Dunkles Spiel der Leidenschaft
Namen und sog seinen Duft ein. Natürlich
würde er bei ihr sein, wenn sie ihn brauchte.
Seine Hand strich in einer zärtlichen, liebevollen
Geste über ihr Gesicht. Sie konnte fühlen, wie die Liebe zu ihr aus seinem
Herzen und seiner Seele strömte. »Du wirst nie allein sein, mein Liebes, nie
mehr. Was heute Nacht auch hier geschieht, ich bin bei dir.«
»Ich bin so froh, dass du da bist. Ich wollte Lisa
dabeihaben, aber ich weiß, dass es sehr schwer für sie gewesen wäre. Sie ist
nicht sehr belastbar. Deshalb hat sie mir gegenüber ständig Schuldgefühle. Ihr
ist nicht bewusst, wie viel sie mir gegeben hat. Ich brauchte sie nicht als
Stütze, um sie zu lieben.« Ihr Atem stockte ihr in der Kehle, als sich die
nächste Kontraktion wie eine große Flutwelle aufzubauen begann.
»Es ist so weit. «Es war eine Feststellung. Dayans
Stimme war weich wie Samt. Seine schwarzen Augen begegneten ihren moosgrünen,
und sofort hatte sie das Gefühl, durch Raum und Zeit in einen tiefen,
bodenlosen Brunnen zu fallen. Dayan verlagerte sein Gewicht, ließ sie aber
keinen Moment aus den Augen. Ihre Zeit ist
gekommen. Deine Tochter möchte jetzt auf die Welt, aber ihr Herz ist schwach.
Wir b rauchen unsere Heiler. Er sandte den Ruf in die Nacht hinaus,
wusste, dass die anderen irgendwo in der Nähe waren und unter der Erde in dem
Netzwerk von Tunneln und Höhlen schliefen. Sein Ruf würde sie augenblicklich
wecken.
Er hielt Corinne mit seinem Blick gefangen und nahm
den Wehen den Schmerz, um ihrem Herzen Ruhe zu verschaffen. Er konnte es hören,
das häufige Stocken und Aussetzen, die Vorboten einer Katastrophe. Ihr Körper
war jetzt schon völlig erschöpft, und sie war erst am Anfang.
»Ich kann die Kontraktionen nicht mehr spüren«,
wisperte sie. »Ich muss dem Baby helfen, Dayan. Wie kann ich das, wenn ich
nichts mehr fühle?«
»Ich schalte die Schmerzen einfach aus, so wie es
Menschen bei Geburten oft mithilfe von Medikamenten machen; du wirst die
Kontraktionen spüren, ohne unter den Wehen zu leiden.« Nach außen hin war er
ganz ruhig und auch in dem Teil seines Bewusstseins, der mit ihrem fest
verbunden war, aber tief in seinem Inneren, unerreichbar für Corinne, schien
ihm eine eiserne Klammer das Herz abzupressen. »Es gibt keinen
Grund, deinem Herzen unnötige Strapazen zuzumuten,
wenn ich es verhindern kann.« Er versuchte, sachlich und unbeteiligt zu
klingen. Sowie die Kontraktion abgeebbt war, nahm er Corinne in seine Arme, da
er spürte, dass sie sich anders hinlegen musste.
Corinne setzte alles ein, was sie an Willenskraft
besaß, um ihr Herz weiterschlagen zu lassen, doch die heftigen Wehen erschöpften
ihre Energien sehr schnell. Dayan vergrub sein Gesicht in der seidigen Fülle
ihres Haares und versteckte sich einen Moment lang dort, um seine eigenen
Ängste zu beschwichtigen. »Ich wünschte, ich könnte dir das abnehmen, Corinne«,
murmelte er leise.
Sie neigte den Kopf, um ihn zu küssen. »Lisa ist sehr
sensibel, Dayan. Sie ist meine Familie, und ich liebe sie sehr.« Corinne hatte
Mühe, genug Luft zu bekommen, um zu sprechen.
Dayan hielt sie in seinen starken Armen fest, als
könnte er so verhindern, dass sie dieser Welt entglitt. »Psst, Liebes. Ich
sorge schon dafür, dass Lisa ihr Leben lang beschützt und geliebt wird. Du
brauchst dir ihretwegen keine Sorgen zu machen.«
Aber wenn ich es nun nicht schaffe, Dayan P Wer wird es
ihr sagen, und wie wird sie hierherkommen, zu dir und dem Baby? Cidlen...
»Cullen geht es im Moment ausgezeichnet. Er ruht sich
aus und hält Händchen mit Lisa«, versicherte Dayan ihr hastig. »Syndil und
Barack passen auf die beiden auf und sorgen dafür, dass keinem von ihnen etwas
passiert. Ich kann sie jederzeit erreichen, genau wie du. Du brauchst deine
Befürchtungen nur unseren Geschwistern mitzuteilen, und sie werden dich
genauso beruhigen wie ich. Syndil weiß, dass du in den Wehen liegst; sie hält
Verbindung zu uns, so wie ich ständig mit ihnen in Verbindung stehe.«
Sie darf Lisa nicht sagen, dass
es nicht gut aussieht. Wenn mir etwas zustößt, musst du es Lisa sagen. Du gehst
zu ihr, Dayan. Du musst derjenige sein, der es ihr sagt.
»Ich möchte, dass du jetzt still bist, Liebes. Schone
deine Kräfte. Deine Aufgabe ist es, diese Sache zu überstehen und dein Kind zur
Welt zu bringen. Mach dir keine Gedanken über etwas, das vielleicht nie
passieren wird, und schon gar nicht um Lisa, die absolut in Sicherheit ist.«
Die nächste Kontraktion
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