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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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und Lizzy wichen zurück. Als sie gerade an der Tür waren, brach die Rüstung plötzlich mit einem lauten Krachen zusammen.
Ohne nachzudenken rannten die beiden Kinder los.

Frederik lächelte zufrieden. Er hatte zwar einen Höllenlärm verursacht, aber es hatte seinen Zweck erfüllt. Er hatte die neugierigen Kinder vertrieben, und noch einmal würden sie eh nicht in das Schloss zurückkehren. Wenn er Glück hatte, würden sie sogar für die Zerstörung der Rüstung verantwortlich gemacht. Er hoffte, dass es so sein würde, denn Aufmerksamkeit war nun wirklich das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.

Schreiend rannten John und Lizzy noch einige Meter weiter, doch als John sich umblickte und keine Verfolger sah, blieb er stehen.
»Lass uns schnell zu den Anderen zurückgehen«, drängte Lizzy.
Doch Johns praktischer Verstand arbeitete bereits. »Ja klar, zu den Anderen rennen und Ärger bekommen, weil wir die Rüstung umgeschmissen haben. Lieber gehen wir ruhig zurück und sagen, wir hätten nichts gefunden.«
»Aber wir waren das doch gar nicht!«
»Wer sollte uns das glauben?«
»Ich finde, wir müssen es doch Miss Julie sagen. Dort drin war irgendetwas, wir haben es uns doch nicht eingebildet!«
»Es zu beweisen, dürfte uns ziemlich schwer fallen.«
»Sie würde die Rüstung sowieso finden, und da außer uns niemand im Raum war, wird der Verdacht sowieso auf uns fallen. Es nicht zu erzählen, wäre fast wie ein Schuldbekenntnis.«
Doch sie hatten ohnehin keine Zeit mehr, sich länger darüber Gedanken zu machen. Julie, Peter und Daniel hatten den Krach und das Geschrei ohnehin schon gehört und rannten besorgt auf die Kinder zu. Daniels Gesichtsausdruck veränderte sich jedoch zunehmend von Sorge zu Ärger, als er sah, dass die beiden unverletzt waren und auch nicht in besonderer Gefahr schwebten.
»John, was geht hier vor?« verlangte er mit strenger Stimme zu wissen.
John und Lizzy tauschten einen schnellen Blick aus. Lizzy hatte schon den Mund aufgemacht, doch John schüttelte entschieden den Kopf.
»Alles klar, ich sehe schon. Was hast du denn jetzt wieder angestellt?«
»Wir haben nichts gemacht, ich schwör's.«
»Und was war das dann für ein Krach?« mischte sich Julie in die Befragung ein.
»Ach das, das war ...«
»Es war die Rüstung, Miss«, unterbrach ihn Lizzy. »Sie muss sich irgendwie aus ihrer Halterung gelöst haben.«
»Einfach so?« Julie zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
John schoss Lizzy einen giftigen Blick zu, es war doch klar, dass niemand ihnen das glauben würde. Lizzy schluckte schwer.
»John, Liz, ich bin sehr enttäuscht von euch. Vor allem von dir, Liz, hätte ich mehr erwartet, wenn du John schon nicht bremsen konntest, dann solltest du wenigstens nicht lügen.«
»Aber ich lüge nicht, wir haben sie wirklich nicht angefasst.«
»Schluss jetzt, ich will nichts mehr davon hören. Geht zu den Anderen und stellt ja nichts mehr an, solange wir den Raum aufräumen.«
Niedergeschlagen schleppten sich John und Lizzy den Flur entlang. Lizzy schluchzte leise. Der Schreck saß ihr immer noch in den Gliedern. Und dann auch noch das Warten auf die sicher kommende Strafe, das war zuviel für ihre Nerven.

»Julie, Peter, es tut mir außerordentlich Leid. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch sagen soll.«
»Ist schon gut, ist ja nicht deine Schuld.« Freundschaftlich klopfte Peter Daniel auf die Schulter. Und mit einem entschuldigenden Achselzucken fügte er hinzu: »Was soll's, wir waren auch mal Kinder. Lasst uns jetzt doch einfach reingehen und schauen, ob überhaupt ein Schaden entstanden ist.«
Sie sahen sich um. Abgesehen davon, dass eins der Bilder ziemlich schief hing und die alte Rüstung mitten auf dem Boden lag, schienen die Kinder nichts kaputt gemacht zu haben. Peter und Daniel wollten gerade damit anfangen, die Teile der Rüstung aufzuheben, als Julie etwas auffiel. »Wartet noch etwas damit.«
Nachdenklich schaute sie sich die Rüstung genauer an. Sie war einige Meter von ihrer Halterung entfernt auf dem Boden verstreut.
»Nun seht euch doch mal das an«, murmelte sie.
»Keine Sorge, Julie, wir bauen sie schon wieder zusammen«, versicherte Daniel schnell.
»Nein, darum geht's mir gar nicht. Seht euch doch mal an, wie sie liegt. Wenn die Kinder sie zufällig aus ihrer Halterung gerissen hätten, dann würde sie doch gewiss in der Ecke liegen und nicht gut zwei Meter davon entfernt.«
»Worauf willst du hinaus?«
»Das weiß ich leider auch nicht so genau. Es ist nur das

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