Dunkles Fest der Leidenschaft
schützend vor den Frauen auf, während Aidan auf der anderen Seite Posten bezog. Dimitri reichte Francesca Skyler. Die Geste wirkte wie ein Friedensangebot.
Francesca setzte Skyler ab und zog sie tröstend an sich. »Ich fühle es auch, Gabriel, eine subtile Macht, die den natürlichen Ablauf der Natur um uns herum stört.«
»Etwas, das mir ständig Albträume verursacht, ist der Schatten eines Arms mit langen, scharfen Krallen, die sich nach mir ausstrecken«, flüsterte Alexandria. »Ich habe ihn auf dem Boden gesehen, und er langte nach Skyler.«
Dimitri, in dessen Augen Flammen tanzten, duckte sich angriffsbereit und stieß ein leises, warnendes Knurren aus.
Alexandria schüttelte den Kopf. »Es muss Einbildung gewesen sein. Das, was ich am meisten fürchte. Ich spüre, wie die Macht unsere Ängste nährt und unsere Gefühle beeinflusst. Gabriel ist wütend, Dimitri ebenfalls, und diese unbekannte Energie gibt ihrem Zorn Nahrung.«
Francesca nickte und schaute sich aufmerksam um. »Auch ich kann es fühlen, aber es ist sehr subtil. Ich kann es nicht zurückverfolgen. Kannst du es, Alexandria?«
Aidans Gefährtin schüttelte frustriert den Kopf.
»Jetzt fühle ich es auch«, sagte Gabriel, »über Francesca. Ich werde es jederzeit wiedererkennen.«
»Könnte es eines der Kinder beim Üben sein?«, fragte Mikhail. »Uns sind in unserer Jugend ständig alle möglichen Fehler unterlaufen, und es kam immer wieder zu unliebsamen Vorfällen. Wenn es allerdings Josef ist, bekommt er von mir ein paar Ohrfeigen.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Skyler, die immer noch unablässig ihr Handgelenk an ihrem Oberschenkel rieb, holte tief Luft und klammerte sich noch fester an Francesca. »Was es auch ist, es kann Karpatianer abblocken. Es ist auch für mich nicht leicht auszumachen, weil ich karpatianisches Blut in mir habe, aber ich bin nicht ganz Karpatianerin. Der Energiefluss kommt aus der Richtung des Gasthofs und ...« Sie errötete und brach abrupt ab. »Tut mir leid. Sie haben mich entdeckt und aufgehört. Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Ein Kind oder Jugendlicher war es sicher nicht. Ich konnte derartige Strömungen mein ganzes Leben spüren, deshalb weiß ich, dass derjenige, der dahintersteckt, sehr geschickt ist. Ob es ein Mann oder eine Frau ist, kann ich allerdings nicht sagen.«
»Normalerweise erkennst du den Unterschied?«, fragte Aidan.
Skyler nickte. »Der Zugang ist anders, aber was ich eben gefühlt habe, war zu subtil – ganz eigenartig.« Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht handelt es sich um mehr als eine Person?«
»Wie kommst du darauf?«, wollte Mikhail wissen.
Sie zuckte die Schultern. »Die einzelnen Teile des magischen Gewebes fühlten sich unterschiedlich an, als wäre mehr als eine Person daran beteiligt oder vielleicht jemand, der an einer Persönlichkeitsspaltung leidet. Es tut mir leid, dass ich mich verraten habe und nicht mehr Informationen bekommen konnte, doch wer es auch ist, er ist sehr mächtig.« Sie warf Gabriel einen Blick zu. »Sie haben meine Nähe gespürt.«
Gabriel stieß einen unterdrückten karpatianischen Fluch aus. »Wir wissen, dass sich unsere Feinde verbündet haben, Magier ebenso wie Vampire. Und die Vereinigung, die sich der Vernichtung sämtlicher Vampire zum Ziel gesetzt hat, breitet sich weltweit aus.«
»Und jetzt können sie dich identifizieren?«, fragte Dimitri Skyler.
Sie schwieg lange, aber die eisblauen Augen brannten sich in sie hinein und erzwangen eine Antwort. »Ja.« Ihr schmächtiger Körper bebte, als sie vor ihm zurückwich. Eine Hand hob sich, als wollte sie sich verteidigen, und die Narben eines Lebens voller Qualen, körperliche ebenso wie seelische, kamen zum Vorschein.
Dimitris Züge verhärteten sich zu einer Maske. Nur seine Augen waren lebendig und glitzerten mit einer solchen Intensität, dass Skyler den Blick abwenden musste. »Tu das nicht«, bat er. »Es gibt keinen Grund, mich zu fürchten. Wir sind von Feinden umgeben, und du bist von ihnen erkannt und gekennzeichnet worden, und trotzdem wendest du dich von dem Einzigen ab, der das Recht hat, dich zu beschützen.«
»Dimitri.« Francesca sprach ihn laut an, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Dafür ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Du bist willkommen, wenn du in unser Haus kommen und über alles reden willst. Ich weiß, dass du als Wolf ein großes Revier hast und über einige Rudel wachst. Skyler interessiert sich sehr für Wölfe und
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