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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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ächzte der Fahrer des verfolgenden Ford Taurus, aber da war er schon an Steve vorbeigeschossen, der sein Fahrzeug an den Straßenrand lenkte und die Warnblinkanlage einschaltete.
    „Scheiße“, fluchte der Mann hinter dem Steuer. Sein Kopf ruckte herum. „Ich kann nichts machen. Keine Chance zum Anhalten.“
    „Was ist passiert?“, ertönte die Stimme der Zentrale aus seinem Kopfhörer.
    „Objekt hat angehalten.“
    „Auf dem Freeway?“
    „Sieht nach einer Panne aus. Was soll ich tun, Zentrale?“
    „Fahren Sie weiter. Nehmen Sie die nächste Ausfahrt und kehren sie zur Kommandostelle zurück. Team 2 ist auf dem Weg und übernimmt. Over.“
    Die nächste Ausfahrt lag auf Höhe der 11.Straße. Der Fahrer setzte den Blinker und bog ein.

    Steve stand vor seinem Fahrzeug und betrachtete den platten Hinterreifen seines Jeeps. Neben ihm floss der Verkehr ungehindert weiter, verlangsamte sich aber durch die Neugier der meisten Verkehrsteilnehmer, die ihn mitleidig ansahen, wenn sie sein Malheur erkannten.
    Nun gut, dachte Steve, als er auf den zerfetzten Reifen blickte. Lass dir dadurch nicht den Tag verderben.
    Er seufzte ergeben, öffnete die Heckklappe, zog die Abdeckung zur Seite, wuchtete den Ersatzreifen aus seiner Verankerung und rollte ihn an die richtige Stelle. Mit dem Wagenheber ausgerüstet, kniete er sich nieder. Als er nach der richtigen Stelle an der Karosserie suchte, um den Wagenheber anzusetzen, hielt er verdutzt inne.
    Was war das?
    Verblüfft und neugierig betrachtete er einen Gegenstand, der an der Unterseite seines Wagens, direkt am Fahrzeugboden befestigt war. Ein mattschwarzer Kasten von der Größe einer Zigarettenschachtel aus dem eine fünf Zentimeter lange Antenne herausragte.
    Steve griff nach dem Ding und zog es widerstandslos ins Licht. Magnetisch, dachte er.
    Sein Blick wanderte suchend, forschend über den kleinen Kasten, aber da war nichts weiter. Keine Markierungen, keine Leuchtdioden oder Knöpfe. Schwarz und unscheinbar lag er in seiner Hand.
    Er wusste, um was es sich dabei handelte. Wie die meisten Menschen sah auch er fern, und dieser Gegenstand war ihm aus vielen Krimis bekannt. Es war ein Peilsender. Zweifellos. Die Antenne und die Tatsache, dass er an seinem Fahrzeug versteckt war, verrieten seine Aufgabe.
    Jemand überwachte ihn, beobachtete seine Schritte.
    Die Erkenntnis schockierte Steve. Unbewusst wandte er den Kopf, um nach seinen unsichtbaren Widersachern zu suchen, aber das war unsinnig. Er wurde durch einen Peilsender kontrolliert, der andere konnte getrost auf Abstand bleiben. Steve wurde schwindlig, und er musste sich gegen den Jeep lehnen. Das starke Gefühl von Schutzlosigkeit erschütterte ihn. Er kannte den Feind nicht, aber der Feind kannte ihn. Unsichtbar für seine Augen agierte ein Fremder oder eine fremde Macht, zog an Fäden, die er nicht sehen konnte. Nun war Steve sicher, dass Tom Meyers Tod kein Unfall gewesen war. Tom war ermordet worden. Er war der anderen Seite zu nahe gekommen.
    Die Schuld traf ihn. Ihn allein. Er hatte Tom in den Tod geschickt, weil er den Gegner unterschätzt hatte. Die Wucht der Verantwortung drohte ihn zu verschlingen, aber dann weckte sie eine lauernde Wut in Steve, eine Wut, die seine Gedanken klar werden ließ.
    Was soll ich jetzt tun? Gibt es jemanden, an den ich mich wenden kann?
    Nein! antwortete eine eiskalte Stimme in ihm. Niemand kann und wird dir helfen. Du bist allein.
    Aber der Gegner hatte einen Fehler gemacht. Die Tatsache, dass er von dem Peilsender wusste, konnte er für sich nutzen. Steve wusste zwar noch nicht wie, aber er würde diesen Vorteil für sich einsetzen.
    Er befestigte den kleinen, schwarzen Kasten wieder am Bodenblech. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, wechselte er den platten Reifen und fuhr in die Stadt zurück.

    William Holden betrachtete interessiert die Fotografie des Asiaten, der mit John Chen telefoniert hatte. Kevchak mit seinem traurigen Leichengesicht saß ihm gegenüber und berichtete, wie er dem Chinesen auf die Spur gekommen war.
    „Es hat eine Weile gedauert, aber bei dem Vergleich der Stimmproben im CIA-Computer mit unseren eigenen sind wir fündig geworden.“
    Holden gab ihm durch ein Nicken zu verstehen, dass er weitersprechen sollte.
    „Der Mann nennt sich Chi Han. Er ist Fahrer an der chinesischen Botschaft. Wir vermuteten schon, dass er als Agent für die Chinesen tätig ist. Als Fahrer ist es nicht ungewöhnlich, wenn er öfter die Botschaft verlässt, aber die CIA

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