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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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durchzuckte ihn die plötzliche Erkenntnis. Sie hat ihm Geld gebracht.
    Ein Teil dieses Puzzles fügte sich zu einem anderen.
    Das Überwachungsteam war eine halbe Stunde später Cameron wieder in die Stadt gefolgt. Dort hatte Steves Partner seinen Wagen geparkt und war zu Fuß zur Union-Station gegangen. Decker hatte beobachtet, dass Richard Cameron unentschlossen dort herumgesessen hatte, bis ihn jemand auf seinem Handy anrief. Kurz darauf war er in die Metrorail Richtung Wheaton eingestiegen. Ab hier konnte der Agent nichts berichten, da er sich nicht im gleichen Waggon wie der zu Beobachtende befunden hatte.
    Cameron war in Fort Totten ausgestiegen. Die Tüte ließ er im Zug zurück. Zwei Schwarze hatten sie an sich genommen.
    Holden folgerte daraus, dass eine Geldübergabe zwischen Cameron und den Schwarzen erfolgt war. Einen Grund dafür konnte er sich im Augenblick nicht vorstellen. Es gab einfach zu viele Möglichkeiten für den Verwendungszweck des Geldes. Auf jeden Fall lief da etwas Illegales.
    Agent Decker war den beiden Schwarzen bis zu einem Gebäude in Anacostia, einer Slumgegend, gefolgt. Das abbruchreife Haus war auf eine Mrs. Eliza Brown, wohnhaft unter der gleichen Adresse, beim Grundbuchamt eingetragen.
    In Holden kam das Gefühl auf, die Kontrolle über die Aktion zu verlieren. Erst der unbekannte Chinese, der John Chen anrief, und nun stellte sich heraus, dass Richard Cameron Kontakte zur Unterwelt pflegte. Er schob den letzten Gedanken beiseite und rief Kevchak zu sich. Vielleicht hatte die Stimmanalyse des Telefongespräches inzwischen etwas ergeben.

    Steve summte leise vor sich hin, während er hinter dem Steuer seines Chrysler Jeep Cherokee die Jersey Avenue hinunterfuhr. Er war glücklich. Für eine kurze Zeit verdrängte das Glück seine Probleme und Sorgen. Die vage Angst vor dem, was die Zukunft bringen mochte, war noch immer vorhanden, aber sie war in den Hintergrund getreten. Er und Eve hatten ihre Liebe neu entdeckt. Alles würde gut werden.
    Sie hatten sich geliebt. Zärtlich und leidenschaftlich. Die Jahre waren von ihnen abgefallen, so als hätte es sie nie gegeben. Er wusste, und auch Eve wusste es, dass sie ihr bisheriges Leben nicht weiterführen konnten. Beide wollten sie mehr als nur eine Affäre und das bedeutete, dass sie sich von ihren jeweiligen Ehepartnern trennen mussten. Eve hatte ihn gebeten, noch etwas zu warten. Nichts zu überstürzen. Steve sollte sich überlegen, ob er wirklich sein Leben mit einer gelähmten Frau verbringen wollte.
    Er fühlte, dass es da nichts zu überlegen gab, aber Eve bestand darauf.
    Steve wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als er auf die Louisiana Avenue einbog und ein anderer Autofahrer ihm die Vorfahrt nahm. Er trat kurz auf die Bremse, schlug das Lenkrad nach rechts ein, lenkte wieder dagegen und die Situation war ausgestanden. Der andere Fahrer entschuldigte sich durch ein Handzeichen. Steve gab ihm ebenfalls durch eine Geste zu verstehen, dass alles okay war.
    Auf der 3 Street war ein Haufen Verkehr, und er kam nur noch langsam voran. Obwohl es ein Umweg war, nahm er die Independence Avenue, um einen Blick auf das Capitol werfen zu können.
    Eigentlich gab es keinen Grund, dass er durch die Gegend fuhr. Aber er wollte allein sein. Allein mit seinen Gedanken und seinen Gefühlen. Steve bemerkte die unauffällige Limousine nicht, die sich an ihn gehängt hatte.

    Zwei Männer saßen in dem Fahrzeug und achteten peinlich darauf, Steves Jeep nicht zu nahe zu kommen. Ständig ließen sie mehrere Fahrzeuge zwischen sich und dem zu verfolgenden Objekt. Der Fahrer, ein mittelgroßer Mann mit den Schultern eines Athleten, gab kontinuierlich per Funk die aktuelle Position durch, während der Beifahrer, der ein Zwillingsbruder seines Kollegen hätte sein können, ein aufgeklapptes Computer-Display auf seinen Knien liegen hatte und einen hellen Punkt, der Steves Wagen darstellte, im Auge behielt.
    „South Capitol Street, Abstand 200 Yard“, flüsterte der Fahrer in das Mikrofon vor seinem Gesicht.
    „Bestätigt“, gab der Beifahrer durch.
    Die Zentrale, die den Einsatz koordinierte, schwieg.
    „Auffahrt zum Southeast Freeway 295, Abstand 80 Yard.“
    Plötzlich scherte der Jeep vor ihnen aus, kreuzte eine Spur, kam ins Schlingern. Bremsen quietschten. Der Fahrer des Jeeps steuerte geschickt gegen und fand auf die eigene Spur zurück. Hinter ihm wichen mehrere Fahrzeuge aus. Ein gellendes Hupkonzert setzte ein.
    „Was ...?“,

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