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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Tempest noch mehr faustdicke Lügen wie diese von sich gab. »Was sollte dieses lila Zeug eigentlich sein?«
    »Waldbeerenküchlein. Ich habe ungefähr zehn Stück gebacken, und sie sind praktisch explodiert.« Sie beäugte ihn argwöhnisch. »Hast du dich etwa an dem alten Herd zu schaffen gemacht, nachdem ich dir gesagt habe, dass irgendetwas mit dem Ding nicht in Ordnung ist?«
    »Ich bin nicht einmal in die Nähe der Küche gekommen. Das Ganze war sowieso eine schwachsinnige Idee. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mir das Rezept anschauen und die Kuchen reproduzieren würde, wenn du so wild auf diese albernen Dinger bist.«
    »Der Gedanke war, etwas zu kochen wie ein Mensch, du Schlaumeier.«
    »Es war eine dumme Idee, Tempest«, entgegnete er unerbittlich. »Und jetzt komm bitte sofort her.« Er verlor allmählich die Nerven. Seine Gefährtin schien die Einzige zu sein, die ihn an den Rand der Verzweiflung treiben konnte. Es gab Momente, wie zum Beispiel jetzt, in denen er sich lieber einem Vampir als Tempest gestellt hätte. Sie schwankte zwischen Lachen und Weinen, und das war nie ein gutes Zeichen.
    Tempest war fast ihr ganzes Leben eine sehr unabhängige Person gewesen, bis sie von ihm umgewandelt worden war, und er war stets sein eigener Herr gewesen. Er hatte so lange die Verantwortung für seine Familie getragen, dass sich sein Beschützerinstinkt nur schwer im Zaum halten ließ. Und im Grunde wollte er das auch gar nicht. Er hatte ein gutes inneres Alarmsystem, und im Moment schrillte es laut und deutlich. Darius versuchte, seine Stimme milder klingen zu lassen. »Liebes, warum machen wir uns überhaupt so viele Gedanken über das Dinner? Wir werden sowieso nichts essen.«
    »Jede Frau bringt eine Speise mit.« Sie deutete durch das Schneegestöber auf ihr Haus. »Und glaubst du etwa, Julian und Barack halten die Klappe, wenn sie diesen Saustall gesehen haben? Das werde ich mir ewig anhören können.«
    Darius fluchte halblaut. Er würde sich irgendetwas anderes, etwas völlig Unerwartetes einfallen lassen müssen, um sie zu überrumpeln und aus ihrer jetzigen Stimmung herauszureißen. Er setzte sich in Bewegung und lief auf sie zu, wobei er im Laufen Schnee hochschleuderte und die Flocken zu runden, weichen Geschossen formte. Tempests Augen weiteten sich vor Schreck, und als er seine Munition auf sie abfeuerte, wechselte sie im Laufen ihre kleine Gestalt und wurde zu einem Schneeleoparden. Weiches graues Fell mit schwarzbraunen Flecken bedeckte den kräftigen, muskulösen Körper und den langen Schwanz.
    »Tempest! Was machst du denn da?«, rief er verärgert, während er mit seinen dunklen Augen die Umgebung absuchte. Sooft er das in letzter Zeit auch tat, er konnte nie eine Gefahr entdecken und dennoch nicht seine innere Unruhe und das Bedürfnis abschütteln, seine Gefährtin ganz nahe bei sich zu haben. Sein unbeholfener Versuch, die Atmosphäre aufzulockern, hatte sich als Eigentor entpuppt. Tempests Stimmung war in letzter Zeit sehr wechselhaft und schwankte von einem Ende der Gefühlsskala zum anderen.
    Der Leopard blickte zu ihm zurück und setzte mit seinen großen pelzigen Pfoten durch den Schnee, den er mühelos durchpflügen konnte. Schlimmer noch, in der Gestalt, die Tempest gewählt hatte, halfen ihr die kraftvollen Hinterbeine, mit einem einzigen Satz ohne Weiteres eine Distanz von zehn Metern und mehr zu überwinden. Darius sprang in die Luft, indem er gleichzeitig seine Gestalt veränderte, und landete als männlicher Schneeleopard ein Stück von den Bäumen entfernt auf der steileren Seite des Abhangs, um den Spuren des Weibchens zu folgen. Er war um ein gutes Drittel größer und benutzte seine körperliche Überlegenheit, um Tempest mit der Schulter in die Richtung zu drängen, in die er sie lenken wollte.
    Das Weibchen knurrte und zeigte die Zähne. Darius runzelte die Stirn. Obwohl das Leopardenweibchen Temperament demonstrierte, hätte er schwören können, dass Tempest tief in ihrem Inneren weinte.
    Liebste, sag mir, was los ist. Diese Kuchen können unmöglich so wichtig sein. Sag mir, was dich so aus der Fassung bringt. Er rieb sich an ihrem Fell, als er wieder seine menschliche Gestalt annahm, um sich in den Schnee zu kauern und das Leopardenweibchen auf seinen Schoß zu ziehen. Ihre Zähne waren nur Zentimeter von seiner Kehle entfernt, als er in ihre Augen schaute und durch die Raubkatze hindurch seine Gefährtin sah. Du bist mein Leben, Tempest. Du weißt, dass ich es

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