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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wurden.
Die hellen Schwaden streiften die Beine des Mannes im Garten. Er warf wilde
Blicke um sich, um nachzuschauen, ob ihn ein lebendiges Wesen berührt hatte.
    Mit einem unterdrückten Fluch lief er auf die
Rasenfläche hinaus und starrte angestrengt auf seine Füße. Der Nebel wand sich
um ihn wie eine Schlange und hüllte seine Beine in lose Dunstschleier. Er ging
gerade zum Haus zurück, als ihm dieses seltsame Phänomen auffiel. Mit
klopfendem Herzen stieß er mit einer Hand in den Dunst und atmete erleichtert
auf, als sie auf keinen Widerstand traf. »Mike?« Er rief nach seinem Partner
und sehnte sich plötzlich danach, dem erdrückenden Nebel zu entkommen, der so
dicht war, dass der Mann das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.
    Mike, der immer noch in der Eingangstür stand, hörte
den gedämpften Ruf und drehte sich um, um zu versuchen, etwas durch den dichten
Nebel zu erkennen. »Drake?« Er glaubte, eine hochgewachsene, fahle Gestalt im
Nebel auszumachen, aber sie war verschwommen und schattenhaft und hatte eine
ganz andere Statur als sein Partner. Mit zusammengekniffenen Augen beugte er
sich weiter in die undurchdringliche, zähe Masse vor, überzeugt, jetzt mehr als
eine Gestalt gesehen zu haben. Er legte seine Pistole an und versuchte, auf die
formlosen, fast durchsichtigen Erscheinungen zu zielen.
    Es war ein Tier, kein Mensch, entschied er und ließ
die Pistole sinken. Er lauschte angestrengt, doch der merkwürdige Nebel
dämpfte alle Geräusche, sodass es schien, als wäre er vom Rest der Welt
ausgeschlossen. Nein, es war mit Sicherheit kein Mensch; die Gestalten
innerhalb der weißen Nebelschleier nahmen jetzt die Formen großer Katzen an.
Noch während er dieses seltsame Phänomen entgeistert anstarrte, schienen sich
die Katzen umzudrehen und ihn aus großen, glühenden Augen zu fixieren. Aus
roten Augen, Augen, die Flammen schössen und unheimlich und drohend aus dem
Nebel herausleuchteten. Um sich zu beruhigen, schloss Mike seine Hand fester um
den Lauf seiner Waffe, während er sich gleichzeitig flach an die Haus wand
drückte und sich so klein wie möglich zu machen versuchte.
    Wenn es ein Trugbild war, warum schlich ausgerechnet
eine Katze näher, tauchte aus dem Nebel auf und starrte ihn unverwandt und
drohend an? Ihre schweren Muskeln bebten unter ihrem gefleckten Fell, und sie
hielt den Kopf gesenkt, wandte aber die Augen nicht ein einziges Mal von ihrer
Beute. Mike versuchte, die Pistole hochzureißen, und tastete in dem verzweifelten
Versuch, dieses seltsame Wesen zu töten, immer wieder nach dem Abzug. Aber seine
Hand schien gelähmt zu sein. Die Pistole musste Ladehemmung haben. Nichts lief
so, wie es sollte!
    Er starrte immer noch wie gebannt in die glühend roten
Augen, als ihm etwas so schwer auf die Brust schlug, dass er husten musste. Es
war das letzte Geräusch, das er in seinem Leben von sich gab. Der Leopard war
so stark, dass er mit der Wucht seines Aufpralls die Brust des Mannes
zerquetschte, während seine rasiermesserscharfen Krallen ihm die Kehle
aufschlitzten. Die Raubkatze zerrte den Mann aus der Tür und schleppte ihn nach
hinten in den Garten.
    Drake kämpfte sich gerade durch die schrecklichen
Nebelschwaden zu der Stelle, wo er Mike vermutete. Dünne Fetzen der Nebelmasse
schienen sich um ihn zu schlingen wie Stoffbänder um eine Mumie. Er glaubte,
die Nebelschleier hier und dort an seinem Körper zu spüren, aber wenn er
versuchte, sie wegzustoßen, griffen seine Hände immer ins Leere. Es war ein
beängstigendes Gefühl. Er fühlte sich, als wäre er in der zähen Masse
eingesperrt, und er fürchtete sich vor dem leisen Tuscheln, das aus dem Inneren
des Nebels kam.
    »Mike?«, flüsterte er, während er vorsichtig und
behutsam einen Schritt nach dem anderen über den Rasen setzte. Er suchte nach
der Mauer, die ihm verraten würde, dass er dicht beim Haus war. Seine Stiefelspitze
stieß auf etwas Festes. Wie Mauerwerk fühlte es sich allerdings nicht an.
Zögernd betastete er den Gegenstand mit seinem Fuß. Übelkeit stieg in ihm auf.
»Mike?«, flüsterte er wieder, während er sich bückte, um das Ding mit seinen
Händen anzufassen.
    Der Atem entfuhr zischend seinen Lungen. Es war Mike.
Drake schnappte laut nach Luft, schwankte mit der Pistole in der Hand hin und
her und hielt panisch nach dem Gegner Ausschau. Mit seiner freien Hand tastete
er nach dem Körper des anderen und suchte den Puls. Seine Handfläche landete in
dichtem Fell. Er sog scharf den

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