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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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werden.«
    »Wie heißen sie? Vielleicht kenne ich sie.«
    »Er hat sie Häschen und Möpschen genannt.« Sehr passend, Veals Meinung nach.
    »Also nach meiner Zeit. Bitte, fahrt fort!«
    »Er hat mich zu den Docks mitgenommen und mich einem Mann vorgestellt, der Vieh importiert. Er heißt Gimpel. Und er hat zugegeben, dass eines seiner Schiffe heimlich nach Xennia ablegt und vier Leute mitnehmen kann, wenn ihnen der Geruch nichts ausmacht.«
    »Und der Fahrpreis?«, wollte sie mit unschuldigem Ausdruck wissen. Er war sicher, dass sie es bereits erraten hatte.
    »Häschen und Möpschen. Der Ehrenwerte hat versprochen, sie morgen zu holen. Gimpel sagt, seine Mannschaft ist bereits an Land gegangen, aber sie müssen die Nacht vor der Abfahrt an Bord verbringen, also soll Eure Bande so schnell wie möglich kommen. Hat gesagt, ihr sollt alte Decken oder Teppiche mitnehmen, weil das Deck nicht gerade sonderlich sauber ist. Wir müssen auf der Stelle los.«
    »Ich habe noch nicht mal gepackt!«
    »Kein Packen. Wir haben keinen Platz in der Kutsche, und ich gestatte kein Gepäck auf dem Dach. Dieser Bruder von Euch, ist der bereits wach?«
    »Nicht bloß wach, Veal. Ich muss gestehen, er hat sich so gelangweilt, dass er hier heruntergekommen ist, um mir beim Spielen zuzuhören, und ich habe es erlaubt. Komm raus, Brat!«
    Der schlaksige junge Mann in dem grünen Sessel grinste Steven höhnisch an. Vor einem Moment hatte er noch nicht da gesessen. Er stand auf und verneigte sich.
    Wütend übersah Steven die Verbeugung. »Nicht gerade höflich, sich so an die Leute heranzuschleichen!« Wenn andere verdammte Hexen auch so spionieren konnten, war man nirgendwo sicher.
    »Ich bin Bram Woodbridge«, sagte der Junge und setzte sich wieder. »Und in den letzten beiden Wochen, Herr, bin ich von der Regierung, der Kirche und sogar von den Kindern der Mutter gejagt worden, und alle wollten mich auf mehr oder minder schreckliche Art und Weise in den Tod befördern. Ist es da ein Wunder, dass ich Fremden gegenüber wachsam geworden bin?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Und wenn Ihr wirklich etwas arrangiert habt, wie ich Albi verlassen kann, Herr, werde ich Euch ewig dankbar sein und Euch in meine Gebete einschließen, ob sie Euch etwas wert sind oder nicht.« Er schien es völlig ernst zu meinen, nicht spöttisch. Schwer zu sagen in diesem Alter.
    Plötzlich jedoch schienen sich einige der bedrohlich vor ihnen liegenden Probleme wie Nebel aufzulösen.
    »Können die anderen beiden auch diese Sache da mit dem Unsichtbarwerden?«
    »Rollo ja«, erwiderte Maddy.
    »Nell auch«, fügte der Junge hinzu.
    »Sehr gut.« Steven stand auf. »Das wird hilfreich sein. Ich habe Quinn angewiesen, das Gespann zu wechseln und die Kutsche dann zum Vordereingang zu fahren. Ich steige allein ein, wegen der Beobachter. Ihr beide begleitet mich ungesehen. Wir halten anHaus Caverleigh, und ich gehe hinein. Die anderen beiden kommen auf dieselbe Weise zu uns. Es wird etwas eng werden mit fünf, aber das sollten wir hinbekommen. An den Docks laden wir euch wieder so aus.«
    »Klingt nach viel Spaß«, sagte der Junge und sprang auf.
    Brat fühlte sich jetzt bei Weitem besser. Er hoffte auf eine Gelegenheit, Häschen und Möpschen zu treffen. Er hoffte, das Glück zu haben, auf dem Weg zum Schiff gegen Nell gedrückt zu werden.
    Veal stieg in Caverleigh aus und blieb eine nervenzerreißend lange Zeit weg. Brat konzentrierte sich auf die Ablenkung, und Maddy tat es ihm nach, also vergaß er oft, dass sie auf dem Platz ihm gegenüber saß. Er hatte Glück: Als die üppige Nell zustieg, bemerkte sie ihn nicht und setzte sich ihm auf den Schoß. Er schlang fest die Arme um sie, natürlich, und war versucht, dabei ihre Brust zu berühren, aber Rollo war auch gleich da, und Rollo hatte Blindsicht. Es folgte ein kurzes Gerangel, aber das Leben machte allmählich wieder Spaß.
    Die Kutsche war für fünf Leute und zwei zusammengerollte Decken unglaublich eng, daher musste das Kleinkind zwischen all den Füßen und Beinen stehen und sich an die Hutablage hängen. Ablenkung war nicht nötig, während sie über nahezu verlassene Straßen im Mondschein dahinrollten. Rollo trug einen Verband. Mit der freien Hand nahm Brat Rollo den Hut ab. Dann rüttelte er den Knoten, sodass der Verband abfiel. Er nahm Rollos Ohr sanft in die hohle Hand.
    »Du kannst das auch?«, fragte Rollo.
    »Ein wenig. Ich konnte bisher lediglich an wunden Kehlen, verschrammten Knien und Bruder Alfreds

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