Dunkles Fest der Leidenschaft
ich den Verstand verloren habe, doch ich konnte einfach nicht widerstehen.«
Darius nahm Tempests Hand und strich mit seinem Daumen zärtlich über die Innenfläche ihres Handgelenks, als sie das Haus betraten. »Ich hoffe, du bist nicht hier, um nachzuschauen, wie es mit dem Kochen vorangeht. Wir sind noch nicht ganz fertig.«
»Das Kochen interessiert mich nicht, obwohl ich glaube, dass es den anderen nicht viel besser ergeht als euch beiden. Ich bin nur vorbeigekommen, weil ich deine Meinung zu ein paar Dingen hören wollte.«
Darius forderte Mikhail mit einer Handbewegung auf, in dem bequemsten Sessel Platz zu nehmen. »Was kann ich für dich tun?«
»Nun, bevor wir uns ernsteren Dingen zuwenden, dürfte es dich vielleicht interessieren, dass Raven findet, irgendjemand müsste den Weihnachtsmann spielen.«
Darius versteifte sich, aber seine Miene blieb unbewegt. »Der fröhliche Bursche im roten Anzug.«
»Richtig. Wie ich sehe, ist deine Reaktion ungefähr genauso wie meine. Zum Glück habe ich einen Schwiegersohn, und ich denke, es ist seine Pflicht, diese ... « Er hielt kurz inne.
Etwas, das sehr nahe an Erheiterung herankam, flackerte in den Tiefen von Darius' Augen. »... diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen«, vollendete er den Satz.
Mikhail nickte. »Besser hätte ich es auch nicht formulieren können.«
»Ich würde dich gern begleiten, wenn du meinem älteren Bruder mitteilst, welche Ehre ihm zuteil wird.«
»Seltsamerweise möchten auch ein paar der anderen dabei sein.«
Tempest schaute von einem zum anderen. »Seid ihr beide verrückt geworden? Der Mann könnte dem Teufel selbst Angst machen.«
»Dasselbe behauptest du von mir.«
»Na ja, könntest du ja auch«, erwiderte Tempest. »Aber von dir verlangt ja auch niemand, für eine Schar Kinder den Weihnachtsmann zu spielen.«
»Wofür ich aufrichtig dankbar bin«, erklärte Darius. Das Lachen in seinen Augen verblasste, als er Mikhail forschend ansah. »Du machst dir Sorgen, und zwar nicht über meinen Bruder in der Rolle des Weihnachtsmanns. Was ist los?«
»Mir ist nicht wohl dabei, dass unsere Frauen alle an einem Ort zusammenkommen. Ich halte es zwar für eine gute Idee, dass wir uns alle treffen, doch mich beunruhigt der Gedanke, dass unsere Feinde erkennen könnten, wie leicht es wäre, unsere Spezies auszulöschen.«
Darius nickte. »Wir haben so wenige Frauen und Kinder. Ohne sie bleibt den Männern keine Hoffnung mehr. Schon bald würde Chaos herrschen, und viele würden das Dasein eines Untoten der Hoffnungslosigkeit vorziehen.«
Auch Mikhail nickte. »Das befürchte ich auch. Vor einigen Minuten gab es im Wald einen Vorfall. Eine subtile Macht, die auf uns ausgeübt wurde, die aber keiner von uns sofort gespürt hat. Skyler versuchte, den Weg zur Quelle dieser Macht zurückzuverfolgen, doch als sie merkten, dass man ihnen auf der Spur war, blockten sie Skyler ab. Und jetzt haben sie einen direkten Draht zu ihr.«
»Und die anderen Frauen?« Darius setzte sich bereits mental mit seinen Verwandten in Verbindung, um Desari und Julian, Dayan und Corinne und schließlich Barack und Syndil zu warnen. Jeder von ihnen antwortete sofort mit der kurzen Meldung, dass im Moment keine Gefahr zu entdecken sei.
»Andere derartige Vorfälle gab es keine, und ich habe bereits Männer zum Gasthof geschickt, um etwaige Feinde aufzuspüren, aber wir müssen wachsamer denn je sein und unsere Frauen und Kinder ständig in unserer Nähe haben.«
Als hättet ihr das nicht jetzt schon! Na toll, er gibt dir gerade noch mehr Grund, den Despoten zu spielen.
Darius ignorierte sie. »Das Mädchen – Skyler. Ist sie in Sicherheit? Gabriel und Lucian sind meine Brüder. Skyler ist eine Blutsverwandte.«
»Wir passen alle gut auf sie auf. Du erinnerst dich vermutlich nicht an Dimitri – er ist viel älter als du -, aber er ist aus Russland zurückgekehrt, und es hat sich herausgestellt, dass er Skylers Gefährte des Lebens ist. Das ist eine Komplikation, die wir nicht vorausgesehen haben.«
»Gabriel behütet sie gut.«
»Ja, so wie er es sollte. Sie ist für uns von unschätzbarem Wert.« Mikhail beugte sich zu ihm vor. »Ich weiß, dass du mit Gregori, Francesca und Shea darüber gesprochen hast, wie du die anderen Kinder nach dem Massaker am Leben gehalten hast. Sie waren noch Babys, und du warst erst sechs Jahre alt.«
»Leider habe ich nur noch schwache Erinnerungen daran. Es liegt Jahrhunderte zurück. Wir waren auf einem anderen
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