Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
Vom Netzwerk:
keine Sekunde mit ihrer Antwort. »Dir.«
    Er nickte und lächelte verschwörerisch. Sein durchdringender Blick hielt ihren unnachgiebig gefangen.
    »Und wirst du mir deine ganze Kraft geben?«
    Sie nickte und mit bebenden Fingern liebkoste sie seine Hände.
    »Er wird zu uns kommen. Morgen Nacht. Wir werden ihn richten. Und nach ihm jeden, der sich gegen uns und unser Volk stellt.«
    Mit einem harten Kuss verschloss er ihre hilflos zitternden Lippen. Seine Kehle schluckte ihr leises Schluchzen. Jede ihrer Tränen war ihm kostbare Wonne. Ihr Leid war seine Freude. Welch ein Hochgenuss mochte ihn wohl erwarten, wenn der letzte Atemzug ihrem sterbenden Leib entwich?

~ 4. Kapitel ~
     
    In dem drei umherirren und
    Karen ihren Augen kaum glaubt
     
    »Ja, glaubst du denn, ich habe eine Karte der ganzen beschissenen Welt im Kopf?«, fluchte Jarout. Drei Mal waren sie völlig planlos irgendwo in Köln aus den Spiegeln getreten. Beim ersten Versuch landeten sie auf einer stinkenden, mit Exkrementen besudelten Bahnhofstoilette. Dann im Niemandsland am Stadtrand. Und jetzt standen sie auf einer belebten Straße in der Innenstadt.
    »Nein, das erwarte ich nicht. Aber schließlich bist du derjenige, der von uns die Außenwelt am deutlichsten erkennen kann. Und sieht das hier etwa wie ein Flughafen aus?«, schnauzte Calman zurück.
    »Oh Mann, wenn das so weitergeht, kommen wir am Ende in Katmandu raus. Vor allem, wenn ihr jetzt nicht aufhört, euch zu streiten.« Abrupt machte Karen auf dem Absatz kehrt. Genervt stapfte sie über die regennasse Straße zu einer windschutzverkleideten Bushaltestelle. Vor einer großen Tafel, auf der neben dem Verkehrsnetz auch eine Stadtkarte aushing, blieb sie stehen und winkte den Streithähnen, ihr zu folgen.
    »Hier, kannst du eventuell genug Verstand aufbringen, dir diesen Plan zu merken?«, fragte sie Jarout, der mit einem schiefen Grinsen auf die provokative Ironie ihrer Frage antwortete.
    »Gut, dann sollten wir uns beeilen.« Sie wies auf die Uhr neben der Haltestelle. »Wir haben noch gut vier Stunden, ehe die Sonne aufgeht.«
    »Vielleicht sollten wir ein Taxi nehmen«, stichelte Calman.
    »Sehr witzig, du Intelligenzbestie«, erwiderte Jarout mit zornig blitzenden Augen.
    »Nein, Calman hat recht. Ich möchte auch nicht wieder Gott weiß wo rauskommen.« Seufzend strich sie sich eine feuchte Haarsträhne aus den Augen. »Nicht bei dem Sauwetter.«
    »Was soll der Mist? Ist doch gleich um die Ecke«, widersprach Jarout. Rasch trat er einen Schritt zu Seite und verschwand in der reflektierenden Plastikoberfläche des Windschutzes. Nur seine ausgestreckte Hand ragte heraus. Die geöffnete Spiegelfläche umwaberte seinen Arm wie aufgewühltes Wasser. Um eventuelle Beobachter schien er sich keinen Deut zu scheren.
    Calman sah sich nervös um. Hastig verdeckte er mit seinem Körper den Blick auf Jarouts Hand.
    »Los, beeil dich, bevor noch jemand neugierig wird«, drängte er Karen.
    Widerwillig gehorchte sie und ergriff die Finger ihres Bruders. Mit einem Ruck tauchte sie in die Spiegel. Kurz darauf streckte sich Jarouts Arm wieder heraus. Calman packte ihn knapp unter dem Ellbogen, schloss die Augen und sprang. Keine zwei Minuten dauerte der Übelkeit erregend schnelle Flug. Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich neben Karen und ihrem Bruder inmitten einer grell beleuchteten Halle wieder. Dicht gedrängte Schwärme gepäckbeladener Menschen eilten scheinbar ziellos umher. Ohrenbetäubendes Stimmgewirr zwang ihn, sich abzuwenden. Zu überraschend kamen diese gewaltigen Sinneseindrücke.
    »Alles in Ordnung?«, hörte er Karen besorgt fragen. Er schüttelte energisch den Kopf. Für sie war dieses Chaos sicher nicht angenehm, doch ihre Sinne waren wesentlich schwächer. Ihr war sein Schmerz fremd.
    »Geht gleich wieder«, presste er hervor. Er beneidete Jarout, der keinerlei Probleme zu haben schien. Gelobt sei der allnächtliche Discobesuch, dachte Calman gequält. Nur allmählich konnte er die dröhnenden Stimmen, das blendende Neonlicht und die lähmenden Erschütterungen der laut stampfenden Schritte ausblenden.
    »Ich bin so einen Mist einfach nicht gewohnt«, murmelte er. Mit schmerzerfülltem Blick raffte er sich auf. »Na los, dann wollen wir mal.«
    »Wo sollen wir anfangen zu suchen?«, fragte Jarout mit unsicherem Blick auf die vorbeiströmende Menschenflut.
    »Erst einmal sollten wir herausfinden, an welchem Gate sie rauskamen. Karen kann dann versuchen, Serenas Bild in

Weitere Kostenlose Bücher