Dunkles Fest der Leidenschaft
niemanden, der dir das nachmachen kann. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie fantastisch du bist?«
Sie betrachtete die geschwärzten Ruinen des Schlachtfeldes. »Hier gibt es noch viel zu tun. Unsere Feinde haben ihr Gift im Boden hinterlassen, damit es sich durch die Erde zu unseren Ruheplätzen frisst. Wenn sie die Erde als Waffe gegen uns einsetzen können, haben sie gewonnen.«
Barack blickte wachsam auf. Sie klang so müde. Die Energie, die erforderlich war, um große Gebiete zu heilen, die von Feuer oder der finsteren Magie der Vampire zerstört worden waren, war enorm, und er konnte sich nur annähernd vorstellen, was es ihr abverlangte, eine derartig tief greifende Verwüstung wie diese hier zu beheben. Sie war blass, und ihre Augen schienen fast zu groß für ihr Gesicht zu sein. Eine Hand presste sie auf ihr Herz, als hätte sie Schmerzen. »Syndil.« Barack streckte seine Hand nach ihr aus. »Komm zu mir!«
Er wartete mit klopfendem Herzen. Ein kleiner Teil von ihm betete, sie würde sofort auf ihn zukommen, getrieben von dem Wunsch nach seiner Berührung und Hilfe, aber wie immer waren da dieser kurze Moment des Zögerns, die Wachsamkeit in ihren Augen und der Schatten in ihrem Bewusstsein, den sie nicht mehr vor ihm verbergen konnte. Dann ging sie auf ihn zu und streckte die Hände nach ihm aus. Seine Finger schlossen sich um ihre, und er zog sie sehr sanft und zärtlich an sich. Obwohl Karpatianer ihre Körpertemperatur regulieren konnten, fröstelte sie leicht. Er schloss sie in seine Arme, um sie mit seinem Körper vor dem Schnee abzuschirmen, und benutzte seine eigene Körperwärme und Energie, um sie zu wärmen. Als er ihren Duft tief einatmete, roch er Blut.
»Was ist passiert?« Er zog ihren Arm nach unten, um ihn sich anzuschauen.
Sie runzelte die Stirn, während ihr Körper sich ein wenig entspannte und sich enger an ihn schmiegte. »Sasha und Forest lagen bei mir auf dem Bett und waren so lieb und verschmust wie immer, bis Sasha plötzlich unruhig wurde. Gleich darauf ging es bei Forest los. Sie liefen hin und her und strahlten reine Nervosität aus. Ich überprüfte die Umgebung, aber das Einzige, was ich wahrnehmen konnte, war eine Andeutung von Macht in der Luft. Weder gut noch schlecht, einfach nur Macht.«
»Das erklärt diese Kratzer nicht, Syndil. Sie sind ziemlich tief.« Er neigte seinen Kopf über ihren bloßen Arm, um federleichte Küsse auf die Verletzungen zu hauchen, mit seiner Zunge darüberzustreichen und Syndil mit seinem heilenden Speichel den Schmerz zu nehmen. Nachdem er ihren Arm noch einmal geküsst hatte, hob er den Kopf und legte eine Hand unter ihr Kinn, sodass sie dem Tadel in seinen Augen nicht ausweichen konnte. »Du hättest mich sofort rufen müssen. Dein Wohlergehen hat für mich immer Vorrang.«
»Es gab nichts, was ich dir hätte sagen können. Mit so vielen Karpatianern an einem Ort müssen einfach ständig Spuren von Macht zu spüren sein. Ich nahm an, dass die Leoparden auf die veränderten Energieströme reagierten. An uns sind sie gewöhnt, jedoch nicht an die anderen Karpatianer. Sasha und Forest waren friedlich, bis ich versuchte, aus dem Zimmer zu gehen. Es tut mir leid. Ich konnte einfach an nichts anderes denken als daran, mich um das hier zu kümmern.« Sie zog mit ihrer Hand einen anmutigen Bogen, um das geschwärzte Land zu umschließen. »Ich hatte die Schreie der Erde gehört, seit ich aufgewacht war, und ich konnte den Ruf nicht länger ignorieren. Ich wusste, dass es schwierig und anstrengend sein würde, aber ich hatte nicht erwartet... « Sie brach ab und schaute über seine Schulter auf das große Gebiet, das im Kampf mit den Untoten verwüstet worden war. »Es ist so viel Land, Barack, und der Schaden ist sehr groß.«
Tränen waren in ihrer Stimme – in ihrer Seele. »Du bist bloß müde, Liebes. Du brauchst Nahrung.« Seine Stimme war ebenso mit einer sinnlichen Einladung wie mit einem Befehl unterlegt.
Er bemühte sich, so gut er konnte, die rauhere Seite seiner Natur zu unterdrücken, vor allem, wenn es um sexuelle Dinge ging. Syndil war bei ihm, und das war für ihn das Wichtigste auf der Welt. Wie viel Zeit sie auch brauchen mochte, um Vertrauen zu ihm aufzubauen – Jahre, Jahrhunderte, vielleicht noch länger -, für ihn war es kaum von Bedeutung. Sie konnte alle Zeit haben, die sie brauchte; er musste nur die dominante Seite zügeln, die bei den Männern seiner Art so stark ausgeprägt war. Er würde nicht riskieren, das
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