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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hatte Temperament, und anscheinend lief es mit dem Kochen nicht besonders gut.
    Ich finde deine Erheiterung nicht besonders hilfreich.
    Erheiterung? Mikhail nahm die Gestalt einer Eule an, stieg auf und flog über den Wald zu dem Haus, wo Julian wohnte. Ich versichere dir, es amüsiert mich kein bisschen, dass du wegen einer Speise in Rage gerätst, die du selbst nicht einmal essen wirst.
    Einen Herzschlag lang herrschte Schweigen. Mikhail stutzte. Raven? Du hast doch nicht etwa vor, menschliche Nahrung zu dir zu nehmen, oder?
    Ich frage mich, ob es nicht den Eindruck unterstützen würde, dass wir Menschen sind. Bei der Feier werden auch einige Dorfbewohner und der eine oder andere Gast sein.
    Mikhail zog scharf den Atem ein, während er heftig mit den Flügeln schlug und durch die Bäume tauchte. Schneeflocken glitzerten auf seinem Gefieder. Du gehst zu weit mit diesem albernen Fest, Frau.
    Jetzt spürte er ihre Erheiterung und gleichzeitig eine Woge von Wärme. Nur Raven wagte es, ihn so zu necken – unerwartet und sehr liebevoll – und damit den Zorn des karpatianischen Prinzen herauszufordern. Er übermittelte ihr das Bild von gefletschten Fangzähnen, aber es schien sie nicht besonders zu beeindrucken. Sie lachte nur und wandte sich wieder ihrer missratenen Sauce zu.
    Unter sich sah Mikhail Julian Savage durch den Schnee laufen. Sein langes blondes Haar, das dem seines Bruders Aidan sehr ähnlich war, wehte hinter ihm her. Er hatte irgendetwas unter seinen Arm geklemmt und wurde von einer Frau verfolgt, während ein anderer Mann seine Hand hob und ihm etwas zurief. Julian schleuderte den Gegenstand in die Luft; der andere fing ihn auf und schwenkte ihn triumphierend über seinem Kopf. Mikhail landete auf der Veranda von Julians Haus und nahm seine normale Gestalt an.
    »Das ist nicht komisch, Julian«, rief die Frau mit einem verärgerten kleinen Schnauben. »Das ist für das Mitternachtsdinner.« Sie starrte den anderen Mann erzürnt ab. »Barack, gib mir das sofort zurück!«
    »Das kann doch sowieso niemand essen, Schatz.« Julian umkreiste sie, achtete aber sorgfältig darauf, außerhalb ihrer Reichweite zu bleiben. »Es sei denn, jemand braucht Schuhleder.«
    Barack grinste breit. »Wir könnten mit diesem Zeug einen echten Hit landen, Desari. Du kochst Schmorbraten, und wir machen Schuhsohlen daraus. Wer eine Weile damit gelaufen ist, bekommt nie wieder Hunger.«
    »Igitt! Das ist ja ekelhaft, Barack. Du bist schon viel zu lange mit Julian zusammen!«
    »Im Ernst, Süße, es eignet sich viel besser als Fußball.«
    »Komm mir ja nicht mit ›Süße‹ und ähnlichem Schmus, Julian«, protestierte Desari. »Ich kann das den Leuten doch nicht mehr servieren, nachdem ihr damit Ball gespielt habt.« Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und starrte die beiden Männer böse an.
    »Versuchen wir einen Pass«, schlug Barack Julian vor.
    Julian setzte sich in Bewegung, und Barack schleuderte den Rostbraten hoch in die Luft. Julian machte einen Satz, fing das Fleisch auf und drückte es an seine Brust. Noch bevor er den Boden wieder berührte, fing Desari an zu singen. Die Töne schwebten wie feines Silber um Julian herum, verschlangen sich ineinander und bildeten ein Netz. Er machte einen Luftsprung, als wäre er auf einem Trampolin gelandet, sackte im nächsten Moment nach unten und fiel hart auf den Boden.
    Barack bog sich vor Lachen, aber Julian hob unbeirrt das ausgetrocknete Stück Fleisch triumphierend in die Höhe. »Touchdown!«
    Desari sang weiter. Die silbernen und goldenen Noten tanzten durch die Luft und formten eine Art Zaumzeug, das über Julians Kopf glitt. Mikhail stockte der Atem. In der Dunkelheit, mitten im Schneegestöber, klangen die melodischen Noten wunderschön und schienen vor Vitalität zu schimmern und zu leuchten. Desaris Stimme pulsierte durch seinen Körper und erfüllte sein Inneres mit Wärme, Freude und vor allem mit der Liebe, die sie für ihren Gefährten des Lebens empfand.
    Plötzlich wandte Desari den Kopf und lächelte Mikhail an. Sie war schön, hinreißend schön, und ihre Stimme, die in der Nacht verklang, war ein Teil der Natur selbst. »Ich kann meinen Gefährten wohl kaum vor seinem Prinzen erwürgen, oder?«, fragte sie. Keine Spur von Verlegenheit schwang in ihrer Stimme mit, nur Lachen und Wärme.
    Desari ist eine echte Daratrazanoff. Sie strahlt Zuversicht und Selbstvertrauen aus. Er teilte Raven das Bild der Karpatianerin mit dem wogenden Haar, den weichen

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