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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Augenblick warten, während der Direktor und sein Trupp Rebellen die Wärterhäuser stürmte und die Getreuen tötete. Dann verließen Brad und die Sizers die umherstürmenden Insassen und sprangen über Leichen in die Freiheit. Vor der Durchfahrt begrüßte ihn das vertraute Gebell eines aufgeregten Ruß.
    Hinter ihnen stand Schloss Umberly in Flammen.
    Stadtbewohner kamen herbeigelaufen, um die Ursache des Rauchs zu ergründen, aber niemand versuchte, den Ausbruch zu verhindern, und einige Zuschauer klatschten Beifall. Etwa ein Dutzend Flüchtlinge verschwanden in dem Labyrinth aus Straßen. Brad folgte einfach Ruß, der offensichtlich wusste, wo er Sicherheit fände. Die Sizers folgten Brad, aber als Ruß sich aufrichtete und an einer unverdächtigen Tür kratzte, sagte Sizer, der wusste, wer dort wohnte: »Oh, Mutter, segne uns!«
    Die Tür flog auf, und eine Frau sagte: »Rasch, herein!« Alle vier stolperten eine Stufe hinab in ihre Küche. Die Tür schloss sich, und sie befanden sich in fast völliger Dunkelheit.
    »Kaufmann Sizer, welche Freude!«
    »Witwe Netley, bei meiner Seele, ein Anblick für wunde Augen. Darf ich dir meinen Sohn Alan vorstellen, und, äh …«
    »Brad Armstrong«, sagte Brad und verneigte sich. Schwer, sich anmutig zu verneigen, wenn man heftig keuchte. Und zitterte. Seitdem das Gold ihn verbrannt hatte, hatte ihn die nackte Wut angetrieben. Der jähe Sturz in die Sicherheit ließ ihn zittern wie Espenlaub.
    Witwe Netley war sehr klein, jedoch breit und ausladend. Ihre Kleidung deutete auf eine Frau mit bescheidenen Mitteln, weder reich noch arm, und ihr Haus war ausreichend für eine Person, sauber und gepflegt. Keine anderen Räume öffneten sich von der Küche aus, aber eine Leiter führte zu einer Schlafkammer unter dem Dach sowie eine Falltür hinab zu einem Keller.
    Obwohl ihr Haar ergraut war, waren die tief in ihren Höhlen liegenden Augen dunkel und pfiffig. Ihr war Brads Stirn aufgefallen.
    »’ne hässliche Verbrennung habt Ihr da, junger Herr. Vielleicht könnte jemand etwas dagegen tun?«
    Die schwarze Katze, die auf dem Tisch hockte, sah auf Ruß hinab, dessen Nase sehr dicht vor ihren Vorderpfoten war. Schnurren und Schwanzwedeln erklärten die Situation.
    »Sehr freundlich von dir, Schwester. Es fühlte sich wie ein heißes Schüreisen an – aber ich glaube, es war keines.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Sie legte ihm eine schwammige Hand auf die Stirn.
    Der Schmerz ließ nach. Das Zittern hörte auf.
    Die weise Netley kündigte an, dass sie ihre Gäste verköstigen würde, und damit basta. Niemand protestierte sehr heftig. Sie sagte auch, dass der König die Armee und Marine und sämtliche seiner Steuereintreiber schicken könnte, und dass sie jetzt außerstande wären, die Entflohenen wieder einzufangen. Wenn ein Problem an ihre Tür klopfte, so gab es einen sicheren Weg hinaus durch ihren Keller.
    Das am weitesten von der Straße entfernte Ende ihrer Küche war auch das Bad, aber sie bot nicht an, den Eichenzuber zu füllen. Sie stellte Kessel mit heißem Wasser hin und hielt den Rücken betont abgewandt, als die drei Männer sich bis zur Taille entkleideten und sich säuberten, so gut es gehen wollte.
    Richard Sizer war ein kleiner Mann, dessen Haar flachsblond war wie das seines Sohnes, der jedoch eine Spur Rot in einem schütteren Bart zeigte. Brad wusste bereits von Erzählungen aus Alans Kindheit, dass Sizer ein Kaufmann und wahrscheinlich ein wohlhabender war. Natürlich war er jetzt nicht mehr wohlhabend. Seine äußere Erscheinung war nicht anziehend, denn seine Züge waren zu klein – kleiner Mund und kleine, flinke Augen –, und er hatte einen leichten Buckel. Er sprach rasch und eifrig. Pfiffig gewiss, vielleicht habgierig. Kaufe keine Pferde hier. Alan hatte ein ähnliches Gesicht, war jedoch von der offenen und ehrlichen Art. Vielleicht trieb der Handel solche Eigenschaften aus einem Mann heraus.
    Alan berichtete, wie er und Brad nach Schloss Umberly mit dem ausdrücklichen Ziel der Rettung seines Vaters gekommen seien. Es war eine kurze Erzählung und nicht im Geringsten überzeugend.
    »Ich habe von Gaben wie den Euren gehört, mein junger Armstrong«, sagte der alte Sizer, »habe sie jedoch noch nie erlebt. Ihr seid unglaublich talentiert. Die einzige Person, von der ich weiß,dass sie solche Feuer in Gang setzen kann, ist Rafe Dampier, der Hierarch.«
    »Ach, und er wird das bei ehrlichen Leuten nicht mehr tun«, verkündete die Weise, die im

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