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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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begehrten Jungs am College. Er wusste es nicht, aber in den Gedanken vieler Mädchen spielte er eine romantische Rolle.
    Sein Herz machte einen Sprung, als er Eve entdeckte, die auf den Stufen des Wohnheims mit geschlossenen Augen in der Sonne saß und auf ihn wartete.
    Ihr Gesicht ist vollkommen, dachte Steve, als er näher kam. Am liebsten wäre er stehen geblieben und hätte sie stumm betrachtet, aber er war zu spät dran und wollte sie keineswegs schon bei der ersten Verabredung verärgern.

4. Kapitel

    24.April
    Richard Cameron durchsuchte fluchend die Aktenschränke im Kellerraum der Firma. Er war der Verzweiflung nahe. Irgendwo, zwischen unzähligen Ordnern, in denen Zentner von Papier abgeheftet waren, mussten sich die Systemkonfigurationsdaten für einen wichtigen Kunden von MedicSoft befinden.
    Sämtliche Kundendaten wurden automatisch abgespeichert, aber anscheinend war die Datei mit den Daten der Firma CCM, die er jetzt so dringend benötigte, versehentlich von ihm gelöscht worden.
    In der Hauptsache handelte es sich um Datenmessungen für einen computergesteuerten Roboterarm, der seit zwei Jahren in der Augenchirurgie erfolgreich eingesetzt wurde. Steve und John hatten das Programm entworfen. Es war einer der ersten Aufträge für MedicSoft und das Entree zur Universität von Dallas gewesen, die von der Qualität ihrer Arbeit beeindruckt gewesen war.
    CCM wollte nun einen Folgeauftrag an MedicSoft vergeben, der eine Weiterführung ihres damaligen Programms bedeutete, aber ohne die Messdaten ließen sich keine exakten Vergleiche ziehen.
    Er fluchte erneut. Wenn er die Daten nicht fand, musste er bei CCM anrufen, damit sie ihnen einen Datenausdruck zusenden konnten. Es würde peinlich werden zu erklären, warum MedicSoft nicht mehr über die benötigten Unterlagen verfügte.
    Als er die letzte Schublade des Metallschrankes aufzog, wurde er fündig. Triumphierend riss er den Ordner mit dem CCM-Firmenzeichen aus der Halterung. Mit einer Hand wischte er sich über die schweißnasse Stirn.
    Er klemmte sich den Ordner unter den Arm und stürmte befreit die drei Stockwerke zu seinem Büro hinauf. Er wollte gerade hineingehen, als ihm bewusst wurde, dass Steve die Daten wahrscheinlich sofort sehen wollte, um eine Arbeitsaufwendungsprognose erstellen zu können, der später ein detailliertes Angebot an CCM folgen würde.
    Als Richard die wenigen Meter zu Steves Büro zurücklegte, hörte er die aufgeregte Stimme seines Partners, der mit jemandem telefonierte. Richard verstand kein Wort von der Unterhaltung, aber ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Mit zitternden Händen drückte er die Klinke herunter.
    Steves Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes ahnen. Sein krampfhaftes Bemühen, nicht die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, verzerrte seine Miene, als er das Telefon zurück auf die Ladestation legte.
    „Was ist passiert?“, fragte Richard.
    „Die Universität von Dallas hat uns gerade eben den Forschungsauftrag entzogen“, stöhnte Steve leise.

    „Entzogen?“, Richard kreischte das Wort. „Was heißt entzogen? Sie können uns nicht einfach den Auftrag entziehen. Wir haben Verträge.“
    „Die das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, das weißt du ganz genau. Wenn Dallas das Geld nicht überweist, können wir klagen und wahrscheinlich, und ich sage jetzt bewusst wahrscheinlich, denn sicher ist das nicht, würden wir einen Rechtsstreit gewinnen, aber bis dahin ziehen Jahre ins Land und wir sind längst pleite.“
    „O Gott!“, stöhnte Richard. „Das darf nicht wahr sein.“
    Steves Stimme klang bitter, als er weiter sprach. „Ich hoffe, du kannst dir vorstellen, was Morris von der First National dazu sagen wird. Bei unserem letzten Gespräch hat er betont, dass wir den neuen Kredit nur bekommen, wenn die Universität von Dallas zu ihrer Zusage steht.“
    Richard vergrub das Gesicht in den Händen, blickte dann aber auf. „Mit wem hast du gesprochen?“
    „Bei der Universität?“
    „Ja.“
    „Norman Helcomb, dem Leiter des Finanzausschusses.“
    „Und? Hat er einen Grund genannt?“
    „Nein. Er hat mir nur sachlich mitgeteilt, dass uns der Auftrag entzogen wurde.“
    „Aber du hast doch nachgefragt?“
    „Ja. Die Begründung wird uns schriftlich mitgeteilt.“
    Richard sprang auf und ging unruhig im Zimmer auf und ab. „Ich verstehe das nicht. Letzte Woche war noch alles in Ordnung. Du warst in Dallas, hast deinen Vortrag gehalten, der neue Etat wurde uns

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