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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verlieren, doch
das wird nicht passieren. Ich bin sehr stark. Ich fühle mich so gut wie schon
lange nicht mehr.«
    Lisa setzte sich langsam auf, holte tief Luft und
schenkte Corinne ein zittriges Lächeln. »War gestern Abend eigentlich wirklich
jemand bei uns im Haus? Cullen hat sich nicht weiter dazu geäußert.« Sie warf
einen Blick zur Tür und senkte die Stimme. »Ich fand es ein bisschen komisch,
dass er nicht die Polizei rufen wollte oder zurückgefahren ist, um seinem
Freund zu helfen, du nicht?«
    Corinne lehnte sich an das Kopfende des Bettes. Allmählich
wurde sie wach, und das Gefühl der Benommenheit verschwand. »Dayan hat letzte
Nacht mit mir darüber gesprochen, Lisa. Er glaubt, dass uns beiden von
denselben Leuten Gefahr droht, die John umgebracht haben.«
    Lisa schwieg einen Moment. »Du weißt mehr über Johns
Tod, als du zugegeben hast, nicht wahr?« Sie starrte auf ihre Hände. »Du hast
mir nichts erzählt, weil ich nie Fragen stelle. Ich bin eine Art Vogel Strauß
und stecke am liebsten den Kopf in den Sand.«
    »Nein, bist du nicht«, widersprach Corinne freundlich,
wobei sie sich ein Lächeln verkneifen musste. »Du bist eine schöne junge Frau,
die in der Kindheit viel zu viele traumatische Erlebnisse verarbeiten musste.
John und ich haben uns beide angewöhnt, dich so gut wie möglich zu beschützen.«
    »Wir zwei sind im selben Alter«, bemerkte Lisa, »aber
du bist diejenige, die sich immer um alle praktischen Belange unseres Lebens
gekümmert hat. Du musstest mit demselben
    Trauma fertig werden wie ich, und du hast ein
Herzleiden. John mag mein Bruder gewesen sein, doch er war dein Ehemann. Wir
haben ihn beide geliebt. Wir haben ihn beide verloren. Warum bin ich bloß so
ein Angsthase ? Weshalb habe ich solche Angst davor, Dinge zu hören, die mich
aus der Fassung bringen könnten? Deshalb hast du mir nichts Näheres über die Umstände
von Johns Tod gesagt, und aus demselben Grund hast du mir nichts von dem Baby
erzählt. Du hattest Angst, ich könnte zusammenbrechen.« Wieder senkte sie den
Blick auf ihre Hände. »Und ich wäre auch zusammengebrochen.«
    »Lisa«, meinte Corinne leise, »du bist viel zu streng
mit dir selbst. Du hast dir ständig Sorgen um mich gemacht und alle Arbeiten
übernommen, von denen du dachtest, sie wären zu anstrengend für mich. Wir sind
ein Team, sind von jeher ein Team gewesen. Ich habe dir nichts von meinem
Verdacht bezüglich Johns Tod gesagt, weil es eben nicht mehr ist als ein
Verdacht. John und ich sind« - sie suchte nach dem richtigen Wort - »anders.«
    Lisa senkte beschämt den Kopf. »Ja, ich weiß. Und ich
wollte nie etwas davon hören. Nicht ein einziges Mal. Es war so ...« Sie brach
ab.
    »Es war erschreckend«, beendete Corinne den Satz für
sie.
    Lisa schüttelte energisch den Kopf. »Es gab mir das
Gefühl, nicht dazuzugehören. Eure außergewöhnlichen Fälligkeiten schufen ein
Band zwischen dir und John, an dem ich keinen Anteil hatte. Wir drei haben
immer wie Pech und Schwefel zusammengehalten. Ich wollte, dass John sich in
dich verliebt, weil ich Angst hatte, jemand anders könnte kommen und dich uns
wegnehmen. Ich war es, die dir zugeredet hat, John zu heiraten, erinnerst du
dich? Du hast so oft Nein gesagt, aber ich habe geweint und ein Mordstheater
gemacht und mich total kindisch benommen. Ich hatte ständig Angst, wir würden
nicht zusammenbleiben, und dann fühlte ich mich völlig verloren und hatte das
Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Jetzt geht es mir genauso. Alles ist
kaputtgegangen. John ist tot. Ich weiß, dass sich dein Zustand in letzter Zeit
verschlechtert hat; mir ist aufgefallen, wie du um Atem ringst und dass du mehr
Medikamente nimmst. Jetzt wirst du bald ein Baby bekommen und interessierst
dich zum ersten Mal wirklich für einen Mann.« Das Letzte klang beinahe wie eine
Anklage.
    Corinne konnte Lisas Schmerz fühlen. Ihre ganze Welt
war auf den Kopf gestellt, und der Gedanke an die unbestimmte Gefahr, die
ihnen offenbar drohte, war beängstigend. Sie konnte es Lisa nicht verübeln,
dass sie sich wünschte, alles könnte wieder so sein, wie es einmal gewesen war.
»Ich habe John sehr gebebt, Lisa - daran darfst du keinen Augenblick zweifeln.
Vielleicht war unsere Ehe nicht besonders romantisch und leidenschaftlich,
aber ich habe ihn aufrichtig geliebt, und ich werde nie bereuen, was wir
miteinander geteilt haben. Du darfst auf keinen Fall denken, ich hätte mich
verpflichtet gefühlt, John zu heiraten. Ich

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