Dunkles Fest der Leidenschaft
Heiler auf. Ich kann mich nicht von ihr fernhalten, solange ich hier bin.«
»Provoziere Gabriel nicht!«
»Er sollte mich nicht provozieren. Ich bin nicht mehr der linkische Junge, für den er mich hält. Diesen Jungen gibt es schon lange nicht mehr.« Dimitri breitete seine Hände aus und ballte die Finger dann zu Fäusten. »Ich bin ein Monster und für alle Zeit verdammt. Sie hat es in mir gesehen, musst du wissen. Sie hat die Dunkelheit gefühlt und sich zurückgezogen.«
»Du bist ein Jäger. Einer meiner besten«, korrigierte Mikhail. »Etwas anderes darfst du nie denken. Du bist jetzt für Skyler verantwortlich; sie ist an dein Geschick gebunden. Du kannst weder das Morgengrauen suchen noch dich dem Bösen zuwenden. Du musst durchhalten, bis sie alt – und stark genug ist, um deinen Anspruch auf sie zu akzeptieren.« Er richtete sich auf und blickte zum Himmel. »Ich gehe jetzt zu Julian Savage. Er war dein Jugendfreund. Möchtest du nicht mitkommen?« Seine Zähne blitzten auf, aber sein Lächeln erreichte seine Augen nicht. Er konnte Dimitri zwar bedauern und versuchen, ihm zu helfen, doch er würde nie vergessen, dass dieser Mann eine Gefahr war und immer sein würde, bis er seine Gefährtin des Lebens an sich gebunden hatte. »Ich dachte, von allen Karpatianern würde er am meisten Spaß daran haben, wenn ich ihm mitteile, dass ich Gregori in diesem albernen Weihnachtsmannkostüm sehen will.«
»Julian hat einen guten Witz immer zu schätzen gewusst«, gab Dimitri zu, »doch ich besuche ihn lieber später, wenn ich mich wieder besser im Griff habe. Ist seine Gefährtin des Lebens nicht mit Gregori verwandt?«
Mikhail nickte. »Desari ist Gregoris jüngere Schwester. Sie ist sehr begabt.«
»Kennst du den Mann, der sie alle am Leben gehalten hat, als wir glaubten, sie wären für uns verloren?«, fragte Dimitri. »Er muss ein sehr mächtiger Karpatianer sein.«
Mikhail nickte. »Darius. Schwer fassbar. Ruhig. Sagt, was er denkt. Einige würden ihm lieber nie begegnen. Er ist seinen Brüdern sehr ähnlich. Sehr überzeugt von seinen Fähigkeiten und seiner Macht. Es ist interessant, die Brüder Daratrazanoff zusammen zu erleben. Es gibt unter ihnen keine Konkurrenz. Jeder von ihnen ist eine Persönlichkeit, und trotzdem vertragen sie sich gut miteinander. Eine sehr starke Linie.«
»Ich habe gehört, dass Dominic aus der Linie der Drachensucher hierher zurückgekehrt ist.«
»Er wurde bei unserem letzten Kampf mit den Vampiren und dem dunklen Magier Razvan schwer verletzt. Dominic ruht noch in der Erde. Francesca und Gabriel wollen unbedingt eine weitere Heilung an ihm vornehmen, bevor Francesca nach Paris zurückkehrt.«
Dimitri stand auf und straffte die Schultern. »Sag Julian, dass wir uns später bei der Feier sehen. Ich werde durch den Wald patrouillieren und versuchen, die Witterung unserer Feinde aufzunehmen. Die Wölfe könnten Informationen für uns haben.«
»Sei vorsichtig, Dimitri. Unsere Feinde haben die Kraftströme bis zu Skyler zurückverfolgt. Wenn es das Blut ist, das sie ruft, vergiss nicht, dass du ihren Geruch ebenso trägst wie sie deinen. Auch du könntest gezeichnet sein.«
Dimitris Mund verzog sich zu einer schmalen, grausamen Linie. »Ich würde die Gelegenheit begrüßen, es ihnen heimzuzahlen. Sie werden in mir kein so leichtes Ziel finden wie in Skyler.«
Bevor Mikhail etwas erwidern konnte, drehte Dimitri sich um und lief davon. Mitten im Lauf veränderte er seine Gestalt und rannte auf allen vieren weiter, ohne auch nur einen Moment innezuhalten, in einem so fließenden, nahtlosen Übergang, dass Mikhail wusste, dass sich niemand mit ihm messen konnte. Diese Demonstration von Macht war beeindruckend. Mikhail starrte auf die Stelle, wo Dimitri die Gestalt gewechselt hatte, und betrachtete die Spuren im Schnee. Einen Moment noch Mann, im nächsten Wolf. Wie so oft staunte er über die Wunder seiner Spezies, aber wie immer folgte diesem Staunen die unausweichliche Last der Verantwortung.
Mein Liebster. Du bist beunruhigt. Ravens Stimme erfüllte ihn mit Wärme, und die Liebe, die ihn einhüllte, schenkte ihm sofort Trost.
Es ist nichts. Ich gehe jetzt zu Julian und Desari. Möchtest du nicht auch kommen?
Das geht leider nicht. Mir gefällt gar nicht, wie meine Sauce aussieht. Sie ist irgendwie ... klumpig.
Mikhail musste über den Ärger in ihrer Stimme unwillkürlich lächeln. Wenn die Sauce nicht spurte, würde Raven sie in den Schnee pfeffern. Seine Frau
Weitere Kostenlose Bücher