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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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meisten Tore, aber das zählt ja alles nichts bei euch Scheißidioten!“
    Damit floh ich in die Umkleide. Brennende Enttäuschung pulsierte durch meinen ganzen Körper.
    „Wie scheiße ist die denn drauf!“, hörte ich Ibrahims Stimme hinter meinem Rücken.
    „Halt’s Maul!“, fuhr Alexander ihn an. „Svea!“
    Aber ich drehte mich nicht um.
    Der konnte mir auch gestohlen bleiben!
    Als ich unter der Dusche stand, kamen die Tränen.
    Ich kann nicht mehr!
    Ich weinte laut, während das Wasser auf mich herabströmte.
    Plötzlich erlosch das Licht.
    Meine Tränen versiegten abrupt.
    Es wurde stockfinster.
    War das ein Stromausfall?
    Mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch stellte ich das Wasser ab.
    Da hörte ich etwas. Sohlen, die sich quietschend über den Fußboden bewegten. Die Schritte kamen rasch näher.
    Ich war allein.
    Und nackt.
    Sie waren mindestens zu dritt, vielleicht mehr.
    Ich stand regungslos da, wagte kaum zu atmen, und hoffte, sie würden mich im Dunkeln nicht entdecken.
    Doch vergeblich.
    Sie wussten genau , wo ich war, kamen direkt auf mich zu. Ich versuchte zu fliehen, aber zu spät, sie umringten mich und drängten mich an die Wand.
    Eine Hand berührte meinen Arm, eine andere meinen Schenkel. Einer packte mein Handgelenk mit hartem Griff. Ihre Hände waren überall auf meinem Körper. Auf den Brüsten, auf dem Hintern, den Schenkeln.
    Was haben sie vor?!
    Sie tasteten, drückten und zwickten, während ich ihre Hände abzuwehren versuchte. Ich schlug wild um mich, landete einen Volltreffer, worauf jemand laut aufstöhnte, trat mit den Füßen gegen die Angreifer, bis mir die Panik so viel Kraft verlieh, dass ich mich losreißen konnte. Aus Leibeskräften schreiend rannte ich durch den Umkleideraum. Hoffentlich war Ted noch im Haus.
    „Hilfe!“, schrie ich. Und noch einmal „Hiiilfe!“
    Trotz der Dunkelheit fand ich die Tür zur Sporthalle sofort, weil sie von einsickerndem Licht umrahmt war.
    Es war gar kein Stromausfall.
    Sie hatten das Licht absichtlich gelöscht.
    Ich warf mich auf den Türgriff und stieß die Tür auf.
    „Hiiilfe!“, brüllte ich.
    Ted hatte gerade Schläger und Torgitter zum Vorratsraum getragen. Die Tür dorthin stand immer noch offen, aber jetzt war er schon im Laufschritt zu mir unterwegs. Zitternd und keuchend rannte ich auf ihn zu.
    „Da drin … waren welche … die haben das Licht ausgemacht … sie wollten … ich hatte Angst, dass sie …“
    Ich konnte kaum sprechen vor lähmender Angst. Was hätten sie mit mir gemacht, wenn es mir nicht gelungen wäre zu fliehen?
    Ich befürchtete das Schlimmste.
    Ted fuhr ein paar Schritte zurück. Einen verschwindend kurzen Augenblick lang sah er verwirrt aus.
    Ich war nass.
    Und nackt.
    Aber er fasste sich schnell. Seine Verwirrung verwandelte sich in Wut und er ballte die Fäuste, als wollte er mich schlagen.
    „Was zum Henker!“, fluchte er und lief zur Mädchenumkleide.
    Zitternd und keuchend blieb ich stehen und wusste nicht, ob ich ihm folgen sollte oder nicht. Die Jungs waren mindestens zu dritt. Wenn die jetzt auch über ihn herfielen, was dann?
    Die Tür zur Umkleide der Jungs stand einen Spalt offen. Einer oder einige standen dahinter und glotzten mich an.
    Im selben Moment tauchte Ted in der Tür der Mädchenumkleide auf und hielt mein Badetuch hoch.
    „Hier ist niemand!“, rief er.
    Ich drehte mich um meine eigene Achse und rannte zu ihm, um mich in dem Tuch zu verbergen. Ich wusste nicht, was am schlimmsten war.
    Die Angst.
    Oder die Demütigung, die darin lag, dass ich nackt war.
    Nackt vor Ted.
    Und vor den Beobachtern hinterm Türspalt.

MONTAG
    „Was ist das hier?“
    Mamas Stimme kam von der Türöffnung und ließ mich zusammenschrecken. Ich befand mich gerade auf der Jagd nach der Küchenrolle an der Spüle.
    Wuff war wie immer fröhlich um mich und meine Frühstücksbrote herumgehüpft und hatte nasse Flecken überall auf dem Boden hinterlassen.
    „Ich hab was verschüttet“, murmelte ich.
    „Was? Schon wieder! Entweder, du bist ungewöhnlich schusslig geworden …“
    Ihr Blick wanderte von mir zum Fußboden.
    „… oder etwas anderes ist nicht in Ordnung.“
    Ich schluckte und sah sie unglücklich an. Sie hatte begriffen, natürlich hatte sie begriffen! Würde sie jetzt genervt, verärgert oder wütend reagieren, weil ich geschwiegen hatte?
    „Es ist Wuff, nicht wahr?“
    Ihre Stimme klang immer noch ruhig und beherrscht.
    „Mhm.“
    Mama holte tief Luft und schüttelte den

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