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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Lieber. Insbesondere über meine schlechte Kocherei.«
    Jetzt war Maddy durch die Tür. Das Zimmer war groß und freundlich, ausgestattet mit Seidenbrokat und schimmernder Eiche, gefliestem Fußboden, Porträts an den Wänden. Breite Fenster überblickten eine Parklandschaft und standen offen, sodassder Frühling hereinkommen konnte: Vogelgesang, Blütenduft und irregeleitete Bienen. Das war
nicht
Schweinetrog. Die beiden Insassen saßen am Fenster. Sie hielt ein Buch in der Hand und blickte zur Tür. Er sah sich um und stand auf, einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Er war groß, schlank und hatte einen kurz geschnittenen schwarzen Bart.
    »Rollo!«
    Erleuchtung:
»Maddy! Oh, Maddy!«
    Sie trafen sich auf halbem Weg in einer stürmischen Umarmung. Wie lange war es her? Fünf Jahre! Sie war bei ihrer Trennung noch ein Kind gewesen. Er hob sie von den Füßen. Sie umarmten sich wieder und wieder.
    »Ich habe dich für tot gehalten«, sagte er. »Das Haus ist abgebrannt.«
    »Ich habe geglaubt, du müsstest tot oder im Exil sein. Niemand wusste …«
    Kipping hatte zugegeben, einen »Verdacht« zu haben, aber er war sicher genug gewesen, dass er John Hawkes Schwester als seine Kurtisane zu sich genommen hatte. Er schritt immer über viele Straßen, der Privatsekretär. Wie praktisch, wenn er um einen Gefallen beim Feind bitten musste, dass er zufällig die perfekte Botschafterin hatte! Maddy war getäuscht, benutzt worden, und jetzt sollte sie ihren Bruder der Hinrichtung ausliefern.
    »Du warst ein Kind«, sagte Rollo, »und jetzt …« Er stellte sie auf Armeslänge vor sich, um sie zu betrachten, und ließ sie nicht los. »Jetzt bist du … du bist eine große Schönheit, Maddy.«
    Sie hatte sich das gebleichte Haar wieder schwarz gefärbt, als Make-up trug sie nicht mehr als eine
anständige
Frau, und ihre Kleider wären passend für die Frau eines wohlhabenden Herrn. Dennoch spürte Rollo, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Sie würde nie versuchen, ihn zu täuschen – könnte es wahrscheinlich auch gar nicht. »Kein Gatte. Ich bin eine ausgehaltene Frau. Keine passende Arbeit für die Schwester eines Prälaten.«
    Er nahm es gut auf und zuckte nur ganz wenig mit den Lidern. »Der glückliche Mann?«
    »William Kipping, der Privatsekretär des Königs.«
    Das versetzte ihm einen Schock. »Die Mutter möge mich segnen! Woher hat …? Schon gut. Ist dieser Besuch zum Vergnügen oder Geschäft?«
    »Ich bin im Glauben hergekommen, er wäre Geschäft. Da ich jetzt weiß, mit wem ich es zu tun habe, ist er reines Vergnügen.«
    Rollos Blick flackerte zum Bild auf einem Wandteppich hinüber und dann wieder zu ihr. »Du willst sagen, Kipping hat dich nicht gewarnt, wer ich war? Einmal war, meine ich.«
    »Nein. Er hat gesagt, er wisse nicht, was deinem früheren Selbst zugestoßen ist. Er könne bloß spekulieren, sagte er, aber er hat mir nicht gesagt, was er spekuliert hatte.« Lügender, tricksender, heuchlerischer Kipping!
    »Wer hat dich hergebracht?«
    »Walter Carey.«
    »Aha, das erklärt einiges! Carey, warum kommt Ihr nicht zu uns, damit wir den geschäftlichen Teil hinter uns bringen können?« Rollo hatte die Stimme nicht gehoben, nicht einmal erneut zu dem Wandteppich hinübergeschaut. »Aber ich bin nachlässig. Meine Frau Nell. Meine Schwester Madeline, besser bekannt als Maddy.«
    Wenn es eine große Schönheit im Zimmer gab, dann war es nicht Maddy. Mit ihren hohen Wangenknochen, gefühlvollen Lippen und den glänzendsten Augen, die Maddy jemals gesehen hatte, vermittelte Nell sowohl Kraft als auch Sinnlichkeit. Sie bewegte sich mit der Anmut von Spinnfäden. Das schäbige, formlose braune Kleid und der hässliche Hut waren ein Skandal; in einem Ballkleid wäre sie eine Sensation gewesen. Nichts würde ihr entgehen, sie war die Art Frau, die Rollos Überlegenheit auf den ersten Blick erkannt und ihn für sich beansprucht hatte, bevor eine andere die Gelegenheit dazu bekommen hatte.
    Die beiden Frauen umarmten sich.
    »Das ist wunderbar«, sagte Nell. Selbst ihre Stimme war beeindruckend. »Die Toten sind für uns wiederauferstanden! Ich bin so glücklich für euch beide. Die Mutter sei gesegnet!«
    »Amen«, sagte Maddy.
    Ein Etwas jagte durch das Fenster herein und Flügel schlugen. Rollos Hand schoss hoch, und ein Vogel setzte sich ihm aufs Handgelenk. Ein Wanderfalke, schnellster aller Vögel. Greifvogelkrallen waren seine Waffen, und jeder andere Mann, der einen Falken auf seinem

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