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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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ungeschützten Arm hätte niedersitzen lassen, wäre bis auf den Knochen durchbohrt worden. Maddy hatte vergessen, dass er dazu imstande war.
    »Falco! Er ist hergekommen, um dich in der Familie wieder willkommen zu heißen, Maddy.« Aber der Schimmer in seinen Augen war ein unausgesprochener Hinweis darauf, dass sein Vertrauter die Besucherin anerkannte, und daher auch ihre Mission. Wenn Carey tatsächlich zuhörte, würde ihm das entgehen.
    Maddy streckte einen Finger aus, um den weichen, weißen Flaum unter dem gekrümmten Schnabel zu streicheln. Sie verlor den Finger nicht, ein ermutigendes Zeichen.
    »Schön, dich wiederzusehen, Falco. Ich werde dich meinem eigenen Führer vorstellen, aber er schläft am Tag und könnte vielleicht ein allzu verführerischer Bissen für dich sein.«
    »Verschwinde!«, sagte Rollo und schleuderte den Vogel zum Fenster hinaus. »Ich habe den Eindruck, dass Carey nicht die Absicht hat, meiner Einladung zu folgen.«
    »Wenn er sich nach unserer Ankunft hingesetzt hat, ist er wahrscheinlich auf der Stelle eingeschlafen. Keiner von ihnen hat letzte Nacht geschlafen.« Maddy sah fast, wie diese Bemerkung wie ein Pfeil mitten in Rollos Bewusstsein flog.
Keiner von ihnen?
Nicht vieles könnte eine ganze Regierung wach halten. Er wechselte Blicke mit seiner Gattin, die ähnlich wie er sämtliche Hinweise erfasste.
    »In diesem Fall sollten wir vielleicht endlich darüber sprechen. Setz dich hier hin. Nell, hier …« Rasch stellte er drei Stühle zusammen, dem Wandteppich gegenüber. »Jetzt sag mir, was du von mir möchtest, Schwester.«
    »Der König hat einen Herzschlag erlitten.«
    »Wann?«
    »Gestern Morgen. Er ist seit zwei oder drei Jahren kränklich. Er ist zusammengebrochen, hat das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Die Priester waren außerstande, ihm zu helfen.«
    Rollo runzelte die Stirn. »Natürlich nicht. Wenn man mich sofort gerufen hätte … So lange nach einem Herzschlag ist die Prognose sehr schlecht. Sie wollen ernsthaft, dass ich es versuche? Wer? Der Kronrat? Gewiss nicht die Hierarchie.«
    »William Kipping hat mich persönlich darum gebeten und mir fast nichts gesagt. Ich habe den Verdacht, dass er den eigenen Hals retten will, aber ich kann nie genau sagen, was er denkt.«
    »Oh, das ist lächerlich! Du und ich, wir könnten tagelang hier sitzen, Maddy, unsere Abenteuer und Kümmernisse teilen, aber unterdessen stirbt ein Kind der Mutter. Carey! Kommt rein oder geht nach Hause und sagt ihnen, Ihr habt versagt.« Rollo verschränkte die Arme und legte die Füße übereinander.
    Maddys Blick begegnete Nells; beide sahen wortlos beiseite. Zähe junge Dame, die da. Rollos Wahl seiner Gattin ging Maddy nichts an, und die meisten Männer würden ihn um sein Glück beneiden. Aber er war auch ein guter Fang gewesen. Wer hatte in diesem Fall wen gefangen? Waren John Hawkes Krallen schärfer als die von Meister Terzel?
    Eine Minute verstrich sehr langsam; dann öffnete sich die Tür. Walter Carey trat ein und schloss sie, kam jedoch nicht näher.
    Rollo erhob sich und verneigte sich. »Ich habe Euch mein Ehrenwort im Austausch für einen Schutzbrief von Privatsekretär Kipping gegeben, der von Euch übermittelt wurde. Ich werde mich Eurer Überwachung ohne seine Erlaubnis nicht entziehen. Ihr wollt, dass ich König Ethan heile, obwohl Ihr alle wisst, dass er wahrscheinlich lieber sterben würde, als überhaupt etwas von jemandem anzunehmen, den er als Hochverräter erachtet?«
    »Wie hoch ist Euer Preis?«, knurrte Carey.
    »Nichts. Ich verlange nichts für ärztliche Dienste. Sie sind für jeden da, gleich, welchem Gott er folgt. Aber dieser Patient wird wahrscheinlich sterben, und ich möchte wissen, was dann geschieht. Wird das ein Signal für ein weiteres Pogrom sein? Noch ein Blutbad, einen heiligen Krieg gegen die Kinder?«
    Careys Gesicht war grau; er sah aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen. »Ich weiß es nicht. Wurde nicht besprochen.«
    »Ich weiß von König Ethans blutigem Geschmack in religiösen Dingen. Ich habe wenig über Prinz Emil gehört.«
    Bevor Carey etwas hätte sagen können, ergriff Maddy das Wort. »Prinz Emil hat ein Lachen wie ein Idiot und etwa ebenso viel Verstand.«
    Rollo hob die Brauen angesichts dieses Beweises für die Kenntnis seiner Schwester von den Großen. »Also wird die Hierarchie ihn als Thronfolger anerkennen?«
    »Können sie das verhindern?«, fragte Nell schockiert.
    »Den
Erläuterungen
nach können sie es.

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