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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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dran.«
    Logan nickte. » Gut, dann können wir uns jetzt einen Durchsuchungsbeschluss besorgen, wieder herkommen und alles vorschriftsmäßig machen.«
    Steel wand ihren Arm aus dem Schlitz. » Ich brauch keinen verdammten Durchsuchungsbeschluss. Polmont ringt da drin vielleicht in diesem Moment mit dem Tod.«
    » Aber –«
    Sie hob einen Finger an die Lippen und sagte » Psst! Hast du das gehört? Da hat doch jemand um Hilfe geschrien!«
    » Mein Gott, du bist ein wandelndes Klischee, weißt du das?«
    Steel stand auf, nahm zwei Schritte Anlauf und trat mit ihrem hochhackigen Stiefel gegen die Tür, direkt neben dem Schloss. Dann hüpfte sie weg und hielt sich fluchend den Knöchel. Die Tür hatte sich keinen Millimeter bewegt. Steel lehnte sich gegen die Wand, wacklig auf einem Bein balancierend. » Steh nicht so blöd rum, tu was!«
    Logan seufzte. Er visierte das Schloss an, hob einen nassen, schlammbespritzten Fuß und trat zu. Die Tür erzitterte. Beim zweiten Versuch splitterte das Holz, und die Tür flog auf. » Jetzt zufrieden?«
    Steel humpelte heran, während die Tür der Wohnung nebenan aufgerissen wurde. Ein Mann in einem abgetragenen blauen Bademantel trat taumelnd auf den Flur hinaus und schwenkte drohend einen riesigen Engländer. Seine Haare waren auf der einen Seite plattgedrückt und standen auf der anderen weg.
    » Na wartet, ihr kleinen Mistkerle …« Er torkelte noch ein paar Schritte und blieb stehen. Starrte Logan und Steel an, und dann die eingetretene Tür. Und wich wieder einen Schritt zurück.
    Steel wies mit dem Daumen auf Polmonts Wohnung. » Wann haben Sie den Kerl, der da wohnt, zuletzt gesehen?«
    Der Mann ließ die Hand, die den Engländer hielt, langsam sinken. » Ich arbeite nachts.« Er schlurfte rückwärts, bis er wieder in seiner eigenen Wohnung stand. » Versuchen Sie, nicht zu viel Krach zu machen, ja?« Und dann machte er die Tür zu.
    » So viel zum Thema Zivilcourage.« Sie humpelte an Logan vorbei in Steve Polmonts Wohnung.
    Drinnen sah es aus, als ob die Bude einfach mit der kompletten Einrichtung vermietet würde – eine wilde Mischung aus schäbigen Möbeln und in Secondhandläden zusammengekauftem Geschirr. Keine Bilder oder Fotos an den Wänden. Teppiche, die seit der Jahrtausendwende keinen Staubsauger mehr gesehen hatten. Allenfalls erträglich für jemanden, der vorhatte, das nächste Jahr auf einer Baustelle zu arbeiten und nur zum Schlafen nach Hause zu kommen.
    Wohnzimmer und Küche waren zwei Hälften ein und desselben Raums, erfüllt von einem stechenden, ranzigen Geruch. Mitten auf dem Teppich standen zwei Wäscheständer, behängt mit Socken und Unterhosen, einer Jeans und einem zerschlissenen karierten Hemd.
    Leere Whiskyflaschen bevölkerten die Arbeitsflächen in der Küche, und auf dem schmierigen Fensterbrett war eine ganze Batterie leerer Wodkaflaschen Marke Grant aufgereiht.
    Auf dem kleinen Küchentisch stand eine schmutzige Schüssel, an deren Rand noch die blassrosa Reste vertrockneter Reiscrispies klebten, und daneben stand eine halbvolle Flasche Bell’s Whisky.
    Das Frühstück der Champions.
    Logan fummelte mit seinen plastikverhüllten Händen die Kühlschranktür auf. Ein paar Mikrowellen-Fertiggerichte, eine abgelaufene Tüte Milch, ein Stück Cheddar, das schon ganz grün und haarig war. » Polmont ist nicht hier.«
    » Sei still und hilf mir, nach Spuren zu suchen.« Sie humpelte zurück durch den Flur. Hinter der ersten Tür verbarg sich ein kleines Bad; wo die stickige Luft bitter nach altem Erbrochenem roch. Als Nächstes kam ein Schlafzimmer mit einem ungemachten Doppelbett, einem überquellenden Aschenbecher, einer Dose Handcreme und einem Exemplar einer Zeitschrift namens Butt-Mania. Neben dem Bett lagen einige gebrauchte Papiertaschentücher.
    Hinter der dritten Tür entdeckten sie eine kleine Abstellkammer, randvoll mit Kartons: iPods, Glätteisen, Zigarettenstangen, tragbare DVD -Spieler, Kabeltrommeln, seltsame rechteckige Dinger mit Drähten drin, ein paar Sicherungskästen …
    Steel stieß einen leisen, asthmatischen Pfiff aus. » Dürfte seine drei-, viertausend Pfund wert sein, der Krempel, was?«
    Logan stieß einen großen braunen Pappkarton mit dem Fuß an. Es klirrte. » Was ist das denn?«
    » Woher soll ich das wissen? Mach’s auf.«
    Er hielt seine eingetüteten Hände hoch. » Wie denn? Du lässt mich ja nicht ins Präsidium zurückfahren.«
    » Herrgott noch mal, alles muss man selber machen …« Sie riss den

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