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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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sah dabei hinaus. Draußen senkte sich die Dämmerung herab. Die Hängelaterne am Giebel unseres Nachbarn schwankte im Wind hin und her. Alexander hatte recht. Ich reagierte eindeutig viel zu heftig, das war dumm von mir. Was erwartete ich eigentlich? Dass meine Mitspieler mir die ganze Zeit auf den Rücken klopfen sollten, im Sinne von Shit, du bist echt einsame Spitze! So was machte ich doch auch nicht.
    „Zieh die Stacheln ein, Svea“, sagte er und zog mich an sich. „Gib ihnen eine Chance!
    Ich lehnte mich seufzend an ihn.
    Er hatte recht.
    „Ja, wenn sie mir eine geben.“

DONNERSTAG
    Im Speisesaal saß Jo neben mir und schaufelte hungrig Lasagne in sich hinein, während sie von irgendeiner Fernseh-Serie erzählte, die im vierten Programm anlief. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Spannung und Romantik. Vielleicht würde ich es mir mal anschauen.
    Plötzlich tauchten Anton, Tobias und David auf. Sie kamen mit ihren Tabletts direkt auf uns zu und nahmen am Nachbartisch Platz, obwohl etwas weiter weg eine Menge Tische frei waren.
    Sie beobachteten mich.
    Mein Magen verkrampfte sich. Am liebsten wäre ich aufgestanden und gegangen. Aber das wäre zu demonstrativ gewesen, als hätte ich gesagt: Ich ertrage euch nicht.
    Ich versuchte sie einfach zu ignorieren. Doch das gelang mir nicht allzu gut. Der Bissen, den ich mir in den Mund gesteckt hatte, wuchs zu einem zähen Klumpen.
    Ich nahm einen Schluck Milch und würgte den Klumpen hinunter.
    Jo plapperte drauflos. Ich zog mit der Gabel Streifen in die Käseschicht und baute eine kleine Pyramide aus geriebenen Möhren.
    „Schmeckt es dir nicht?“
    Jo schob sich noch eine Ladung in den Mund.
    „Doch, schon …“
    „Warum isst du dann nicht?“
    Ich beugte mich zu ihr.
    „Die beobachten mich.“
    „Wer?“
    Sie drehte sich um und sah sich im Saal um.
    „Sieh nicht hin!“, zischte ich.
    „Nein, nein, aber wen meinst du denn?“
    Fragend zog sie die Stirn kraus.
    „Anton und die anderen, schau aber nicht hin.“
    Jo kratzte ihren Teller sauber und schob sich den letzten Bissen in den Mund, bevor sie sich ruhig im Speisesaal umsah.
    „Kein Mensch beobachtet uns“, sagte sie. „Willst du das nicht aufessen?“
    Lasagne ist mein Lieblingsessen, aber der Schmierkram auf meinem Teller sah inzwischen alles andere als appetitlich aus.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Garantiert knurrt dir nachher im Unterricht der Magen“, behauptete Jo.
    „Niemand zwingt dich, neben mir zu sitzen!“
    Sie sah mich gekränkt an.
    Mir war klar, dass ich mich entschuldigen müsste. Es war nicht ihre Schuld, dass ich nicht essen konnte. Aber ich stürzte einfach davon.
    Eine der Köchinnen warf mir saure Blicke zu, als ich die Essensreste in den Kompostsack scharrte.
    „Man sollte sich nie mehr nehmen, als man essen kann“, sagte sie.
    Meine Wangen wurden heiß. „Mir ist schlecht“, murmelte ich.
    „Kein Wunder, wenn du nichts isst“, brummte sie.
    Dann ging ich, ohne mich umzudrehen.
    *
    Ich gab mir Mühe, Anton, Tobias und deren Clique aus dem Weg zu gehen, doch das hinderte sie nicht daran, mich in den Pausen und während des Unterrichts von Weitem anzuglotzen, mir Grimassen zu schneiden und anzügliche Gesten zu machen.
    In der letzten Stunde hatten wir Sport. Das besserte meine Laune. Lund würde keine Gemeinheiten dulden. Und weil es seine letzte Sportstunde mit uns war, würde er sich bestimmt etwas ausdenken, was Spaß machte.
    Während wir auf Lund warteten, versammelten wir uns in der Sporthalle. Da wir nicht wussten, ob wir im Freien oder in der Halle sein würden, hatte sich niemand umgezogen.
    Aber es war nicht Lund, der kam.
    Es war Ted.
    Wir aus der Hockeymannschaft waren die Einzigen, die wussten, wer er war. Alle, die später kamen, merkten nicht einmal, dass sich schon ein Lehrer in der Sporthalle befand, bevor Ted in die Trillerpfeife blies.
    Es wurde mäuschenstill.
    „Äh, hm … hallo, alle miteinander! Ted Borgsten ist mein Name, ich werde Bjarne Lund vertreten, während er … äh … in Elternzeit ist.“
    Er verhaspelte sich, wirkte nervös.
    „Also … weil Herr Lund krank geworden ist, bin ich ein paar Tage früher gekommen, aber das ist wohl kein Problem. Bei dem schönen Wetter hab ich mir gedacht, dass Joggen das Richtige für euch sein könnte …
    Hm … und übrigens, hab mir gedacht, der Einfachheit halber könnt ihr mich Ted nennen. Bin ja nicht so schrecklich viel älter als ihr, oder?“
    Ein paar Jungs wechselten Blicke und

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