Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
hatte. Sicherlich -- was Mary ihr in der vergangenen Nacht erzählt hatte, entsprach der bizarren Wahrheit. Und doch war alles womöglich so unglaublich, dass Beatrice ihr möglicherweise nicht
geglaubt hatte. Und nun? Willenlos ausgeliefert, eingezwängt in ihr Korsett, stumm hinter einer lächelnden Latexmaske?
Das durfte nicht sein ...!
Mary versuchte, ihre Arme aus der engen Verschnürung freizubekommen. Sofort wurde der Griff um ihre Taille, der sie bisher durch die Dunkelheit geleitet hatte, fester. Aus den Anstrengungen Marys wurde ein hilfloses Zucken. Irgendjemand hatte sich am Reißverschluss ihres Lederkleids zu schaffen gemacht, zog ihn auf und streifte ihr das Kleid über den Kopf. Die winzigen Stückchen seidener Unterwäsche hielten ihn oder sie ebenfalls nicht lange auf -- sie wurden einfach zerschnitten.
Ein kühler Lufthauch ließ Mary erschauern. Eine Tür musste sich plötzlich geöffnet haben.
Dann -- eine Berührung an ihrem Schoss: jemand prüfte das kleine goldene Schloss an ihren Schamlippen, ließ einen Schlüssel einrasten, öffnete es und verschloss es sofort wieder. Nur ihr Herr hatte einen Schlüssel. Was sollte das alles bedeuten?
Plötzlich wurde Marys Kopfbedeckung weggezogen. Die schlagartige Helligkeit blendete sie fast völlig. Nach langen Sekunden erst konnte sie schemenhaft eine Gestalt wahrnehmen, die kaum einen Meter neben ihr stand. Doch im selben Moment, als ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, wurde es wieder dunkel. Für einen Augenblick aber hatte sie klar gesehen: die Gestalt neben ihr war Beatrice!
Sie war genauso nackt wie Mary selbst. Nur der Kopf wurde von einem matt glänzenden Lederhelm umschlossen. Einen ähnlichen hatte man auch über Marys Gesicht gezogen. Sie spürte jetzt, wie Zug um Zug die hinten angebrachte Schnürung zugezogen, das ganze schließlich mit einem Halsband gesichert und verschlossen wurde. Doch ein Detail der unwirklichen Szene hatte sich unauslöschlich in Marys Gedächtnis eingebrannt: von ihrem Schoss aus lief eine dünne goldene Kette zu den Schamlippen von Beatrice.
Marys Herr hatte offensichtlich keine Zeit verloren. Mit einem kleinen Schloss, dass nun auch an der Pforte von Beatrice angebracht war, hatte er sie aneinander gekettet.
Mary wurde in einen anderen Raum geführt, wahrscheinlich auch Beatrice. Man befreite ihre Arme aus dem Lederhandschuh und führte sie danach vorsichtig an etwas Weiches, Kühles. Da die Berührung in Höhe ihrer Knie stattfand, vermutete Mary, dass es sich um ein Bett handeln musste. Mary tat, was man ihr geheißen hatte. Regungslos lag sie eine Weile auf dem Laken.
Ein plötzlicher Schmerz in ihrem Schoss ließ Mary unter ihrer Ledermaske aufschreien. Doch so plötzlich, wie er gekommen war, ließ der Zug an der Kette des kleinen Schlösschens nach. Mary lag nun fast erstarrt auf der kalten Satinbettwäsche. Ihre Gedanken arbeiteten fieberhaft -- sie musste herausfinden, in welcher Situation sie war, musste sich Gewissheit über Beatrice verschaffen. Diese Gewissheit konnte nur knapp einen halben Meter neben ihr liegen ...
Langsam schob Mary die Hand unter der Bettdecke in die vermutete Richtung. Tatsächlich -- unzweifelhaft menschliche Wärme, weiche Haut. Vorsichtig tasteten sich Marys Finger weiter.
Kein Haar mehr am Oberschenkel, aber viele kleine Hügelchen auf der Haut und plötzlich -- eine Berührung, eine fremde Hand an Marys Schoss. Auch ihre Nachbarin hatte die Neugier offensichtlich nicht länger unter Kontrolle halten können und sich blind und taub auf Erkundung begeben.
Deutlich konnte Mary ein kleines Schloss und die Verbindungskette fühlen, während sich Beatrices Finger bei Mary über Schloss und Kette informierten. Schon die erste Berührung hatte Mary einem ersten Höhepunkt nahe gebracht. Jetzt, da alle Empfindungen auf Haut und Finger beschränkt waren, ließen sich die beiden Mädchen in einen Rausch aus Fühlen und Tasten treiben, der von phantastischen Höhepunkten weiter getragen wurde. Doch irgendwann flüchteten sich die überreizten Sinne der beiden in tranceähnlichen Schlaf ...
Mary erwachte. Sie konnte sich nicht erinnern, wodurch sie geweckt worden war. Sicher war nur, das es kein Geräusch und kein Licht gewesen sein konnte: die Ledermaske, die ihr Gesicht immer noch wie eine zweite Haut umschloss, ließ keine Sinneseindrücke dieser Art durch. Also kam nur eine Berührung in Frage. Und so war es auch gewesen: wieder ein leichtes Ziehen an ihren
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