Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
sie nicht mehr haben.«
»Schrecklich für sie«, sagte C-3PO mitleidig. »Und was wird jetzt aus ihnen?«
»Ein paar heuern auf Schiffen an, und wer weiß, was dann aus ihnen wird«, sagte Jaina. »Die anderen bleiben im Nest.«
In Maras Kopf gingen die Alarmsirenen los. Sie schaute zur Mitte des Raums, wo Tekli und ein paar Killiks einen notdürftigen Operationsraum betrieben, der von einem guten Dutzend juwelenblauer Leuchtkugeln erhellt wurde, dann wandte sie sich wieder Jaina zu.
»Kommt euch das nicht seltsam vor?«, fragte sie.
»Nein, warum sollte es?«, fragte Zekk.
»Weil sie sich offensichtlich dem Nest angeschlossen haben«. verkündete Hau. »Sie folgen nicht mehr ihrem eigenen Geist.«
»Tatsächlich haben sie zwei davon«, schaltete sich Jacen zum ersten Mal in das Gespräch ein. »Sie haben immer noch ihren unabhängigen Geist, aber sie teilen ihn auch mit dem Nest.«
Han verzog das Gesicht, aber Mara war erleichtert. Zumindest Jacen sah die Dinge noch etwas distanzierter und nicht nur aus der Nestperspektive. Vielleicht hatte ihn seine Wanderschaft resistent gegen den Einfluss der Insekten gemacht - oder vielleicht war er auch einfach nur später eingetroffen als die anderen. Wie auch immer, es konnte vielleicht bei ihrem Vorgehen gegenüber dem Rest des Einsatzteams helfen.
»Du willst doch wohl nicht behaupten, dass das etwas Gutes sein soll?«, murmelte Han.
»Es ist nicht gut oder schlecht, Dad«, antwortete Jacen. »Es ist einfach. Dich verstört, dass der Wille des Nests stärker ist als der des individuellen Geistes. Sie scheinen ihre Unabhängigkeit zu verlieren.«
»Ja.« Hans Blick zuckte zu Jaina und den anderen jungen Jedi-Rittern. »Und das stört mich gewaltig.«
»Die Chiss würden es zweifellos ebenso sehen«, warf Leia ein. »Sie würden sich bedroht fühlen, wenn man ihnen ihre Selbstbestimmung nähme.«
»Was es immer noch nicht rechtfertigt, eine gesamte Spezies auslöschen zu wollen«, entgegnete Jaina.
»Das ist eine harsche Anklage«, stellte Luke fest. Weil er bisher so ruhig und sogar noch stiller als Jacen gewesen war, richtete sich nun die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf ihn. »Es klingt einfach nicht nach den Chiss. Sie haben strenge Gesetze, die aggressives Verhalten unterbinden -besonders innerhalb ihrer eigenen Grenzen.«
»Ihr kennt die Chiss nicht.« Alemas Stimme war voller Bitterkeit. »Sie halten die Unsrigen in Zellen in einem frei schwebenden Gefängnisschiff und lassen sie dort verhungern.«
»Woher weißt du das?«, fragte Luke, »ich kann mir nicht vorstellen, dass die Chiss irgendwen ihre Gefängnisse inspizieren lassen.«
»Ein Chiss. der jetzt hier lebt, hat uns davon berichtet«, sagte Jacen.
»Das mit den Gefängnisschiffen glaube ich«, erklärte Mara. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Chiss Gefangene verhungern lassen. Ihr Verhaltenskodex ließe sich nicht so weit biegen.«
»Der Hunger ist ein Nebenprodukt«, wandte Jaina ein. »Die Chiss versuchen ja, ihre Gefangenen zu ernähren.«
»Es kann doch nicht so schwer sein, herauszufinden, was Käfer essen«, sagte Han.
»Nicht was, Dad, wie«, verbesserte Jacen und zeigte auf den Haupteingang der Krankenstation. »Komm schon, du wirst dieses Problem besser verstehen, wenn ich es dir zeige.«
Jacen führte die Gruppe in einen großen, mit Wachs ausgekleideten Flur, in dem es vor Killik-Arbeitern nur so wimmelte. Die meisten trugen große Lampen - wunderschöne, juwelenblau strahlende Leuchtkugeln, Wachskugeln in unterschiedlichen Farben und erbärmlich kleine Bündel von halb verfaulten Marr-Halmen. Aber einige hatten auch nur einen einzigen Stein, für gewöhnlich sehr glatt geschliffen und bunt, und diese Insekten bewegten sich langsam und suchten nach dem perfekten Platz in den Mustern an den Wänden.
»So fertigen sie also ihre Mosaiken an«, stellte Luke fest.
»Ein Stein nach dem anderen«, bestätigte Jaina. »Wenn eine Killik über einen besonders schönen Stein stolpert, lässt sie alles andere fallen und fängt an, nach einem angemessenen Platz für diesen Stein zu suchen. Das kann Tage dauern.«
Mara war überrascht über den Beiklang von Ehrfurcht in der Stimme ihrer Nichte. Jaina war normalerweise viel zu beschäftigt mit Taktik und Kriegsführung, um Kunst überhaupt zu bemerken.
»Sie?«, fragte Leia. »Die männliche Killiks leisten keinen Beitrag zur Kunst?«
»Es gibt nicht viele männlichen Killiks«. sagte Jaina.
»Männliche Insekten
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