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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Kopf.
    „Also das ist die Erklärung für all die nassen Flecken auf dem Fußboden! Und dabei hab ich mich die ganze Zeit über dich aufgeregt! Wie lange tröpfelt sie schon so?“
    „Ein paar Wochen ungefähr.“
    „Warum hast du nichts gesagt?“
    Ich senkte den Blick.
    „Weiß nicht.“
    „Aber um Himmels willen, womöglich ist sie krank! Vielleicht hat sie irgendwo Schmerzen.“
    Sie murmelte wütend etwas über gedankenlose Teenies, während sie das Telefon holte.
    Ich hörte ihre Stimme, während ich den Boden aufwischte.
    Bald stand sie wieder in der Tür.
    „Morgen Vormittag um elf sind wir bei der Tierärztin angemeldet.“
    „Aber da bin ich in der Schule.“
    „ Ich fahre mit ihr hin. Du hast ja sowieso kein Interesse daran gezeigt, ihr zu helfen.“
    Eine gerade Rechte mitten ins Zwerchfell.
    Im selben Moment sah sie selbst ein, dass das ein wenig zu hart klang.
    „Tut mir leid, Schatz“, sagte sie mit sanfterer Stimme, „aber du hättest wirklich etwas sagen können. Das lässt sich bestimmt mit Antibiotika behandeln.“
    „Bist du dir da sicher?“
    Sie runzelte die Stirn und zögerte eine wenig zu lang mit der Antwort.
    „Mach dir keine Sorgen.“
    Und damit war sie schon in ihrem Atelier verschwunden. Fast so, als wollte sie keine weiteren Vermutungen darüber anstellen, was Wuff fehlen könnte.
    Warum war sie überhaupt in die Küche gekommen? Vermutlich hatte sie vorgehabt, sich einen Kaffee zu machen, das aber dann vergessen.
    Es war mir peinlich, dass sie mich ertappt hatte, aber gleichzeitig fühlte ich mich erleichtert. Die Besorgnis um Wuff war leichter zu tragen, wenn ich sie mit Mama teilen konnte.
    Vielleicht war es trotz allem nicht so ernst. Wuff würde bald wieder gesund werden.
    Hoffentlich hatte sie nicht allzu sehr gelitten, weil ich so lange geschwiegen hatte!
    Als Trost bekam Wuff ein eigenes Frühstücksbrot, bevor ich einen extra ausgiebigen Morgenspaziergang mit ihr machte.
    *
    In der Schule war wieder etwas im Gang. Das schwebte in der Luft, ähnlich wie der Grillduft, der an einem warmen Sommerabend über unserer Nachbarschaft hing.
    Dass es mit mir zu tun hatte, hätte sogar eine Amöbe herausfinden können.
    Was war es denn nun schon wieder?
    Als ich an einer Gruppe Schüler vorbeiradelte, sah ich, dass sie sich gegenseitig anstießen.
    „Da kommt sie.“
    Ja, da kam ich. Genau wie jeden Morgen.
    Was war daran so besonders?
    Am Fahrradständer wurde gequasselt und gekichert, aber kaum tauchte ich auf, verstummten alle.
    „Ist sie das?“
    Die Schülerin, die das geflüstert hatte, wurde von ihrer Freundin angeknufft. Dann wandten sie mir den Rücken zu und brachen in hemmungsloses Kichern aus.
    Also, ich meine, geht’s noch?
    Als ob sie dadurch unsichtbar geworden wären!
    Im Korridor und an den Spinden drehten sich immer wieder Leute um und starrten mich an.
    Anfangs war es nur lästig, aber allmählich fand ich es ausgesprochen unangenehm, so im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen.
    Und außerdem ganz allein zu sein.
    Jos Pferde hatten am Wochenende an einem Turnier in Südschweden teilgenommen, darum würde sie erst heute zurückkommen. Und Alexander ließ sich nicht blicken.
    Typisch!
    Sogar meine Klassenkameraden kehrten mir den Rücken zu oder waren intensiv mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt, als ich in der Tür stand und mich nach jemandem umschaute, neben dem ich sitzen könnte.
    Na, dann eben nicht!
    Ich ließ mich am Fenster nieder. Dort blieb ich allein in meiner Ecke sitzen.
    Alle anderen drängten sich in der Mitte oder an der gegenüberliegenden Seite des Zimmers zusammen.
    Rieche ich schlecht?
    Ich versuchte sie zu ignorieren und so zu tun, als wären alle, die über mich flüsterten, irgendwelche Pappfiguren, keine echten Menschen.
    Ulf Bergmann trat ins Klassenzimmer, der Unterricht begann.
    Mathe ist auch sonst nicht unbedingt meine große Leidenschaft, aber heute war es extra unverständlich. Während meine Klassenkameraden versuchten, neue knifflige Gleichungen zu lernen, blieben meine Gedanken an der einen unbeanworteten Frage hängen.
    Was war mit allen los?
    „Was ist los?“ , signalisierte ich Ranjan zu, als er in meine Richtung sah.
    Aber er verzog bloß das Gesicht, schüttelte den Kopf und schielte nach hinten. Dort saßen Anton, Tobias und David.
    Anton grinste höhnisch.
    Ich machte eine Grimasse, als müsste ich mich übergeben.
    Du Ekel!
    Hure , signalisierte er zurück.
    „Svea! Hör damit auf,

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