Dunkles Fest der Leidenschaft
alles an Kindheit, was sie bekommen kann. Vergiss nicht, dass sie all dieser Dinge beraubt wurde, als sie noch sehr jung war.«
»Es ist nicht anzunehmen, dass ich das jemals vergessen werde«, stieß Dimitri zwischen den Zähnen hervor. Er richtete seinen eindringlichen Blick auf Skyler. »Es ist dir also wichtig? Es ist keine Reaktion aus Trotz, weil dein Gefährte nicht will, dass du daran teilnimmst?«
Sie zog den Atem ein, als sie die Wirkung seines Blicks bis in die Zehenspitzen spürte. Niemals könnte sie mit diesem Mann zusammen sein! Am liebsten hätte sie es laut herausgeschrien. Sie würde nie die Gefährtin irgendeines Karpatianers sein, schon gar nicht dieses Mannes. Er machte ihr Angst. Skyler war so verzweifelt, dass sie in Panik geriet.
Als Gabriel ein leises, warnendes Knurren von sich gab, drückte Francesca ihre Schultern.
Skyler zwang Luft in ihre Lungen und klammerte sich noch fester an Francescas Hand. »Ich würde sehr gern hingehen.« Sie würde nicht um Erlaubnis bitten. Oft genug hatte sie Männer um etwas anflehen müssen. Als Kind hatte sie widerwärtige Dinge tun müssen, um etwas zu essen zu bekommen. Sie hatte um Erlaubnis bitten müssen, wenn sie schlafen, ins Bad gehen oder einfach nur sprechen wollte. Ihr Leben war die Hölle gewesen, und das wollte sie nie wieder erleben – lieber würde sie sterben.
Niemals, Liebes. Francescas Stimme erklang leise in ihrem Inneren, Ausdruck einer reinen, bedingungslosen Liebe und ein Versprechen, das immer gehalten werden würde. Niemand wird dir je wieder so etwas antun. Ich bin jetzt deine Mutter und werde dich mit jeder Faser meines Seins verteidigen. Dimitri wirkt grausam und gefühllos, aber in Wirklichkeit sind seine Gefühle so überwältigend, dass er sie kaum kontrollieren kann. Deshalb muss er sie unterdrücken und zum unerbittlichen Krieger werden, um dich und uns alle zu beschützen. Das ist es, was er kennt.
Dimitri ist die personifizierte Gewalt. Ich habe in sein Bewusstsein gesehen. Er ist mit mir verschmolzen, und ich konnte sehen, wie er ohne Bedenken, ohne jede Reue getötet hat. Dieser Mann will mich beherrschen, mich dazu bringen, ihm bedingungslos zu gehorchen.
So sind alle karpatianischen Männer. Absolute Despoten. Sogar unser geliebter Gabriel. Du bist zu jung, und obwohl ihn sein Instinkt dazu drängt, dich jetzt sofort zu nehmen, versucht Dimitri, sich zurückzuhalten und dir das zu geben, was du am meisten brauchst – Zeit.
»Ich könnte nicht behaupten, dass es mir gefällt, aber vielleicht ist mein Bedürfnis, dich zu beschützen, etwas übertrieben. Ich kann es nicht ertragen, zu sehen oder zu fühlen, wie du leidest.« Dimitri verbeugte sich in einer altmodischen Geste vor ihr. »Dann wirst du eben gehen.«
Skyler verkniff sich die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag. Sie wäre sowieso gegangen. Schließlich hatte sie es nicht nötig, sich von ihm, einem Wildfremden, sagen zu lassen, was sie tun oder lassen sollte.
»Ich war gerade auf dem Weg zu Julian«, verkündete Mikhail, der das Gefühl hatte, die angespannte Atmosphäre besser endlich ein wenig zu lockern. »Ich weiß, dass er jederzeit für einen guten Witz zu haben ist, und wollte ihn auf die große Überraschung des heutigen Abends vorbereiten.«
»Es gibt eine Überraschung?« Gabriel klang misstrauisch.
»Raven möchte, dass der Weihnachtsmann auftaucht, mit rotem Kostüm und allem Drum und Dran«, sagte Mikhail genüsslich. »Die Kinder erwarten es.«
Francesca biss sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu unterdrücken, denn Gabriel schob sich tatsächlich hinter sie, als suchte er Schutz. Kindskopf.
Mikhail führt irgendetwas im Schilde. Ich weigere mich entschieden, in roten Strumpfhosen herumzulaufen.
Francesca brach in Lachen aus. »Der Weihnachtsmann trägt keine roten Strumpfhosen, du Irrer.«
Mikhail warf ihr ein Lächeln zu. »Glaubst du, dass Gregori das weiß? Schließlich ist er mein Schwiegersohn und verpflichtet, das zu tun, worum ich ihn bitte. Rote Strumpfhosen dürften ihm ausgezeichnet stehen.«
»Das kannst du nicht machen«, sagte Gabriel, während sich ein langsames Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.
Dimitri zog eine Augenbraue hoch. »Gregori? Der Schrecken der Karpaten?«
»Er wird den Kindern Angst einjagen, Mikhail«, wandte Francesca ein. »Du willst ihn doch nicht im Ernst bitten, den Weihnachtsmann zu spielen, oder?«
»Doch, natürlich.«
»Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich glaube,
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