Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Aufgaben vernachlässigt und uns im Stich gelassen habt, sodass wir hier nach euch suchen müssen. Wage nicht, diesen Vergleich zu ziehen. Es gibt Dinge, die werde ich nicht einmal von dir hinnehmen, Jaina Solo.«
Jaina riss erschrocken die Augen auf. Sie starrte Mara lange an, schwankte hin und her zwischen einer Entschuldigung und einer Entgegnung, von der alle Anwesenden wussten, dass sie eine Kluft zwischen den beiden Frauen aufreißen würde, die vielleicht nie wieder geschlossen werden konnte. Es war Luke hoch anzurechnen, dass er sich nicht einmischte. Er rührte sich nicht und wartete geduldig darauf, wie Jaina ihre Entscheidung traf.
Schließlich wandelte sich Jainas Miene. »Ich hätte so etwas Gedankenloses nicht sagen sollen. Ich wollte ganz bestimmt nicht andeuten, dass Onkel Luke irgendwie dem Imperator ähnlich ist.«
Mara beschloss, das als Entschuldigung zu werten. »Ich bin froh, das zu hören.«
»Und wir werden die Killiks nicht im Stich lassen.« Luke warf einen Blick nach oben, als die Killiks anerkennend summten, dann schaute er wieder die jungen Jedi an. »Aber ich mache mir Sorgen um euch - um euch alle.«
»Ihr habt eure Objektivität verloren und Position bezogen«, fügte Mara hinzu, die spürte, was Luke von ihr erwartete. »Ihr kämpft offen an der Seite der Killiks - und das bedeutet, dass ihr euch jede Möglichkeit genommen habt, das Problem zu lösen.«
»Um ganz ehrlich zu sein, ihr seid jetzt schon zur Hälfte Nestangehörige«, stellte Luke fest. »Ich denke, ihr solltet sofort mit uns nach Coruscant zurückkehren. Ihr alle.«
Der bittere Geruch eines Alarmpheromons ergoss sich plötzlich in die Luft, und im Flur brach solch lautes Summen und Klacken aus, dass Maras Hand automatisch zu ihrem Lichtschwert zuckte, ebenso wie die Hände von Leia und Saba. Han wurde blass, und er hakte den Daumen in den Gürtel über seinem Blaster. Aber Lukes Hände blieben an seinen Seiten, und seine einzige Reaktion auf den Tumult bestand darin, geduldig zu warten, dass er abebbte.
Als es möglich war, sich wieder zu verständigen, fuhr er fort, als wäre er nie unterbrochen worden. »Wir haben gesehen, was aus Raynar wurde, und der Orden kann sich im Augenblick nicht erlauben, einen einzigen weiteren Jedi-Ritter zu verlieren.«
»Was ist mit den Killiks?«. fragte Tahiri. »Wenn wir nicht mehr hier sind, werden die Chiss.«
»Diese hier wird bleiben«, verkündete Saba. »So lange, bis Meister Skywalker mit Aristocra Tswek gesprochen hat, wird sie hier sein, um den Chiss zu zeigen, dass die Jedi das Geschehen hier beobachten.«
»Allein?«, fragte Tesar.
Saba nickte. »Allein.«
Tesar grinste, dann schlug er mit dem Schwanz auf den Boden und stieß seinen Schädel gegen den seiner Mutter. »Gute Jagd.«
Mara warf Jaina einen Blick zu. »Und ihr anderen?« Jaina atmete laut aus, dann hob sie den Blick vom Boden und schaute Leia an. »Du bist schrecklich still, Mutter.«
»Ich bin keine Meisterin.«
»Das weiß ich«, sagte Jaina. »Aber was denkst du?«
Leia runzelte die Stirn, und sie sah beinahe so schockiert aus, wie Mara sich fühlte. »Du fragt mich, was wir tun sollen?«
»Tu nicht so überrascht«, sagte Jaina. »Ich weiß, wie Dad und du über die Galaktische Allianz denkt. Ihr seid die Einzigen hier, die keine Hintergedanken haben.«
»Oh, ich habe durchaus Hintergedanken.« Leia lächelte.
»Dein Vater und ich sind den ganzen Weg hier herausgekommen, um uns zu überzeugen, dass Jacen und du in Sicherheit seid.«
Jaina verdrehte die Augen. »Sag mir einfach nur. was du denkst.«
Leia zögerte nicht. »Jaina. ich denke, ihr macht die Situation hier nur noch schlimmer.«
»Schlimmer?«, fragte Alema. »Was wissen Sie denn schon? Sie sind erst.«
Jaina warf der Twi'lek einen Seitenblick zu. und Alema schwieg.
»Danke«, sagte Leia. »Eure Anwesenheit hier ist eine Provokation für die Chiss. Sie werden darauf nur noch härter reagieren, und am Ende kommt es zu einem Krieg, der vielleicht hätte verhindert werden können.«
»Verhindert?«, fragte Tahiri. »Wie denn?«
»Das weiß ich noch nicht«, gab Leia zu. »Aber ich kann jetzt schon sagen, wie ihr ihn nicht verhindern könnt: indem ihr die Kampfeinheiten der Chiss vernichtet. Sie schicken nur größere Einheiten.«
»Das haben sie bereits getan.«
Jaina wandte sich ihren Freunden zu, um mit ihnen die Sache auszudiskutieren - das nahm Mara jedenfalls an. Stattdessen jedoch sahen sie einander nur ein paar
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