Dunkles Fest der Leidenschaft
würde bestimmt gern einige deiner Geschichten hören.«
Francesca! Dieser Mann droht, uns unsere Tochter zu nehmen, brauste Gabriel auf, obwohl er sich in Wirklichkeit schämte, so sehr unter einen fremden Einfluss geraten zu sein, dass er beinahe einen anderen Mann getötet hätte. Und zwar nicht irgendeinen Mann, sondern Skylers Gefährten des Lebens, der seine, Gabriels, Tochter an sich binden wollte.
Und war dir etwa nicht jedes Mittel recht, um mich an dich zu binden? Dimitri handelt rein instinktiv. Skyler ist der Auslöser für seine Reaktion auf sie, und was kann er anderes tun, als zu versuchen, sie an sich zu binden und zu beschützen? Du kannst ihm nicht verbieten, sie zu sehen. Immerhin wird er einmal dein Schwiegersohn sein.
Gabriel gelang das geistige Äquivalent eines Schnaubens. Nicht, wenn er tot ist. Wenn er es wagt, Hand an sie zu legen, Francesca, reiße ich ihm das Herz aus der Brust. Es war eine leere Drohung, das wusste er. Im Grunde konnte er Dimitri nicht verurteilen, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass irgendein Mann gut genug für seine Tochter sein könnte.
Francesca seufzte. Wir hätten Jungen haben sollen. Er ist ihr Gefährte des Lebens, Gabriel. Er hat ihr Bein geheilt und ihr Blut gegeben, weil es nötig war. Dimitri hat sie weder an sich gebunden noch unangemessen berührt. Jetzt hör schon mit deinen Einschüchterungsversuchen auf!
Gabriel bedachte sie mit einem tiefen, kehligen Grollen, sagte aber nichts.
»Euch bleibt nichts anderes übrig, als die geplante Feier für heute Abend abzusagen«, meinte Dimitri. »Wenn Skyler identifiziert worden ist, kann sie nicht ins Gasthaus gehen. Und jede einzelne unserer Frauen wäre in Gefahr.«
»Mikhail«, protestierte Alexandria. »Du kannst die Feier nicht absagen. Die Kinder sind so aufgeregt. Wir können Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Schließlich ist es nicht so, als hätten wir nicht jeden einzelnen Tag unseres Lebens mit einer Bedrohung gelebt. Wir wissen ja nicht einmal, womit wir es hier zu tun haben.«
»Genau«, erinnerte Dimitri. »Wir wissen es nicht.«
Mikhail schüttelte den Kopf. »Wir müssen die Ruhe bewahren und gut überlegen. Skyler, falls diese Person oder Personen wieder ihre übernatürlichen Fähigkeiten einsetzen, wirst du es erkennen. Oder können sie dich nun, da sie wissen, dass du in der Nähe bist, abblocken?«
»Sie können bestimmt nicht verhindern, dass ich die Störungen in der Natur fühle, aber auch ich habe karpatianisches Blut. Ich habe es nicht gleich gespürt, als Alexandria und ich durch den Wald gingen. Sie wusste vor mir, dass etwas nicht stimmte.«
»Nicht ganz«, entgegnete Alexandria. »Ich habe die Auswirkungen gespürt und in das Trugbild eingebaut, das in meinem Kopf entstand, doch mir war nicht bewusst, dass ich manipuliert wurde.«
»Skyler darf nicht einmal in die Nähe dieses Gasthofs gehen«, verkündete Dimitri und starrte Gabriel finster an. Seine Körpersprache verriet deutlich, dass er den anderen herausforderte.
Bevor Gabriel etwas erwidern konnte, hob Mikhail eine Hand. »Ich schicke Jubal ins Gasthaus. Er ist ein Mensch, hat aber sehr starke übernatürliche Fähigkeiten. Manolito de la Cruz kann ihn begleiten. Seine Wunden von der Schlacht sind verheilt, und er ist ein ausgezeichneter Jäger. Vielleicht können sie zusammen verräterische Anzeichen entdecken. Wir werden alle auf der Hut sein. Was Skyler angeht, hat sie außer dir, Dimitri, noch Gabriel und Lucian, die auf sie aufpassen können. Ich bezweifle, dass irgendjemand ihr etwas antun kann, wenn ihr drei sie bewacht.«
Mikhail winkte das junge Mädchen zu sich. »Du begreifst, in welcher Gefahr du dich befindest? Da unsere Feinde dich aufspüren könnten, schwebt jeder in eurem Haus in Gefahr. Du musst ständig bewacht werden. Francesca, ich schlage vor, du sprichst mit ihr darüber, was ein Karpatianer erleiden muss, wenn er ohne seine andere Hälfte lebt. Sie sollte sich über die Situation im Klaren sein.«
Dimitri, du wirst mehr über diese junge Dame und das Trauma, das sie erlitten hat, erfahren, und du wirst dir Ravens Kenntnis über junge Menschen zunutze machen. Mikhails Worte waren ein unmissverständlicher Befehl, obwohl Dimitri offensichtlich klar war, worum es ging. Dimitri musste begreifen, dass das Mädchen zu jung war und zu viel durchgemacht hatte, als dass er sie schon jetzt an sich binden könnte. »Skyler friert, und Alexandria muss nach Hause zurück. Danke, Alexandria, dass
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