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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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geblieben war. »Du solltest ruhen«, empfahl er.
    »Ich ziehe mich gleich nach der Feier in die Erde zurück. Ich denke, jeder Krieger sollte sicherheitshalber anwesend sein«, erwiderte Manolito Gregori nickte. »Noch einmal danke für deine Verdienste an unserem Volk.«
    »Die Familie de la Cruz war und ist unserem Prinzen in Treue verbunden«, erklärte Manolito. Er deutete ein knappes Salutieren an und ließ die beiden allein.
    »Ist alles in Ordnung, Mikhail? Wirklich in Ordnung?«, vergewisserte Gregori sich.
    Mikhail schwieg einen Moment. »Ja, natürlich. Ich bin es nur leid, dass so viele meiner Leute meinetwegen ihr Leben riskieren müssen. Mit der Zeit wird es schwierig, mit sich selbst zu leben.« Er wartete Gregoris Antwort nicht ab, sondern verwandelte sich in flimmernden Dunst und glitt aus den Höhlen hinaus zum Heim seiner Tochter.
    Savannah, die das dicke blauschwarze Haar zu einem langen Zopf geflochten hatte, erwartete sie schon ungeduldig. In ihren tiefblauen, beinahe violetten Augen lag ein ängstlicher Ausdruck. Sie warf ihre Arme um Mikhail und hielt ihn fest. »Papa, wir hatten ja solche Angst!«
    »Ich weiß, Csitri«, antwortete er. »Tut mir leid. Mir fehlt nichts. Es ist nur ein Kratzer.«
    »Früher hast du mich immer ›kleines Mädchen‹ genannt, aber seit ich erwachsen bin«, Savannah langte nach Gregoris Hand und klammerte sich an ihr fest, »sprichst du mich nur so an, wenn die Dinge nicht zum Besten stehen. Wie schwer bist du wirklich verletzt, Papa?« Sie sah ihren Gefährten an. »Gregori?«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und streichelte mit seinen Daumen sanft ihren Mund. »Du weißt, dass ich nie zulassen würde, dass deinem Vater etwas passiert. Er hat einen übel zugerichteten Knöchel, aber darum kümmere ich mich gleich.« Sein silbriger Blick glitt über Mikhail.
    »Schau mich nicht so an«, brauste der Prinz auf und legte eine Hand auf seinen Knöchel. Die Schmerzen waren fast unerträglich. »Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Zuschauen, wie ein Mann stirbt, der sein Leben für mich riskiert?«
    Gregori wedelte mit der Hand, und ein gepolsterter Schemel rutschte vor Mikhails Füße. »Ja. Genau das hättest du meiner Meinung nach tun sollen. Ich erwarte es nicht von dir, doch es wäre mir lieber. Irgendwann wirst du diese unausgesetzten Angriffe auf deine Person nicht überleben. Wenn du schon nicht an dich und deine Gefährtin denkst, könntest du vielleicht berücksichtigen, was dann aus deinem Volk wird.« Seine Stimme war sehr milde, als er diesen Tadel aussprach.
    Savannah zuckte leicht zusammen und senkte den Kopf. Jeder Protest erstarb unter Gregoris hartem Blick. Sanft strich sie ihrem Vater das Haar aus dem Gesicht. »Es war mutig von dir, aber du hättest sterben können.«
    »Und was ist mit dem Jäger, Manolito de la Cruz, der alles riskiert hat, um mich zu retten? Er sprang bereitwillig in den Abgrund, obwohl er wusste, dass es sein Tod sein könnte. Und das soll ich ignorieren? Das kann ich nicht, Gregori. Ich will es nicht.«
    Der Heiler hob seine breiten Schultern. »Nein, wohl kaum. Deshalb bist du der Prinz. Aber tatsächlich hat de la Cruz seine Pflicht gegenüber seinem Volk getan. Er hat seine Ehre, und nur mit ihr kann er leben. Es ist das, was wir alle tun, Mikhail, und selbst du musst innerhalb der Gesetze unserer Gemeinschaft leben. Ohne dich können wir nicht existieren.«
    »Savannah ist schließlich auch noch da.«
    »Wir wissen nicht, ob sie das lebende Gefäß unseres Volkes ist. Und sie ist eine Frau. Sie muss Kinder zur Welt bringen. Wenn sie Herrscherin wäre, könnten wir kein Risiko eingehen.« Gregori beugte sich über Mikhails Knöchel. »Das erinnert stark an den Angriff auf Natalya kurz vor der großen Schlacht. Razvan hat sie aus der Erde angegriffen und ihr mit den Spitzen seiner Nägel Gift injiziert. Wie fühlst du dich?«
    »Als wäre mein Knöchel bis zum Knochen aufgerissen«, gab Mikhail zu. Als Gregori ihn nach wie vor unverwandt anstarrte, seufzte er. »Das Bein ist schwach, und mir ist schlecht.«
    Savannah eilte zu ihm, um mit einem weichen, feuchten Tuch das Blut abzutupfen. »Das müsste ein bisschen gegen die Schmerzen helfen«, erklärte sie. »Ich merke, dass du Probleme hast, sie in den Griff zu bekommen, und ich habe ein schmerzstillendes Mittel ins Wasser gegeben.«
    Bevor sie ihren Vater berühren konnte, hielt Gregori sie am Arm fest und zog sie von der Wunde weg. »Ich denke, wir gehen

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