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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Flüchtling oder dabei, einer zu werden, weil die Regierung sich Rose Hall schnappen und an den höchsten Bieter verkaufen wird, der zweifelsohne zufällig ein Mitglied des Kronrats ist oder des großen Konzils der Hierarchie. Darf ich dir noch etwas Bier einschenken, Junker Armstrong?«
    Brad schüttelte den Kopf, aber als er das nächste Mal in seinen Krug blickte, war er wieder voll. Sein Kopf war bei Weitem mehr als voll; er zerplatzte beinahe. In seiner Dummheit hatte er Lady Whatman ruiniert, sie aus ihrem Haus vertrieben, sie alles gekostet. Sie hatte einen heimatlosen Jungen ohne Freunde zu sich genommen und ihn wie jemanden aus der eigenen Familie erzogen. Als Gegenleistung hatte er sich ein Pferd geliehen und war auf seinen eigenen privaten Rachefeldzug ausgeritten, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was danach passieren könnte. Wenn er ihr oder Alfred von seiner Brandstifter-Kraft erzählt hätte, dann hätten sie erraten, was er im Sinn gehabt hatte, und ihn daran gehindert. Oh, nein! Dieser beschränkte, arrogante, aufstrebende junge Dummkopf war auf eigene Faust losgestürmt und hatte alles kaputt gemacht.
    »Ich sollte mich sehr geehrt fühlen, dich einem der Anführer des Untergrunds vorzustellen, Junker Armstrong«, sagte Sizer.
    Alan versuchte, ein Grinsen zu verbergen. Zweifelsohne hatte er den Anwerbeversuchen seines Vaters schon häufig zugesehen und fand es lustig, ihn dabei zu beobachten, wie er Brad bearbeitete. Aber was blieb Brad auch anderes übrig? Er hatte nur noch wenig Sterne und Monde in der Börse übrig, aber kein Pferd, kein Zuhause, wohin er gehen konnte, keine Freunde, denen er vertrauen konnte, einen Mann auf der Flucht zu verstecken; er wurde wegen Hochverrat, Ketzerei und Massenmord gesucht.
    »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Meister Sizer.«

Kapitel 30
    Als sie durch das Tor von Haus Moor ritten, entdeckte Nell einen Wanderfalken auf dem Dachfirst, der gerade seine Mahlzeit fraß. Bei dem Leckerbissen handelte es sich vermutlich um einen Star, der Anzahl ausgelassener Stare nach zu urteilen, die ihn belästigten und die er einfach übersah.
    »Will uns Falco damit sagen, dass man hier gut zu essen bekommt, was meinst du?«
    Rollo lachte. »Ganz gewiss lautstark. Hoffentlich erregen wir nicht so viel Aufmerksamkeit.«
    Sein Plan, von Rose Hall direkt nach Weypool zurückzukehren, war fehlgeschlagen, wie Nell erwartet hatte. Mit ermüdeten Pferden waren sie am ersten Abend nicht weit gekommen. Sie waren eher von Stonebrigde weg als auf die Hauptstadt zu geritten. Dann hatte es die üblichen Bitten zur Heilung einer Frau hier und eines Mannes dort gegeben, die Rollo nie abgeschlagen hatte, obwohl er diesmal abgelehnt hatte, Gebetstreffen zu halten. Zwei Tage später waren sie ihrem Ziel noch nicht viel näher gekommen.
    Niemand hätte für ein Porträt der Mutter Erde besser Modell stehen können als die Malory, die Herrin des Hauses Moor. Sie war vollbusig und weißhaarig, jedoch immer noch energisch, nachdemsie zwei Gatten überlebt und sieben Söhne großgezogen hatte. Obwohl Nell und Rollo ihre Ankunft nicht vorher angekündigt hatten, begrüßte sie die beiden freudig und mit überschwänglichen Umarmungen.
    »Natürlich seid ihr willkommen, meine Lieben, wie immer, wie immer! Das Alter ist langweilig, habe ich das je erwähnt? Niemand zum Reden da, außer Dienern. Niemand, an dem man herumnörgeln kann. Kommt schon, eure üblichen Räumlichkeiten stehen immer bereit. Ich wünschte nur, jemand aus der Familie wäre zu eurer Begrüßung hier.« Sie eilte die Treppe hinauf, wobei sie ununterbrochen Neuigkeiten über ihre Söhne, Schwiegertöchter und Enkel zum Besten gab. Oben angekommen, drehte sie sich um. »Und Dick ist weg und macht einer den Hof.« Ihr Zwinkern galt Nell, die zurücklächelte.
    »Schade, dass ich ihn verfehle, aber das Hecheln werde ich nicht vermissen.«
    Rollo beteiligte sich an dem Spiel. »Wartet mal! Sollte ich da etwas wissen?«
    »Die Gefahr ist vorüber«, sagte Frau Malory über die Schulter, während sie sich durch den Flur wälzte. »Der Vater von der Angebeteten sieht in ihm eine nützliche Ergänzung zur Heumacher- und Erntemannschaft der Familie. Dick weiß, was er sich da einhandelt, aber er hat noch nicht recht begriffen, was er dafür verkauft.«
    Bei einem intimen Abendessen im Gesellschaftszimmer der Hausherrin – kein roher Star – besprachen die drei die Katastrophe von Stonebrigde. Getreues Kind der Mutter, die

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