Dunkles Fest der Leidenschaft
wild sein.«
Sie lachte und schlang ihre Arme um seine Taille, wobei sie mit ihren Fingern zärtlich über das Vorderteil seiner Jeans strich. Ihre Berührung brachte ihn sofort aus der Fassung, so sehr, dass er beinahe gestolpert wäre und seine schnellen Schritte ins Stocken gerieten. Desari nutzte die Gelegenheit, sich aufzulösen, sodass er nur leere Luft in den Händen hielt, während sie wie ein Komet aus leuchtenden Farben durchs Haus schwebte. Ihr leises Lachen kitzelte seine Sinne, und ihre Finger schienen über sein Gesicht und seine Brust zu streichen.
»Das ist nicht nett, Desari«, beschwerte Julian sich, während er etwas langsamer dem Farbprisma folgte. »Und ziemlich unfair.«
Halt dich zurück, mein Großer, warnte sie ihn und versuchte, den Eindruck eines Knurrens zu vermitteln, aber stattdessen kam ein Lachen heraus. Kann ich etwas dafür, wenn du so empfänglich für eine rein zufällige kleine Berührung bist?
»Zufällig? Das glaube ich kaum.« Er hob seine Hände und zeichnete ein kompliziertes Muster in die Luft. Die schwebenden Farben prallten in ein festes Netz, und im nächsten Moment landete Desari in ihrer natürlichen Gestalt auf dem Boden. Lachend kauerte sie vor seinen Füßen und blinzelte zu ihm auf, umgeben von ihrem dunklen Haar und anziehender denn je.
Julians Herz krampfte sich in seiner Brust zusammen. Das Gefühl war so stark, dass er eine Hand auf sein schmerzendes Herz legte und tief Luft holte. »Jeden Abend erwache ich mit dem Gedanken, dass ich dich unmöglich noch mehr lieben kann, Desari. Und jeden Abend, wenn du aufwachst und mich anschaust, wird die Liebe, die ich für dich empfinde, stärker - so stark, dass ich manchmal glaube, es nicht mehr aushalten zu können.«
Ihr helles Lachen verklang, als sie eine Hand nach ihm ausstreckte und sich von ihm in die Geborgenheit seiner Arme ziehen ließ und ihre Hände an seine Wangen legte. Sie war groß, aber er war größer als sie, sodass sie gezwungen war, den Kopf zurückzulegen, um seinem glühenden Blick zu begegnen. Die Farbe seiner Augen hatte sich von Bernstein in schimmerndes Gold verwandelt, und der Hunger, der in ihnen lag, nahm ihr den Atem. »Du bist mein geliebter Mann, Julian, und wirst es immer sein.«
»Ich liebe es, dich so in meinen Armen zu halten und zu fühlen, wie sich dein Körper perfekt an meinen schmiegt.« Er wandte den Kopf ab, weil er sich der Gefühle schämte, die ihn erfüllten und die er trotz langer Jahrhunderte der Disziplin nicht in den Griff bekam. »Und du singst mir vor, wenn wir zusammenliegen, und es gibt auf der Welt keinen Frieden, der so ist wie der Frieden, den du mir schenkst.«
Sie holte tief Luft, bis ins Innerste erschüttert von seiner Liebe. »Wünschst du dir ein Kind, Julian? Willst du es versuchen, obwohl wir wissen, dass vermutlich viel Kummer vor uns liegt? Bist du bereit, das Risiko einzugehen, dass das größte Leid – der Verlust unseres Sohns oder unserer Tochter – uns das nehmen könnte, was wir haben?« Sie musste die Wahrheit wissen, bevor sie eine Entscheidung traf. Ein Teil von ihr wünschte sich ein Kind, einen Jungen mit hellblondem Haar und goldbraunen Augen, ein Kind, das ihr Streiche spielen und sie necken und sie in allem an den Mann erinnern würde, der ihre andere Hälfte war. Aber der Preis war hoch. Sehr, sehr hoch.
»Ist es das, was du denkst, Desari? Dass wir, wenn wir unser Kind verlieren, auch das verlieren, was uns verbindet?« Er schüttelte den Kopf. »Niemals. Das ist unmöglich.«
»Unsere Liebe ist so groß, Julian, und die Gefühle, die wir haben, sind so stark, dass der Kummer über den Verlust eines Kindes unerträglich wäre.« Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
»Jeder Vater, jede Mutter weiß, wie furchtbar es ist, ein Kind zu verlieren«, erwiderte er sanft. »Unser Leid wäre groß, ja, aber wenn du mich fragst, ob die Chance, einen Sohn oder eine Tochter mit deinen Augen und deinem Lachen zu bekommen, das Risiko wert wäre, dann muss ich dir sagen, ja, mir wäre es das Risiko wert. Doch die Entscheidung liegt bei dir. Du bist genug, um mich glücklich zu machen. Ein Kind ist ein Wunder, aber solange ich dich habe, werde ich überleben.«
»Ich bin nicht feige, Julian«, sagte Desari und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Sie lehnte sich an ihn, legte ihren Kopf an sein Herz und lauschte dem stetigen Schlag. »Ich zögere nicht, weil ich ein Feigling bin.«
Er strich zärtlich über ihr schimmerndes schwarzes Haar.
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