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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beobachtete, wie sie sich nach links und dann nach rechts neigte, während sie den Hügel hinaufging, einen schwer beschädigten Baum berührte und zu neuem Wachstum anregte und die verheerenden Auswirkungen beseitigte, die die Untoten hinterlassen hatten. Schließlich wandte sie sich dem kleinen Bach zu, dessen Wasser nicht mehr floss, sondern stillstand, obwohl das Flussbett bis an den Rand gefüllt war. Dunkle rotbraune Flecken bedeckten die Wasseroberfläche, und von einem missfarbenen gallertartigen runden Gebilde breiteten sich Fangarme aus, die die Zusammensetzung des Wassers veränderten. Die Kugel setzte sich aus Tausenden winziger weißer Parasiten zusammen, und viele von ihnen benutzten die Fangarme wie dünne Arterien und Venen, um sich von der Stelle zu entfernen, wo alles Übrige zu einer zähen Masse verschmolzen war.
    Syndil, die nichts von Baracks Anwesenheit bemerkte, weil sie ihre ganze Energie auf den Schaden konzentrierte, der dem Land zugefügt worden war, hob die Hände und fing an zu singen. Er wusste es immer sofort, wenn sie in der Nähe war, aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, dass ihr Gefährte nicht fern war. Es hätte ihn ärgern sollen, doch stattdessen empfand er Stolz. Wann immer sie sich der Aufgabe widmete, die Erde zu heilen, konzentrierte sie sich ausschließlich darauf und verbrauchte dabei oft mehr Energie, als sie sich leisten konnte. Ebenso wie ein Heiler nach seiner Arbeit ausgelaugt war und vor Erschöpfung taumelte, war auch Syndil geschwächt, wenn sie die Erde geheilt hatte.
    Ihre Stimme schwoll an, und die Parasiten wanden sich vor Schmerzen, sodass die gallertartige Masse bedrohlich hin- und herschwankte. Barack nahm eine andere Position ein, um seine Gefährtin im Ernstfall besser verteidigen zu können. Ein stechender Geruch hing in der Luft, so abstoßend, dass ihn der faulige Gestank trotz des fallenden Schnees beinahe erstickte. Barack trat vorsichtig näher, um die zähe Masse zu begutachten. Die Kreaturen sahen fast wie Maden aus, nur viel kleiner. Etwas Böses, Bedrohliches schien in der Luft zu liegen und zu lauern.
    Er schaute sich um, um das Gebiet mit all seinen Sinnen nach Hinweisen auf einen Feind abzusuchen. War das eine Nachwirkung der Vampire, die hier während des Mordanschlags auf den Prinzen gestorben waren? Oder war es eine andere, neue Bedrohung? Er trat näher zu Syndil und streckte eine Hand nach ihr aus, aber als ihre Stimme in der Abendluft anschwoll, begannen die kleinen Parasiten, ähnlich wie Popcorn zu explodieren und aus der Kugel zu springen, als wollten sie dem Klang ihrer Stimme entkommen. Sowie sie der Luft ausgesetzt waren, zerbarsten sie.
    Baracks Hand sank nach unten. Er betrachtete die gekrümmten und rußgeschwärzten Bäume, das Harz, das aus zahlreichen Wunden tropfte und mit derselben rotbraunen Masse verklebt war. Parasiten quollen aus einem halben Dutzend Bäumen, um leblos auf den Boden zu fallen. Barack reckte seine Hand zum Himmel hinauf. Sofort frischte der Wind auf, und die Luft knisterte vor Elektrizität. Ein Blitz zuckte über die Schicht toter Parasiten im Schnee und verwandelte sie alle augenblicklich in schwarze Asche. Mit einem zornigen Heulen schmetterte der Wind die Überreste in alle Richtungen, während immer noch Schnee fiel und die Erde mit einer makellos weißen Decke überzog.
    Erst jetzt wandte Syndil den Kopf und richtete ihre dunklen Augen, die sehr weich, fast flüssig schienen, auf ihn. Der Schatten eines Lächelns spielte um ihren Mund und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre perfekt geformten Lippen. Sein Herz zog sich zusammen, so sehr, dass es beinahe wehtat. Wie viele Jahre hatte er mit ihr verbracht, ohne auch nur ein einziges Mal zu erkennen, dass sie es war, die sein körperliches Verlangen entfachte. Nicht ein einziges Mal hatte er in ihr etwas anderes als eine Art Schwester gesehen, und doch war sie die ganze Zeit Herrin über seine Gefühle gewesen. Kein Wunder, dass keine andere Frau ihn je hatte befriedigen können. Es war im Lauf der Jahrhunderte geradezu lachhaft geworden, diese furchtbare Sucht, die ihn nicht losließ, bis er glaubte, er würde den Verstand verlieren, wenn er nicht die Haut einer Frau berühren und tief in ihren Körper eindringen könnte. So viele waren bereit gewesen, und doch war er einer unablässigen Folter ausgesetzt gewesen, weil er diese Frauen gebraucht hatte, aber bei keiner von ihnen Erfüllung hatte finden können.
    Manchmal hatte Syndil immer noch

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