Dunkles Spiel der Leidenschaft
Musik.«
Dayan schwieg. Er konnte nicht sprechen; seine Kehle
war wie zugeschnürt, sodass er Mühe hatte zu atmen. Es war die Art, wie sie ihr
Leben lebte, die ihn so betroffen machte. Corinne akzeptierte, was ihr
auferlegt worden war, und lebte trotz ihrer Einschränkungen sehr intensiv. Sie
begrüßte das Leben mit offenen Armen, kostete es aus und genoss es. Im Geist
sah er vor sich, wie sie als Vogel am Himmel flog und durch Baumwipfel jagte.
Er würde immer in ihrer Nähe bleiben müssen, sonst würde sie bis zu den Sternen
fliegen.
»Du musst mich nicht bemitleiden, Dayan«, meinte sie
leise. »Weißt du, ich habe großes Glück gehabt. Ich genieße jeden Tag, den ich
habe.« Sie schaute sich in ihrem Zuhause um. »In meinem Leben hat es so viel
gegeben, so viele unerwartete Dinge. Komm, schau dir das an. Lisa ist ein
absoluter Ignorant, was Musikinstrumente angeht, deshalb gibt ihr das alles
nichts, doch du wirst es zu schätzen wissen.« Sie nahm ihn an der Hand. »Das
weiß ich.«
Er ging mit, weil er gar keine andere Wahl hatte. Er
wäre ihr bis ans Ende der Welt gefolgt. Sie führte ihn durch die Diele in den
offenen Raum mit dem Klavier und klappte den Deckel auf. Ihre Finger fest um
seine geschlungen, zog sie ihn auf die Bank, ja sie schubste ihn beinahe
darauf.
»Hör dir das an. Hör dir diesen Klang an.« Ihre Hände
schwebten über den elfenbeinernen Tasten, flatterten leicht und fingen an,
eine Sonate zu spielen, die er sofort erkannte.
Der Klang war wundervoll, jede Note rein und klar.
Dayan beobachtete, wie Corinnes Finger über die Tasten glitten. Sie spielte
mühelos und hingebungsvoll und verlor sich ganz in der Musik. Sie spielte so,
wie sie lebte, so, wie sie ihn lieben würde. Leidenschaftlich, mit Leib und
Seele. Sie gab alles, was sie zu geben hatte.
Sie war so schön. Ihr Kopf war gesenkt, ihre Augen
waren geschlossen, und ihr Haar fiel wirr um ihr Gesicht, auf dem ein Ausdruck
von Entrücktheit und Konzentration zugleich lag. Dayan langte an ihr vorbei und
stützte beide Hände auf das Klavier, sodass seine Arme eine Art Schutzwall um
Corinne bildeten. Er beugte sich zu ihrem verführerischen Nacken vor. Ihr Duft
zog ihn an und kitzelte seine Sinne, sodass er nur noch an Corinne denken
konnte. An ihre weiche Haut und ihren verlockenden Körper. An die Leidenschaft,
die in ihr schwelte, an die Magie.
Corinnes Finger verharrten über den Tasten, und sie
schob sich in seine Arme, wobei sie sich aufrichtete, um der Hitze seines
Mundes näher zu sein. Sie traf auf Feuer und Flammen, auf strahlendes
Sonnenlicht und ein Verlangen, das fordernder als das Leben selbst war. Sie
kosteten voneinander, verschlangen einander, konnten einander nicht nahe genug
sein. Sein Mund war heiß und gebieterisch, ihrer seidenweich und nachgiebig.
Sie verlor sich in seinem Mund, in seinem männlichen Geschmack. Er konnte nicht
genug davon bekommen, die Süße zu kosten, die sie ihm anbot wie einem
Verhungernden.
Ihre Hände glitten unter sein Hemd, seine Hände
zupften an ihrer Bluse. Das Feuer war explosiv, die Hitze ein Flammeninferno.
Es gab keinen vernünftigen Gedanken mehr, nur das Fühlen von Haut, ihre seidig
und glatt, seine fest und mit straffen Muskeln unterlegt. Er hob Corinne hoch
und schob ein Knie zwischen ihre Beine, sodass sie auf seinem harten
Oberschenkel landete.
Dayan stieß einen kleinen Laut aus, der Ausdruck des
ungeheuren Hungers war, der aus seiner Seele aufstieg. Der Laut zerriss ihr
das Herz und erfüllte ihr Inneres so sehr, dass sie beide Arme um seinen Kopf
schlang, um ihn an sich zu ziehen und ihm alles zu geben, all das zu sein, was
er brauchte. Er schob ihr Hemd beiseite, während seine Lippen ihre eroberten.
Seine Zunge lockte und liebkoste und vereinte sich in
einem wilden Tanz mit Corinnes Zunge. Seine Zähne knabberten an ihrer
Unterlippe und an ihrem Mundwinkel, bevor sie zu ihrem Grübchen fanden. Seine
Lippen strichen über ihre Haut und ihre Kehle hinunter und hinterließen dabei
einen feurigen Pfad. Dann hob er den Kopf und atmete ihren Duft ein; er sog ihn
tief in seine Lungen. Seine Augen wanderten unter halb geschlossenen Lidern über
sie und verharrten auf ihren Brüsten, die weich und cremig waren, fest und
verlockend.
Ihr BH war aus mattrosa Spitze und umschloss liebevoll
ihre vollen Brüste. Corinne hörte das Stocken seines Atems, als er sich langsam
vorbeugte. Sein langes Haar streichelte ihre Haut wie eine seidige Liebkosung.
Seine Hände waren
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