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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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vermietet, und Ihr jagt herein und zerschlagt sie, und jetzt werdet Ihr mich ins Gefängnis schleifen, sodass es Freibier für den ganzen Müll aus der Gosse gibt, und bei meiner Rückkehr ist das Haus geplündert und voller Leute, die sich hier eingerichtet haben.«
    »Ich werde Männer zur Bewachung hierlassen, bis der Magistrat den Beweis sieht.«
    »Dann ist es voller betrunkener Soldaten – noch schlimmer. Ich glaube, an Freiwilligen wird es Euch nicht mangeln. Na ja, mein Bruder ist beim Magistrat, und wartet nur, bis ihm zu Ohren kommt, wie man mich hier behandelt hat!«
    Bram wusste, dass Lady Whatman keinen Bruder hatte, und er hegte ziemliche Zweifel, dass ihr der blaue Eber tatsächlich gehörte oder dass sie ihn sogar vor dem heutigen Tag jemals betreten hatte, aber das konnte er jetzt nicht sagen. Sie war nett zu ihm gewesen. Zwei Jahre lang …
    Kenrick zögerte. Das war nicht ganz sein Gebiet. Er wurde dafür bezahlt, im Palast dekorativ herumzustehen, meistens jedenfalls, nicht Verräternester auszuheben. Er hatte gerade eine erstaunliche Sache abgeschlossen und musste wild darauf sein, zurückzukehren und Bericht zu erstatten. In der Sache lag eine Beförderung. Jemand anderes konnte die Verantwortung für eine Tonne gestohlenes Schießpulver übernehmen, und zwar je eher, desto besser.
    »Na gut. Du kannst hierbleiben, aber du darfst nicht weg! Korporal, nimm zwei Männer und bewache dieses Lokal, bis der Magistrat eintrifft. Niemand rein oder raus, außer, du findest einen Jungen und gibst ihm ein paar Sterne, damit er einen Zimmermann holt, der diese Tür repariert. Leutnant, binde jeden dieser Männer an ein Pferd, und wir bringen sie fürs Erste zurück in die Kaserne.«
    Im Hinausgehen bemerkte Bram, dass der Korporal sich diebisch auf die Hure freute. Er hoffte bloß, dass er nicht zu einem solchen Idioten bei Frauen würde, wie es die meisten Männer seines Alters waren.
    Sobald der Hufschlag verklungen war, schickte der Korporal seine beiden flegelhaften Helfer nach draußen und näherte sich dem Mädchen in der offensichtlichen Absicht, eine Leibesvisitation vorzunehmen. Wortlos ließ sie ihr Laken fallen und legte sich auf den Tisch. Lady Whatman murmelte etwas davon, sich anzukleiden, und ging ins Hinterzimmer. Die Leiter stand immer noch an Ort und Stelle, und sie hatten eine brennende Laterne zurückgelassen. Wahrlich, die Mutter segnete ihre Dienerinnen!
    Auf bloßen Füßen und im Mantel stieg sie die Leiter hinab. Mit der freien Hand hielt sie ihn fest und eilte den Tunnel entlang.All die Jahre hatte sie auf diesen Tag hingearbeitet; sie würde ihn sich nicht in letzter Minute vor der kaputtmachen lassen. Oh, dieser verräterische kleine Woodbridge! Überläufer! Wendehals! Er hatte seine eigene Rache bekommen, als er Rafe Dampier verbrannt hatte, und nun verließ er das sinkende Schiff, um die eigene verrottete Haut zu retten. Er würde sie um ihre Gerechtigkeit betrügen, nicht wahr? Beim Tod ihres Sohnes war Dampier ein Nichts gewesen, und beim Tod ihres Gatten war er nicht mal geboren. Dampier hatte ihr nie viel bedeutet. Es waren die anderen, die ganze böse Institution, deren Vernichtung sie geschworen hatte.
    Alles Geld hatte sie in die Unterstützung dieses idiotischen Elphicks gepumpt! Nach ihrer Flucht aus Rose Hall, die sie der mörderischen Attacke des jungen Brad auf Dampier zu verdanken gehabt hatte, erschien es ihr eine gute Investition. Sie war in ihrer Kutsche geflohen, hatte kaum etwas am Leib getragen, war aber voller Zuversicht gewesen, dass ein Refugium in Weypool auf sie wartete. Nun gut, es war dort gewesen, aber sie hatte gewiss nicht erwartet, dass es so prächtig wäre. Er hatte gut für sich selbst gesorgt, mit ihrem Geld, dieser Löwe Elphick! Jetzt würde er baumeln, geschieht ihm recht! Und sehr wahrscheinlich würde der König es Hochverrat nennen und ihm die volle Ausweidungsbehandlung zukommen lassen, während die Menge jubelte und Wetten darauf abschloss, wie lange er brauchte, bis er tot war. Das Gleiche galt für alle anderen. Und sehr wahrscheinlich auch für die kleine Ratte Woodbridge. Die anderen würden ihn verpetzen, würden sagen, wie er ihnen mit seiner Zauberkunst den Weg in die Jones-Fabrik geebnet hatte. Mit etwas Glück würde er wegen Hexerei verbrannt, wie Mark gebrannt hatte. Sie hoffte, er hätte eine lange Zeit in einer dunklen Zelle, um sich darauf zu freuen.
    Sie nicht. Sie würde sehr bald zur Mutter zurückkehren. Es wäre

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