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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt.«
»Vielleicht haben sie die Rüstung ja erst bewegt und sie dann irgendwie fallen lassen«, schlug Daniel vor. »Das würde auch erklären, warum sie nicht der Länge nach auf dem Boden liegt, sondern so aussieht, als wäre sie einfach in der Luft auseinandergefallen.«
»Ich glaube nicht, dass zwei Kinder so eine Rüstung tragen könnten«, schaltete sich nun auch Peter in die Diskussion ein. »Und wenn doch, so würde mich ziemlich interessieren, was sie damit beabsichtigt hätten.«
»Einen Kinderstreich, vielleicht?« schlug Daniel unsicher vor.
»Ein Streich macht nur dann Spaß, wenn man nicht erwischt wird, und den beiden musste doch ziemlich klar gewesen sein, dass sie damit nicht davon kommen konnten. Außerdem schienen sie richtig Angst zu haben, es war mehr als nur ein schlechtes Gewissen nach einem misslungenem Streich.«
»John wollte unbedingt hierhin«, warf Julie plötzlich ein. »Es schien ihm extrem wichtig zu sein.« Sie blickte die beiden Männer fest an. »Es stellt sich somit die Frage, was die Kinder hier gesucht haben. Und damit auch: Was weiß John über das Schloss, das wir nicht wissen?«
»Das herauszufinden wird wohl kein großes Problem darstellen«, meinte Daniel auf dem Weg zur Tür.

John und Lizzy saßen auf dem Boden in der Ecke des Raumes. Die Anderen starrten sie neugierig an, doch angesichts der dicken Luft traute sich niemand, sie auszufragen.
Als Daniel das Zimmer betrat, blickte John trotzig auf, so als wollte er Daniel vermitteln, dass er trotz allem Recht hatte. Und eines wusste Daniel doch genau, auch wenn John gern ab und zu etwas anstellte, so besaß er doch den Mut, dafür auch geradezustehen. Ein Lügner war er auf keinen Fall. Es musste also sehr wichtig für ihn sein, wenn John nicht die ganze Wahrheit erzählte und sogar Lizzy da noch mitmachte. Doch was es auch immer war, er würde es herausbekommen.
»Also gut«, sagte er. »Der Ausflug ist beendet. Ihr könnt alle nach Hause gehen. Ach ja, fast hätte ich es vergessen, überlegt euch noch einmal gut, was ihr hier gelernt habt, nächste Woche werden wir es zusammen besprechen.« Er war schließlich noch immer ihr Lehrer.
Als die Kinder den Raum verließen, sah er, wie Lizzy John anstieß, sich zu beeilen.
Auf ihrem Gesicht spiegelte sich die Erleichterung, keine Strafe bekommen zu haben. Oder war es die Erleichterung, dieses Schloss zu verlassen, überlegte Daniel. Etwas schien dem Mädchen tatsächlich richtig Angst eingejagt zu haben. Genügend Angst, um schreiend aus einem Zimmer zu rennen, anstatt zu versuchen, die Rüstung aufzuheben.
»John, Lizzy, wartet noch ein bisschen«, sagte er, wobei er sich bemühte, seine Stimme nicht zu streng klingen zu lassen. Trotzdem sah er, wie Lizzys Körper sich versteifte und das hübsche, von blonden Löckchen umrahmte Gesicht bleich wurde. Sie schluckte schwer. Nun war der letzte Zweifel beseitigt, sie hatte eindeutig große Angst. Doch wovor?
John hingegen wirkte ganz anders, er blickte herausfordernd. Sein Blick schien zu sagen: ‚Du kannst mir Strafarbeiten bis zum Jüngsten Tag aufgeben, ich weiß trotzdem, was ich gesehen habe!'
Daniel wartete, bis die Anderen den Raum verlassen hatten, dann wandte er sich an Lizzy. »Es ist alles in Ordnung, wir wollen nur mit euch reden.« Er zeigte in Richtung Tür.
»Wo gehen wir hin?« fragte Lizzy.
»In den großen Raum, wo ihr vorher wart.«
»Können wir nicht hier reden?« bat sie.
Daniel sah sie nachdenklich an. Wer oder was war dort bloß gewesen? Und war es vielleicht immer noch da? Der Gedanke, dass Julie in diesem Schloss lebte, in dem sich möglicherweise ein Verrückter versteckte, jagte ihm kalte Schauer über den Rücken.
»Komm schon, Liz, je schneller die Sache geklärt ist, desto schneller könnt ihr nach Hause gehen.«

Daniel führte die Kinder in den großen Raum, wo Julie und Peter auf sie warteten. Lizzy blickte unsicher auf die auf dem Boden liegende Rüstung, als würde sie befürchten, dass sich diese wieder erhob.
»So, jetzt erklärt uns bitte, was hier geschehen ist.« Julie sah die beiden erwartungsvoll an.
»Wir standen hier und haben uns gerade das Bild da drüben«, John wies in Richtung des Gemäldes, "angeguckt. Dann hörten wir ein knirschendes Geräusch und sahen diese Rüstung wie lebendig auf uns zukommen. Es war ziemlich unheimlich, ich glaube, Lizzy hat es richtig Angst gemacht.« Nicht nur mir, schien Lizzys Blick den Anderen mitzuteilen. »Dann

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