Dunkles Fest der Leidenschaft
Gesichtszügen und der melodischen Stimme sowie das der wirbelnden silbernen und goldenen Noten mit, die sich wie ein Band um den Hals ihres Gefährten legten.
Und sie ist schön.
In Ravens Ton war nichts von Neid zu spüren, aber Mikhail übermittelte ihr trotzdem durch ihre telepathische Verbindung ein liebevolles Lächeln. Vielleicht solltest du zu uns kommen und diese Sauce den Insekten überlassen – auch wenn es gar nicht nett ist, irgendein Geschöpf zu vergiften.
Wie witzig, mein Prinz.
Mikhail wand sich innerlich. Mit seinem Titel sprach Raven ihn nur an, wenn er im Begriff war, Ärger zu bekommen. Er lächelte Desari an. »Ich wollte Julian schon immer erwürgen.«
»Mein Bruder Darius auch«, erwiderte Desari und kam mit anmutigen Bewegungen näher.
Ein langsames Lächeln milderte die harten Linien von Mikhails Mund. »Falls Darius Gregori auch nur ein bisschen ähnlich ist, kann ich mir das lebhaft vorstellen. Julian brachte Gregori mit schöner Regelmäßigkeit zur Weißglut. Schon als Junge kannte Julian praktisch keine Furcht. Er ging seinen eigenen Weg und geriet öfter in die Bredouille, als sich die meisten unserer Kinder auch nur annähernd vorstellen können.«
Julian schlang einen Arm um Desaris schmale Taille. »Hör nicht auf ihn. Ich war kein schlimmer Junge. Eher ein Einzelgänger, und das aus gutem Grund. Ein Vampir benutzte meine Sehkraft, um unser Volk auszuspionieren. Ich konnte nicht gut bei den anderen bleiben.«
»Und hast du diesen Vampir inzwischen vernichtet?«, fragte Mikhail.
Julian nickte. »Ich hatte ihn mir praktisch unbesiegbar ausgemalt. Als Kind erschien er mir so, doch wie die meisten Monster in unserem Leben war er längst nicht so mächtig, wie ich geglaubt hatte. Im Nachhinein gesehen, hätte ich es einem der Erwachsenen erzählen sollen. Vielleicht hätten sie ihn jagen und zerstören und mir meine Kindheit zurückgeben können, aber ich hatte Angst, er könnte unseren Jägern etwas antun.«
Mikhail zuckte die Schultern. »Hinterher ist es immer leicht zu sagen, was wir hätten tun sollen, doch das liegt nur daran, dass wir dann mehr wissen. Und natürlich werden unsere Entscheidungen immer durch Wissen beeinflusst.«
Julian lächelte schwach. »Ich hätte diese Jahre mit Aidan gern zurück. Er war sehr verständnisvoll, aber ich weiß, wie sehr er unter unserer Trennung gelitten hat.«
Desari nahm tröstend seine Hand. »Wir sehen ihn jetzt so oft wie möglich, Julian«, erinnerte sie ihn, bevor sie ruckartig ihre Hand zurückzog und an ihrem Oberschenkel abwischte. »Du bist ja ganz fettig!«
»Der viel gepriesene Schmorbraten«, sagte Julian und überreichte ihr mit einer angedeuteten Verbeugung das große, ausgetrocknete Fleischstück.
Mikhail überspielte seine Belustigung mit einem kurzen Hüsteln und wandte sich ab, als Desari ihren Gefährten empört anstarrte.
»Es ist völlig zermatscht! Du hast meinen Schmorbraten ruiniert, Julian! Was mache ich jetzt bloß? Ich muss doch auch etwas zu unserem Festmahl beitragen.«
»Bitte Corinne um Hilfe«, schlug Barack vor. »Sie hat Dayan erzählt, dass sie relativ oft gekocht hat, bevor sie zu seiner Gefährtin wurde.«
»An diesem Braten ist rein gar nichts zermatscht«, wandte Julian ein. »Er ist zu Leder geworden.«
Desari schnitt ihm ein Gesicht und starrte angewidert den Braten an. »Blödes Zeug! Ich denke, ich werde Corinne bitten, mir dabei zu helfen, etwas anderes zuzubereiten.«
Barack streckte seine Hände aus. »Wirf ihn mir zu, Desari! Wir können unser Spiel ruhig beenden.«
Mikhail schüttelte den Kopf. »Ich wollte euch allen mitteilen, dass Alexandria und Skyler vorhin in Schwierigkeiten geraten sind. Wir müssen sehr wachsam sein und noch besser als bisher auf unsere Frauen und Kinder aufpassen.«
»Syndil ist zu Hause geblieben, weil sie fand, dass sie auch etwas für die Party zubereiten sollte. Ich denke, ich schaue mal nach ihr. Wenn ich geistig mit ihr in Verbindung trete, sagt sie ja doch nur, dass alles in Ordnung ist.« Barack salutierte knapp und erhob sich sofort in die Luft.
Das Lächeln auf Julians Gesicht verblasste, und er trat näher zu Desari. »Was für Schwierigkeiten? Aidan hat nichts davon verlauten lassen, dass Alexandria verletzt wurde.«
»Es geht ihr gut, aber sie und Skyler konnten beide einen subtilen Kraftstrom spüren, der die Emotionen von uns allen so sehr anheizte, dass beinahe ein Streit ausgebrochen wäre. Selbst Gabriel geriet unter diesen
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