Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Angriff auf die Schatten verwickelt gewesen sein konnte. Aber irgendwer hatte ihre Familie angegriffen - und dieser Jemand hatte eindeutig wie Killiks ausgesehen. Anders als Luke war sie vollkommen davon überzeugt, dass Raynar Thul alles tun würde, was er für notwendig hielt, um Jaina und die anderen in der Kolonie zu behalten - selbst wenn das bedeutete, seine alten Freunde in einen Hinterhalt zu locken.
Als sie schließlich nicht einmal einen Hauch von Gefahr entdecken konnte, schloss sie sich den anderen in der Hauptkabine der Schatten an. Trotz einer zwanzigminütigen Ruhetrance sah Luke immer noch aus wie ein Flüchtling aus einer Gewürzmine: seine Haut war grau, die Augen und Lider waren gerötet.
Ben konnte es nicht erwarten, seine Verwandten zu sehen.
Sein Blick huschte immer wieder von seinem Vater zur Tür.
Mara nahm seine Hand. »Ben, du verstehst, dass wir wichtige Dinge mit Jaina und den anderen zu besprechen haben, oder?«
»Ich bin schließlich kein Gamorreaner, Mom«, sagte er. »Ich weiß, dass wir nicht den ganzen Weg hierher auf uns genommen haben, ginge es nicht um wichtige Dinge.«
»Gut. Du kannst deinen Verwandten guten Tag sagen, aber dann wird dich Nanna zu Cakhmaim und Meewalh in den Falken bringen.« Sie sah Nanna an. »Bitte sie. das Schiff zu verschließen - es ist mir gleich, ob sich die Killiks daran stoßen.«
»Das wollte ich gerade schon selbst vorschlagen«, erwiderte Nanna.
Mara nickte, dann öffnete sie die Luke zu der erdrückenden, mit Treibstoffdämpfen gesättigten feuchten Luft des großen Hangars. Ben stürzte los wie aus einem Blaster abgeschossen, um sich in Jainas Arme zu werfen. Sie lachte und umarmte ihn liebevoll.
»Schön, dich zu sehen, Ben«, sagte sie. Sie trat zurück und sah ihn abschätzend an. »Du bist gewachsen.«
»Es ist ein ganzes Jahr vergangen.« Er lächelte schelmisch, dann fügte er hinzu: »Mensch, hast du vielleicht Arger!«
Mara, die gerade erst die Mitte der Rampe erreicht hatte, zuckte innerlich zusammen, aber Jaina lächelte nur. »Das kann ich mir vorstellen.«
»Na ja, ich hoffe, sie nehmen dir nicht dein Lichtschwert ab oder so.«
Das ließ Jainas Augen aufblitzen, aber Ben schien es nicht zu bemerken. Er wandte sich Jacen zu, der zu einem gut aussehenden jungen Mann mit einem dichten Bart und grüblerischen braunen Augen herangereift war und offenbar nicht so recht wusste, was er tun sollte.
Schließlich lächelte er und streckte die Hand aus. »Hallo, Ben. Ich bin dein Vetter Jacen.«
»Ich kenne dich.« Ben ergriff die Hand und schüttelte sie. »Du bist weggegangen, als ich zwei war. Hast du es gefunden?«
Die Frage verwirrte Jacen weniger als Mara. »Etwas davon«, antwortete er.
Bens Miene war eher enttäuscht. »Du wirst also weitersuchen?«
»Nein.« Jacens Tonfall war auf einmal der einer Person, die mit einem Gleichgestellten spricht. »Ich bezweifle, ob ich das. was ich bisher nicht gefunden habe, jemals finden werde.«
Ben nickte weise, dann schaute er zum Falken, der gerade die Landerampe senkte. »Ich muss gehen, aber wir können uns später unterhalten.«
»Ja«, erwiderte Jacen. »Darauf freue ich mich schon.«
Ben nahm Nannas Hand, ging auf den Falken zu und ließ nichts als unbehagliches Schweigen zwischen Mara und den jungen Jedi zurück. Obwohl eigentlich Luke der Anführer des Jedi-Ordens war. waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Mara mit ihnen sprechen und sie zur Rede stellen sollte. Auf diese Weise konnte Luke dann den Richter, den Führsprecher oder den Freund abgeben - je nachdem, was gebraucht wurde.
Mara blieb in ein paar Schritten Abstand von den jungen Jedi stehen und betrachtete sie schweigend, wich ihren starren Blicken nicht aus und versuchte, ihre Stimmungen einzuschätzen. Aber sie stieß nur auf den undeutbaren Durastahl erfahrener Veteranen, die ans Töten gewöhnt waren. Mara wusste nicht, wann sie so hartherzig geworden waren. Sie hatte den Eindruck, als hätten sich die jungen Jedi im Kampf gegen die Yuuzhan Vong beinahe über Nacht von Jedi-Schülern in erfahrene Krieger verwandelt. Nach allem, was diese jungen Leute im Kampf gesehen hatten - nach allem, was sie getan hatten - . schien es lächerlich, zu behaupten, sie hätten »Arger«.
Jaina hielt dem kritischen Blick nur ein paar Sekunden stand, dann machte sie ein paar Schritte nach vorne, um Mara zögernd zu umarmen. »Das ist wirklich eine Überraschung!«
»Da bin ich sicher«, sagte Leia, die gerade mit Han, C-3PO
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