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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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wesentlich weniger hektisch werden als jetzt, fast langweilig. Du glänzt in der Gesellschaft, jedoch deutet alles, was ich über dich gehört habe, darauf hin, dass du mehr Hirn hast, als deine gegenwärtige Beschäftigung erfordert.«
    Maddy nickte würdevoll, in Anerkennung des Kompliments. Der Unterschied zwischen diesem Verehrer und sämtlichen seinen Vorgängern war wie der zwischen Tag und Nacht. Bisher hatte er noch nicht die Beschaffenheit ihrer Haut gelobt oder war verzückt über ihren Busen gewesen. Er verhandelte über einen geschäftlichen Vertrag, und sie war einverstanden.
    »Ich habe den Verdacht, dass du im alten Glauben erzogen worden bist, Maddy. Ich erwarte also von dir, in dieser Hinsicht Diskretion walten zu lassen. Seine Majestät würde offene Ketzerei unter seinen Ratgebern oder in deren Haushalt nicht dulden.«
    Das tat sie mit einem Lächeln ab. »Ich bezweifle, dass er von ihnen erwartet, Damen meines Rufes zum Gottesdienst zu begleiten, Privatsekretär. Wenn es sein muss, halte ich ein kirchliches Zeremoniell aus.« Anders als Rollo. Aber sie durfte nicht an Rollo denken, wenn sie vorhatte, mit dem Mann ins Bett zu gehen, der seine Überstellung nach Schweinetrog unterzeichnet hatte. Sie musste sich stattdessen an ihre Eltern erinnern, die ebenfalls hinterhältig ermordet worden waren. »Ich bringe einfach nicht viel Begeisterung für eine Kirche auf, der Männer wie Rafe Dampier und Garrett Uptree vorstehen.«
    Kipping seufzte. »Ich kann keinen von beiden verteidigen. Die Revolution des Lehrers hat den alten Glauben nur deshalb umgestürzt, weil er so korrupt geworden war, weißt du. Jetzt zeigt der von ihm geschaffene Ersatz Anzeichen derselben Krankheit. Persönlich glaube ich, dass die meisten Kinder der Mutter einfach ebenso ehrbar und ergeben sind wie diejenigen von uns, die das Licht anbeten. Ich debattiere dieses Thema nicht mit seiner Majestät, das musst du verstehen. Aber solange du diskret bist, wirst du in meinem Haus sicherer sein als fast überall sonst. Du bist deinem König getreu?«
    »Natürlich. Und auch …«
    »Also keine Hochverräterin. Du hast Xennia niemals besucht oder in Gaudry studiert?«
    »Nein, Herr.«
    »Keine Spionin. Du praktizierst Hexenkünste?«
    »Gewiss nicht.« Wenn man dazu allerdings die Erregung männlicher Lust zählte, dann wäre nahezu jede Frau schuldig. »Aber Eure politischen Feinde werden Euch gewiss beschuldigen, eine Spionin-Hochverräterin-Hexe in Eurem Haus zu beherbergen?«
    Einen Augenblick lang bekam die Fassade der Liebenswürdigkeit Risse, und sie erhaschte einen Blick auf den gnadenlosen Staatsmann darunter. »Könnten sie Beweise hervorholen?«
    »Nein, Herr. Nur dass ich eine Hure bin, aber das ist öffentlich bekannt.«
    »Dann ist’s gut.« Er lächelte fröhlich.
    Seine Spione mussten bereits alles erfahren haben, was es über sie zu erfahren gab, oder er wäre nicht hier, und er musste wissen, dass sie Rollo Woodbridges Schwester war. Er musste auch wissen, was mit Rollo geschehen war, aber jetzt war ganz bestimmt nicht der Zeitpunkt, ihn danach zu fragen. Sie würde viel Vertrauen in ihn setzen, aber Frauen ihres Berufs waren stets verwundbar, und er könnte sie gewiss vor fast allen anderen beschützen – solange er es wünschte.
    Seine Pläne mussten weiter reichen, als er zugab. Er hatte immer Karten in der Hand, die er nicht offen auf den Tisch legte.
    Zum ersten Mal zögerte er. »Hast du eine Frage?«
    »Ihr habt noch nicht das eine erwähnt, was die meisten Männer als das einzige Thema erachten, worüber es sich lohnt zu debattieren. Ich werde in Eurem Bett schlafen?«
    Er nickte, ohne ihr in die Augen zu sehen. »Ich habe dir gesagt, meine Frau ist kränklich. Tatsächlich liegt sie im Sterben. Obwohl ich ihr immer treu gewesen bin und sie nach wie vor liebe, braucht ein Mann eine Frau für mehr als das Gespräch, was alles ist, das mein Liebling mir jetzt noch bieten kann. Sie weiß, was ich an diesem Nachmittag vorhabe. Sie ist nicht bloß einverstanden, sie hat es sogar vorgeschlagen.«
    Er spreizte die Hände, wie um etwas zu begreifen, und ihr ging auf, dass er jetzt auch zum ersten Mal überhaupt gestikuliert hatte. »Ich will offen sein. Ein hoher Herr hält sich eine Mätresse, und niemand wird deshalb geringer von ihm denken. In einigen Kreisen ist das fast eine Pflicht. Aber eine Ehe …«
    »… mit einer Hure steht außer Frage. Das habe ich begriffen, als ich meine Karriere angetreten habe,

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