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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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sein Bein heilte, die Diener und die anderen nicht aufschreckte, die keine Kinder der Mutter waren. Die anderen Jungs zogen ihn natürlich gnadenlos auf, aber er nahm es ihnen nicht weiter übel. Es war die Sache wert gewesen, weil er eine sehr kostbare Waffe errungen hatte. Er war jetzt nicht bloß nur ein Mann; er war ein gefährlicher Mann.

Kapitel 25
    In Anbetracht seines sich verschlechternden Gesundheitszustands hatten die Hierarchen König Ethan die Teilnahme an unwichtigen Zeremonien untersagt, insbesondere an jenen, die sie aus Prinzip missbilligten. Also präsidierte Kronprinz Emil beim königlichen Ball der Debütantinnen und war wesentlich interessierter an der neuesten Ernte an Schönheiten, als sein kränklicher Vater es gewesen wäre. Maddy fand die Prozedur abstoßend – Dutzende der adeligen und reichsten Männer im Königreich führten ihre Töchter wie Vieh auf einer Ausstellung vor. Im Endeffekt warteten sie auf die Gebote. Widerlich! Die Vorstellung war so absurd, und alle nahmen sie so ernst, dass es ihr nur unter großen Schwierigkeiten gelang, einen unerschütterlichen Ausdruck zu zeigen. Ein bloßer Baron wie Sheldon war ans Ende der Reihe verwiesen worden, und sogar der Kronprinz wirkte ermattet, während schöne Maid auf schöne Maid vor dem Thron knickste und ihm anerkennende Blicke in ihren Ausschnitt ermöglichte.
    Die Priester, die Albi lenkten, wussten alles über die Gaben der Mutter, also gestattete das Ritual nicht, dass eine Debütantin nahe genug herankam, um das Inspirationstalent auf den Prinzen auszuüben. Abgesehen davon war Maddy keine Maid und hatteangesichts ihrer unbekannten Herkunft keinerlei Hoffnung, jemals eine königliche Mätresse zu werden. Emil war nicht beeindruckend. Ohne seine Gewänder und Juwelen wäre er gewöhnlich und wahrscheinlich sogar blöde erschienen.
    Aber auf diesen ganzen Unsinn folgten gute Weine, großartiges Essen und Tanz bis zum Morgengrauen. Ebenso Verehrer, oder zumindest Gentlemen, die mit ihr zu tanzen wünschten. Die Älteren beschränkten ihr Angebot auf die langsamen Tänze, die nichts Anstrengenderes als Gehen und ausreichend Nüchternheit erforderten, um sich daran zu erinnern, welches Lächeln der jeweiligen Partnerin bei dem ganzen Kreisen, Annähern, Zurückziehen und Promenieren gehörte. Die Jüngeren, Robusteren drängten vor, wenn es um die raschen Tänze zu wetteifern galt, mit ihren Sprüngen, dem Hochheben und Herumwirbeln, je prahlerischer, desto besser. Maddy war gut gedrillt worden, und sie konnte mit den Besten springen, Pirouetten drehen und improvisieren.
    So begann die gesellschaftliche Saison, und monatelang verging kaum eine Nacht ohne ein gesellschaftliches Ereignis: Bälle, Schauspiele, Masken, Bankette, Konzerte. Wenn sie ins eigene Bett fiel, nahmen die Diener bereits ihr Mittagsmahl zu sich. Als der Winter nahte, sah sie selten das Licht des Tages. An den meisten Tagen stand sie auf, badete und kleidete sich gleich in ein Ballgewand.
    Es gab Verehrer. Viele hatten angefragt, aber keiner hatte Sheldons Überprüfung standgehalten. Nur wenige erhielten die Erlaubnis zu einem Besuch am Nachmittag, was eine ernsthafte Unterbrechung von Maddys Schlafenszeit bedeutete. Die Konversation bestand stets aus banalem Geplauder übers Wetter und den letzten Skandal und hatte einen Beigeschmack, der beleidigend nahe an einer Preisverhandlung lag.
    Wenn die Besucher gegangen waren, folgte jedoch kein Streit. Sheldon war nicht in Eile, seine schützende Bettpartnerin zu verlieren, weil er inzwischen so hoffnungslos verschuldet war, dass kein denkbarer Ausgleich für den Verlust ihrer Dienste ihn daraus befreien konnte. Ihm stand ein langer Tod im Schuldgefängnis bevor. Je später das also losging, desto besser.
    Maddy war noch niemandem begegnet, den sie sich als nächsten Gönner hätte vorstellen können. Anders als die anderen Raubtiere auf dem Markt suchte sie kein Leben in Luxus. Selbst der hübscheste, reichste junge Hengst würde sie nicht zufriedenstellen, wenn er nicht auch Einfluss besäße. Ihr Ziel waren zwei Uptree-Köpfe auf Pfählen, und davon würde sie niemals abweichen.
    Inzwischen tranken sie Wein, dinierten und tanzten, und das Orchester spielte weiter. Spätestens im Frühjahr würde alles in sich zusammenfallen.
    Ein größeres Ereignis fand bei Tageslicht statt. Der Ketzer und Verräter Jake Trull, der in diesem Sommer gefangen genommen und anschließend wegen Hochverrats verurteilt worden war,

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