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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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des
Verbrechens. Ich sah, wie er seine Zähne in ihren Hals schlug und ihr Blut
aussaugte. Ich sah es mit eigenen Augen. Er hätte mich auch getötet, aber
irgendetwas vertrieb ihn.« Er klopfte mit einem Finger auf seine Handfläche.
»Ich habe gesehen, wie er sie tötete. Niemand wollte mir glauben. Ich hatte
nichts getrunken, und ich habe nie Drogen genommen, aber die Polizei wollte
mich in eine Nervenheilanstalt stecken, statt auf mich zu hören. Die Leute des
Syndikats hörten mir zu. Leider brachten mir mein Zorn und mein Grauen eine
Mitgliedschaft im inneren Zirkel ihrer Organisation ein.« Er versuchte, nicht
bitter zu klingen, doch selbst nach all den Jahren konnte er immer noch den
Schmerz von damals spüren. Er sah Lisa direkt an. »Ich schwöre dir, dass ich
nicht verrückt bin. Ich habe ein Monster gesehen. Ich habe es gesehen.«
    Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, der so traurig
war und Cullen so verletzlich scheinen ließ, dass Lisa plötzlich den Tränen
nahe war. Sie spürte tatsächlich einen heftigen Schmerz in der Brust und konnte
nur mit Mühe den Impuls unterdrücken, zu ihm zu laufen und ihn zu trösten. Sie
wusste nicht, was er in jener grauenhaften Nacht erlebt hatte, aber er war mit
Sicherheit überzeugt, einen Vampir gesehen zu haben. »Ich weiß, dass du nicht
verrückt bist, Cullen«, versicherte sie sanft.
    Cullen starrte sie noch einen Moment lang an und
blinzelte dann mehrmals, als müsste er eine heftige Gefühlsregung unterdrücken.
Als er wegschaute, erhaschte Lisa einen Schimmer von Tränen in seinen Augen,
und ihre Kehle schnürte sich so fest zu, dass sie zu ersticken glaubte. Sie war
froh, ihn nicht vorschnell verurteilt zu haben. Was er auch in dieser Nacht
gesehen hatte, es hatte sein Leben für immer verändert. Auch Lisa hatte ihre
Erfahrungen mit Mord und seinen traumatischen Folgen gemacht.
    Sie spähte verstohlen zu Corinne und stellte fest,
dass ihre Freundin sie nachdenklich betrachtete. Lisa errötete ohne
ersichtlichen Grund. »Was ist?«
    »Nichts,« Corinne nippte vorsichtig an ihrem Tee.
»Mhm, köstlich, Cullen, danke schön. Ich fühle mich wie neugeboren. Ehrlich,
ich war so verschlafen, dass ich dachte, ich könnte nie mehr aufstehen.« Ihre
Hand stall! sich nach oben, um eine Stelle an ihrem Hals zu verdecken, direkt
über ihrem Puls, wo sie eine plötzliche Wärme spürte, als wären Dayans Lippen
über ihre Haut gestrichen.
    »Bist du sicher, dass wir nicht mit dir zum Arzt gehen
sollen, nur um auf Nummer sicher zu gehen?«, fragte Lisa besorgt.
    »Ob ihr's glaubt oder nicht«, sagte Cullen, »manchmal
wache ich mitten am Nachmittag in so einer Verfassung auf und muss einfach
weiterschlafen. Ich glaube, wenn man mit Musikern lebt und den größten Teil der
Nacht aufbleibt, fängt man an, tagsüber zu schlafen wie eine Fledermaus. Ich
habe erlebt, dass Dayan die ganze Nacht auf war und Gitarre gespielt hat. Wenn
er spielt, kann ich einfach nicht weggehen. Ich sage mir, dass ich ins Bett sollte,
bleibe aber trotzdem auf. Es ist immer wieder vorgekommen, dass ein Haus voller
Leute die ganze Nacht durchgemacht hat, obwohl niemand mehr getrunken hat. Die
Leute können erst gehen, wenn er aufhört zu spielen.«
    »Letzte Nacht«, bemerkte Corinne, »ist niemand Dayan
in die Nähe gekommen, als er von der Bühne kam, um mit mir zu tanzen. Die
Menge machte ihm einfach Platz und ließ ihn durch. Niemand bat ihn um ein
Autogramm, niemand versuchte, ihn anzusprechen, nicht eines der Mädchen machte
sich an ihn ran, um mit ihm zu flirten. Und als wir nach draußen gingen, versuchte
kein Mensch, ihn aufzuhalten. Erklär mir das bitte.«
    »Das ist mir auch aufgefallen«, stimmte Lisa zu. »Ich
war sicher, die Leute würden ihn erdrücken, aber keiner kam ihm in die Nähe.«
    Cullen zuckte die Schultern. »So ist er eben. Ich kann
es nicht erklären, doch ich habe es oft genug erlebt. Die Leute kommen, um ihn
zu sehen, und reden an der Bar und auf der Tanzfläche darüber, wie gern sie ihn
kennen lernen wollen. Ich habe die Frauen gehört. Sie flirten auf Teufel komm
raus mit ihm, solange er auf der Bühne steht, aber wenn er seine Gitarre
weglegt und nicht mehr spielt, macht er immer dasselbe. Er schaut das Publikum
nur ein einziges Mal an und tritt von der Bühne. Niemand kommt jemals in seine
Nähe. Ehrlich gesagt, ich glaube, es ist dieser Blick, der alle einschüchtert.
Wenn Dayan mich auf eine bestimmte Art anschaut, kriege ich eine Gänsehaut.
Manchmal habe ich

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