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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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brach die Rüstung zusammen, und wir liefen weg.«
Daniels ärgerlicher Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was er von dieser Geschichte hielt. Doch Julies Blick mahnte ihn, die Kinder ausreden zu lassen.
»Sie ist also einfach so zusammengebrochen.« Daniel konnte sich den sarkastischen Unterton in seiner Stimme nicht verkneifen. Auch Julie und Peter musterten die beiden Kinder skeptisch.
»Seid ihr sicher, dass ihr niemanden sonst gesehen habt?« hakte Julie nach.
»Nein, wir waren da ganz allein, wir hätten doch sofort Bescheid gesagt, wenn jemand Anderes da gewesen wäre«, meinte John bestimmt.
»Doch, da war was«, widersprach ihm Lizzy. Die Erwachsenen sahen sie fragend an. Doch Lizzys fest zusammen gekniffene Lippen zeigten, dass sie ihre Aussage bereits bereute. Sie blickte von einem erwartungsvollen Gesicht zum nächsten, und ihr Blick sagte ganz deutlich: 'Ihr würdet mir ja sowieso nicht glauben'.
»Lizzy, egal was es ist. Du brauchst keine Angst zu haben, es zu sagen«, sprach Peter beruhigend auf das Mädchen ein. Dieser Ton hatte schon vorher bei Julie funktioniert und verfehlte auch jetzt nicht seine Wirkung.
»Ich weiß nicht genau, was es war. Ich habe es eigentlich auch gar nicht gesehen, sondern eher gespürt.«
»Was hast du gespürt?« fragte Julie besorgt. Die Erinnerung an ihren eigenen Traum war für sie noch sehr lebendig.
»Es war kalt, so furchtbar kalt. Aber nicht so, als hätte ich mich einfach wärmer anziehen sollen. Ich glaube, nichts hätte mich vor dieser Kälte schützen können.«
»Dir war kalt?« Daniel war fassungslos.
»Wahrscheinlich war es doch nur ein Lufthauch gewesen«, meinte Peter beruhigend. »Und da deine Nerven auch so schon angespannt waren, hast du das einfach verstärkt wahrgenommen.«
Julie war selbst nicht ganz überzeugt, ließ es jedoch dabei bewenden.
»So, kehren wir also zu den Tatsachen zurück«, wechselte Peter das Thema. »Wonach habt ihr hier eigentlich gesucht?«
»Wir haben uns nur ein wenig umgesehen.«
»John«, Julie hob mahnend die Augenbrauen. »Das haben wir schon gehört, und jetzt hätten wir gern die Wahrheit.«
Der Junge atmete tief durch. Er schien zu überlegen, wie viel Wahrheit er den Erwachsenen zumuten konnte. Endlich hatte er eine Entscheidung gefällt.
»Die volle Wahrheit?«
Die drei nickten stumm.
»Also gut. Es heißt, dass die Bibliothek des Schlosses früher zweigeteilt war. Die zweite Hälfte war hinter einer Geheimtür versteckt, und dort wurden alle wichtigen Dokumente aufbewahrt.«
»Was für Dokumente, zum Beispiel?«
»Das weiß ich natürlich nicht so genau. Aber Onkel Walter ist davon überzeugt, dass dort einige wichtige Hinweise auf das Gespenst von Lerouge aufbewahrt wurden.«
»Und die wolltet ihr finden. Aber wieso?«
John wich Daniels Blick aus. »Das würde endlich beweisen, dass Onkel Walter doch nicht verrückt ist«, brach es aus ihm hervor.
»Und du meinst wirklich, dass sich der Geheimgang hier irgendwo befindet?« fragte Peter neugierig.
»Nun ja, wenn dies hier die alte Bibliothek ist, muss es hier auch einen Zugang zum zweiten Teil geben.«
»Und habt ihr schon irgendwelche Hinweise gefunden?«
»Ich denke, dass wir der Lösung sehr nahe waren, als sich dieser Zwischenfall«, er deutete auf die Rüstung, »ereignete. Das Gespenst wollte wohl verhindern, dass wir sein Geheimnis lüften.«
»Nun bleib' mal auf dem Teppich, es gibt keine Gespenster.« Daniel schmunzelte angesichts der jugendlichen Begeisterung.
»Welches Bild genau habt ihr euch noch mal angeguckt?« fragte Peter.
»Das Bildnis von Maria«, Lizzy deutete auf das Gemälde.
»Das ist ja sehr interessant«, murmelte Peter, »das ist das einzige Bild, das wir nicht von der Wand abnehmen konnten. Ihr könntet also durchaus Recht haben, wenn es in diesem Raum einen geheimen Mechanismus gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich hinter diesem Bild verbirgt.«
»Wir haben auch schon herausgefunden, wo er versteckt sein könnte!« rief John stolz aus, ungeduldig, die Erwachsenen mit seiner Entdeckung zu beeindrucken. Er war sichtlich zufrieden, dass sie ihm nun endlich glaubten, dass er Recht gehabt hatte und sie nicht.
»Wenn Sie sich dieses Bild genauer anschauen«, fing er wichtigtuerisch an, »dann wird es Ihrer Aufmerksamkeit nicht entgehen, dass an dieser Stelle«, er deutete mit seinem Zeigefinger, »etwas fehlt. Wir müssen also nur diese Vertiefung ausfüllen, um den Mechanismus zu betätigen«, schloss er zufrieden.
»Ausfüllen, meinst

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