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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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ihn. Natürlich ist es hilfreich, dass er angeblich ihr Neffe ist, aber er ist der Beste.«
    »Er erinnert mich an jemanden. Vielleicht an meinen Gatten. Ich muss dieses ganze Talent spüren.«
    »Könnte sein«, sagte Alfred mit einem Lächeln. »Ich freue mich wirklich darauf, John Hawke kennenzulernen.«
    »In vier oder fünf Tagen kann ich berichten, dass Rose Hall sicher ist, und er wird in … an seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort bald fertig sein.« Weitere Geheimnisse.
    Bald nach dem ersten Tageslicht ritten Dick Malory und Schwester Nell zu den Toren hinaus und nahmen den Rückweg nach Haus Moor. Sie hatten den Eindruck, dass das Wetter vielleicht umschlagen würde, und am Nachmittag zogen Wolken auf. Was auch kommen mochte, sie glaubten, sie würden vorher ankommen.
    Oder vielleicht auch nicht. Bruder Hawke war oben auf seinem Zimmer, sagte die Malory zu Nell. Er hatte um etwas Zeit für sich allein gebeten. Die Nachricht als solche erschien sehr unschuldig, aber selbst aus zweiter Hand spürte Nell, dass ihr etwas Schlimmes zugrunde lag. Das sah ihm nicht ähnlich. Sie eilte die Treppe hinauf.
    Rollo saß zusammengesunken am Tisch, das Gesicht in den Händen verborgen. Bei ihrem Eintritt sprang er auf und nahm sie fest in die Arme. Sie kämpfte sich frei, bevor er ihr die Rippen brechen konnte, und blickte in Augen voller Entsetzen. Etwas stimmte ganz und gar nicht.
    »Geteiltes Leid ist halbes Leid«, sagte sie.
    »Sie haben Trull erwischt«, flüsterte er. »Oder vielleicht getötet, ich weiß es nicht genau.«
    »Woher weißt du das? Wer sagt das?«
    Sein Versuch zu lächeln verzerrte sich zu einer schrecklichen Grimasse. »Niemand. Ich habe bloß plötzlich gewusst, dass ich jetzt Prälat Albi bin.«
    »Du meinst, die Mutter hat zu dir gesprochen?«
    »So etwas in der Art. Wie Vorauswissen, nur gegenwärtig, nicht in die Zukunft. Vor etwa zwei Stunden habe ich es einfach gewusst. Oh, mein Liebling! Das wollte ich nicht.«
    Sie auch nicht. Jetzt war der Mann, den sie liebte, als Nächster an der Reihe. Die Bestimmung war ein Todesurteil. Auf seinen Kopf gäbe es einen Preis, sobald die Kirchenpolizei oder der Kronraterführen, wer Nachfolger Trulls war. Als seine Frau und Gefährtin wäre sie mit ihm gefangen, aber sie trauerte um seinetwillen, weil sie wusste, dass sein Gewissen ihn antriebe. Persönliche Risiken würden ihn nicht aufhalten.
    »Ich bin mir sicher, dass Jake es auch nicht wollte«, sagte sie. »Er ist ein so wunderbarer Mann. Aber er kennt alles und jeden, sämtliche Menschen und Orte. Sie werden ihn zum Reden bringen. Können wir ihn retten?«
    »Nein. Sie haben ihn mit einer Armee umstellt. Ich erinnere mich, wie Prälatin Gaudry mir sagte, dass wir nur einmal eine Rettung zustande brächten, und da war ich der Auserwählte. Wir müssen so bald wie möglich zurück nach Weypool und dafür sorgen, dass alle gewarnt werden.«
    Also ritten Rollo und Nell am folgenden Tag zurück nach Süden in die Hauptstadt, und Dick Malory kehrte allein nach Rose Hall zurück, um mitzuteilen, dass John Hawke doch nicht käme.

Kapitel 23
    Der Ehrenwerte Tristan Rastel war die außergewöhnlichste Person, der Maddy je begegnet war. Es war etwas zweifelhaft, ob er wirklich den Titel »Ehrenwerter« mit großem Anfangsbuchstaben verdiente, und ohne Großbuchstaben wäre es eine glatte Lüge gewesen. Er war ein Zuhälter, ein Dieb, Hehler und wahrscheinlich Erpresser, jedoch auch erstaunlich gewitzt, charmant und kultiviert, ein professioneller Hausgast, der Einladungen zu Gesellschaften erhielt, um alle anderen zu amüsieren. Er war gleichfalls ein legendärer sexueller Kraftprotz und Perverser, obwohl er immer sanft war, nie unfreundlich. Überall war er bekannt als »der Ehrenwerte«.
    Sein Haushalt umfasste gewöhnlich vier oder fünf Mandanten, männlich und weiblich, was bedeutete, kommerzielle Liebhaber, die zurzeit ohne ständigen Gönner waren. Sie kamen und gingen ständig. An ihrem ersten Tag dort wurde Maddy zweimal angemacht, und als sie sich bei Tristan darüber beschwerte, ermunterte er sie, sämtliche dieser Angebote anzunehmen.
    »Das ist jetzt dein Beruf, meine Liebe, und je besser du darin wirst, desto rascher wirst du deine Ziele erreichen. Um deine Wünsche erfüllen zu können, von denen du mir erzählt hast, musst duzumindest die Geliebte eines Kronratsmitglieds sein. Was hältst du von Roddy?«
    »Dieser diebische Schmalspur-Perverse? Er widert mich an.«
    »Dann ist er eine

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