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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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mit einem Wanst, über dem sich der Stoff spannte, die gewaltigen Pranken zu Fäusten geballt. Sein Gesicht war von Narben überzogen, und ein lückenhafter Bart bildete Inseln aus dunklem Pelz um die fleischigen Wangen herum. Das Ganze sah aus wie eine Mischung aus Freddy Krueger und dem Michelinmännchen.
    Logan trat einen Schritt zurück, um nicht gesehen zu werden. » Was zum Teufel macht der denn hier?«
    Reuben tappte schwerfällig zur Seitentür des Transporters, packte den Riegel und riss sie auf. Dann langte er ins Innere und zerrte einen menschlichen Körper heraus auf die matschige Straße. Der Mensch zuckte, versuchte sich umzudrehen. Eines seiner Beine war in drei verschiedene Richtungen gleichzeitig abgeknickt. Das Gesicht blutüberströmt. Die Hände zusammengekrampft wie missgebildete Klauen.
    Reuben stand einfach nur da.
    Es war alles still.
    Logan klappte sein Handy auf. » Ich rufe Verstärkung.«
    » Das lässt du schön bleiben!«
    » Aber er ist –«
    » Was glaubst du, was Finnie tun wird, wenn er rausfindet, dass wir ohne seine Genehmigung versucht haben, mit einem V-Mann Kontakt aufzunehmen?«
    Logan starrte sie an. » Du hast das nicht mit ihm abgesprochen?«
    » Hab ich wohl irgendwie vergessen.« Sie hustete. » Und jetzt sei still – ich kann nicht hören, was da abgeht.«
    » Also, das ist ja wohl …«
    Steel boxte ihn wieder. » Rechts.«
    Ein bulliger Mann trat aus dem Musterhaus: eins fünfundachtzig, die Arme seitlich abgespreizt, als ob er zwei Bierfässer schleppte; Jeans, Lederjacke, ein kahler Schädel, der im Regen schimmerte. Neben ihm trottete eine dunkle, muskelbepackte Kreatur. Spitze Nase, rosa Schlabberzunge.
    Das kleine Grüppchen von Schreinern und Klempnern wich zurück und machte ihm Platz.
    Er blieb stehen und starrte auf die Gestalt hinunter, die zitternd im Dreck lag. Dann sah er Reuben an. » Gibt’s Probleme?« Schottischer Akzent, aber nicht aus der Gegend.
    Wee Hamishs Mann zeigte mit einem fetten Wurstfinger auf die geprügelte Kreatur. » Ist das eurer?«
    » Und wenn schon?«
    » Hatte ’nen kleinen Unfall, nicht wahr?«
    » Ach nee?«
    Reuben grinste und präsentierte seine Zahnlücke. » Wollte aus Versehen im falschen Stadtviertel seinen Shit verkaufen.«
    Der Typ mit dem Hund zog seine Lederjacke aus und drückte sie einem der Umstehenden in die Hand. Kein Wunder, dass er die Arme nicht gerade am Rumpf anlegen konnte – seine Muskelpakete drohten den Stoff seines weißen T-Shirts schier zu zerreißen. Er wackelte mit dem Kopf hin und her, um seine verspannten Nackenmuskeln zu lockern, und ließ ein wenig die Schultern kreisen. » Ich glaube, wir müssen uns mal unterhalten, du und ich und unser Mauser hier.«
    Der Hund spitzte die Ohren, und ein tiefes Grollen stieg aus seiner Kehle auf.
    Reuben knöpfte seinen Overall bis zu dem überdimensionalen Bund auf und schlug ihn auf einer Seite zurück.
    » Kann nix sehen.« Steel trat einen Schritt vor und lugte um die Ecke. » Packt er seinen Schwanz aus?«
    » Warum sollte er … Sag mal, spinnst du?«
    Der glatzköpfige Muskelprotz starrte in Reubens Overall und nickte. Er trat einen Schritt zurück. » Später vielleicht.«
    » Kleine Nachricht für euren Herrn und Meister.« Reuben schwenkte eine riesige Pranke und deutete damit auf die halbfertigen Häuser. » Immer schön sauber bleiben, dann kommen wir alle wunderbar klar miteinander. Aber wenn’s am Respekt fehlt« – er hielt inne, um dem Mann, der vor ihm am Boden lag, einen Tritt zu versetzen – » dann landen wir irgendwann alle in der Scheiße. Sind wir uns da einig?«
    Der glatzköpfige Muskelprotz verschränkte die mächtigen Arme vor der Brust und schwieg.
    Reuben knallte die Seitentür des Transit zu. » Na schön.« Dann stieg er wieder auf den Fahrersitz und ließ den Motor an. Die Reifen drehten im Matsch durch, bis sie schließlich griffen. Reuben fuhr langsam davon, ohne zum Abschied zu winken.
    Logan starrte dem Transporter hinterher wie alle anderen auch. Und dann stieß der glatzköpfige Muskelprotz den Mann am Boden mit dem Fuß an.
    » Schafft das blöde Schwein hier weg.« Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte in Richtung Baustellenbüro davon, während er im Gehen rief: » Mauser, bei Fuß!«
    Der riesige schwarze Hund hob die Schnauze, schnupperte, machte kehrt und sprang seinem Herrn hinterher.
    DI Steel zog noch ein letztes Mal an ihrer Zigarette und drückte die Kippe an einem Klumpen rosa Steinwolle aus. »

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