Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
Lederverpackung.
"Wir sind noch nicht fertig," antwortete Mary und legte ihr das lederne Halskorsett um, das über das Kinn bis zur Nase reichte.
"Muss das denn sein?" kam Beatrices ängstliche Frage.
"Es muss." lautete Marys knappe Antwort. Mit einer Handbewegung hatte sie den Knebel in Beatrices Mund geschoben und die lederne Hülle darüber gezogen, die jetzt eng zugeschnürt wurde. Als Mary den ledernen Riemen über Beatrices Nase zog und hinten an der Halskorsage verschloss, war kein Laut mehr zu hören. Kerzengerade aufgerichtet stand die bizarre Gestalt im kleinen Schlafzimmer, als Mary ihr vorsichtig die Latexmaske über den Kopf streifte und hinten zusammenzog. Der Anblick ließ auch Mary einen Moment erschauern: Aus Beatrice war jetzt
dasselbe phantastische Geschöpf geworden, das man aus ihr gemacht hatte. Die blonde Peruecke vervollständigte die faszinierende Verwandlung. Mit einem Griff um die kaum handbreite Taille zog Mary die unbewegliche Gestalt mit sich ins Wohnzimmer und passte ihr die hohen Stilettos an.
Selbst die Schuhgröße stimmte haargenau. Ein leises Klicken verschloss die Kettchen, die die Schuhe an die Trägerin fesselten.
Mit angehaltenem Atem betrachtete Mary ihr Werk. Sie ahnte, welchen Eindruck sie die letzten Wochen auf Betrachter gemacht haben musste, sie fühlte, was dieser Anblick für sie bedeutete.
Ein Gefühl der Macht, der uneingeschränkten Macht, gleichzeitig der Liebe für dieses hilflose Wesen, das auf Gedeih und Verderb seinem Meister, seiner Herrin ausgeliefert war. Mary beschloss, dieses Gefühl zu genießen, es zu perfektionieren.
"Wir gehen aus, meine Kleine! Ich will wissen, wo ich meinen Herrn finden kann. Und Du wirst mich begleiten."
Ohne auf ohnehin nicht zu erwartende Widerrede zu warten, zog sie Beatrice zurück ins Schlafzimmer.
"Da wir, wie Du richtig bemerkt hast, in dieselben Kleider passen, werde ich mir eines von Dir ausleihen. Und Dir müssen wir auch noch etwas drüberziehen. Wegen der Nachbarn ..."
Mit vergnügtem Lächeln wühlte sie in Beatrices Kleiderschränken, bis sie ein kurzes graues Lederkleid und ein rotes aus elastischem Stoff gefunden hatte, das lang genug war, um über den unteren Rand der Korsage zu reichen. Das zog sie der geschnürten, stummen Beatrice über, einen leichten Mantel dazu und sich selbst das Lederkleid an. Im Schrank fanden sich ein Paar graue Pumps, im Vergleich zu denen flach, die Beatrice jetzt nicht mehr ausziehen konnte.
Vorsichtig zog sie die in kleinen Schritten tänzelnde Beatrice hinter sich her, Haus- und Autoschlüssel in der Hand. Sie würde ihren Herrn schon finden. Und ein passendes Geschenk hatte sie auch schon dabei. Es würde ein schöner Tag werden, da war sie sich ganz sicher ...
Auf der kleinen Treppe zur Garage spielten die ersten Strahlen der Morgensonne. Noch war kaum Verkehr in der Strasse vor dem kleinen Häuschen. Aber schon bald würde die Autokarawane der Pendler darin anschwellen wie die Arme eines riesigen Polypen.
London erwachte. Und vielleicht wäre der eine oder andere Bewohner des Vorstädtchens etwas schneller erwacht, wenn er die beiden seltsamen Gestalten aus der Nähe gesehen hätte. Aber zu so früher Stunde schauen selbst die Neugierigsten nicht so genau hin und so verstaute Mary in aller Ruhe ihre stumme Begleiterin auf dem Beifahrersitz. Da sie sich nur zu gut daran erinnern konnte,
welche Schwierigkeiten sie selbst einen Tag zuvor mit dem Einsteigen in den Wagen gehabt hatte, ging es diesmal um so schneller. In kaum einer Minute saß die unbeweglich lächelnde Beatrice stocksteif und mit eng aneinander gepressten Knien im Wagen. Eine andere Sitzhaltung ließ das lange, Rock ähnliche Korsett gar nicht zu.
Die schwarzen armlangen Lederhandschuhe bildeten einen faszinierenden Kontrast zu dem roten, hautengen Kleid, das die Rundungen des eingeschnürten Körpers atemberaubend hervortreten ließ. Immer wieder suchten die großen Augen das eigene Bild im Schminkspiegel, die lächelndem Gesichtszüge zwischen der blonden Haarflut, die scheinbar leicht geöffneten Lippen. Aus dem geknebelten und verschnürten Mund drang nur ein einziges Geräusch - ein stoßweise, aber gleichmäßiges Atmen.
Mary hatte auf dem Fahrersitz Platz genommen und den Motor gestartet. Nach einem kurzen Blick über die Schulter setzte sie den Wagen zurück und reihte sich in den schon wesentlich stärker fließenden Verkehr ein.
"Was suchst Du denn?" Beatrice hatte mühsam das Handschuhfach
Weitere Kostenlose Bücher