Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
gern ausdrückt? Erdreistet er sich jetzt, mich zu bitten, die Krankheit des Königs ohne königliche Erlaubnis zu heilen, ganz aus eigenen Stücken, oder hat er den Rest des Kronrats hinter sich? Ich habe den Verdacht, König Ethan selbst würde lieber sterben, als in irgendeiner Weise der Mutter verpflichtet zu sein, die er leugnet. Wem dient William Kipping also jetzt? Nur William Kipping? Oder einer anderen Fraktion?«
    »Ich kenne auf keine dieser Fragen die Antwort«, sagte Maddy.
    »Es könnte weise sein, die Antworten zu finden.«
    Ja, könnte.
    Zum ersten Mal ergriff Nell das Wort. »Und gibt es ein Eheweib Kipping?«
    Liebe Schwägerin!
    »Ja, es gibt sie. Sie ist bettlägerig und wird wohl nicht mehr lange leben.«
    Vielleicht. Alles änderte sich so rasch. Maddy selbst brachte den besten Heiler, den die Kinder hatten, in die Residenz Kippings. Was empfand sie dabei? Kipping hatte sie getäuscht, sie benutzt – liebte sie ihn also immer noch? Versuchte er, den König zu retten, oder hoffte er, seine Gattin zu retten?
    »Carey«, sagte Nell, »habt Ihr seine Majestät heute zu Gesicht bekommen? Jede Beobachtung wäre eine Hilfe für meinen Gatten, das Problem zu diagnostizieren. Sein Gesicht, zum Beispiel? Irgendeine Verzerrung des Mundes?«
    »Nein, Euer Wohlgeboren. Ich bin nicht an sein Krankenlager vorgelassen worden.«
    »Meine Güte!« Sie warf Rollo einen Blick zu. »Ich hoffe wirklich, dass Sekretär Kipping in der Lage sein wird, dir mehr Informationen zu geben, mein Lieber.«
    Eine Warnung, dass sie nur Kippings Wort für den Zustand des Königs hatten. Er konnte gut und gern bereits tot sein oder so gesund wie vor zwei Tagen. Rollo nickte mit einem anerkennenden Lächeln, eine Andeutung, dass er bereits daran gedacht hatte, aber sie ermutigte, fortzufahren.
    Was sie auch tat. »Carey, mein Gatte und ich sind verwirrt von den Vorgängen. Es ist zwei Wochen her, dass wir verhaftet wurden, aber wir sind noch keines Verbrechens angeklagt. Man hat uns befohlen, in Haus Caverleigh zu bleiben, und uns das halbe Versprechen gegeben, dass Sekretär Kipping uns bald aufsuchen würde, aber …«
    Carey gähnte laut. »Ich bitte Euch wirklich um Entschuldigung, Euer Wohlgeboren! Ich leide unter bedauerlichem Schlafmangel. Ich glaube, Euch erklärt zu haben, dass Ihr in Schutzhaft seid, geschützt vor der Kirchenpolizei.«
    »Mm? Ist das legal?«
    »Wahrscheinlich nicht. Habt Ihr Sorge, über eine Straftat widerrechtlich ein außergerichtliches Arrangement einzugehen? Würdet Ihr lieber übergeben werden?«
    Punkt für Carey. Selbst Nell fiel nichts dazu ein.
    Maddy übernahm den nächsten Aufschlag. »Der Tag, an dem ihr, äh, in Schutzhaft genommen wurdet, war der Tag des Ausbruchs in Schloss Umberly, und ich gehe davon aus, dass das die Pläne durcheinandergeworfen hat. Ich weiß, dass Sekretär Kipping seitdem äußerst beschäftigt gewesen ist.«
    Carey knurrte, Ausdruck seines Ärgers, aber er sagte nichts.
    Nell spielte den Ball zurück. »Davon haben wir nichts gehört, Schwester. Ist Umberly nicht ein Gefängnis?«
    »Wir sind da«, sagte Carey. »Die Residenz der Kippings. Ich hoffe, Ihr seid nicht beleidigt, wenn wir Euch durch den Kücheneingang hineinschmuggeln.«
    »Ich wäre nicht beleidigt«, sagte Rollo, »aber ich würde es einen törichten Zug nennen, wenn Ihr damit versuchen wolltet, entwederBeobachter von draußen oder Spione im Innern zu täuschen. Kutschen halten nicht an Kücheneingängen. Ihr lenkt bloß Aufmerksamkeit auf unsere Ankunft.« Und wer verstand mehr von Heimlichkeit als Prälat Albi?
    Dennoch warf die Kutsche ihre Passagiere an der Küchentür hinaus. Als würde sie ihr gegenwärtiges Heim durch Rollos Augen sehen, fand Maddy das Haus eng und schäbig im Vergleich zu Haus Caverleigh, unwürdig für den Privatsekretär des Königs. Die absichtliche Beleidigung, dass sie den Hintereingang nehmen mussten, trug nicht dazu bei, ihre Verärgerung und Verwirrung abzumildern. Wessen Idee war das gewesen, Careys eigene oder Kippings?
    Begrüßt wurden die Besucher im Flur vom Sicherheitschef und angeblichen Almosenier, dem riesigen Steven Veal. Er sprach die Neuankömmlinge als John Hawke und Eheweib an, sehr höflich, aber er hatte anscheinend nichts von dem Geheimnis hinter dem Notfall erfahren dürfen. »Wir haben Sekretär Kipping dazu überredet, sich ein paar Stunden hinzulegen. Es wird noch eine Weile dauern, bis es dunkel wird, wenn Ihr also nicht …«
    »Dann

Weitere Kostenlose Bücher