Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
der Mädchen war in ein bizarres Kleidungsstück geschnürt, eine Art Korsage aus schwarzem Leder, die bis zu den Knien hinabreichte und sie zwang, sich mit kleinsten Schritten zu bewegen. Die zerbrechlich dünnen Taillen waren brutal zusammengezogen. Die Arme der Mädchen steckten in langen schwarzen
Handschuhen, die ihnen fast bis an die Schulter reichten und an Halskorsetts befestigt waren. Alle Dienerinnen lächelten. Mary wusste weshalb: alle trugen eine fleischfarbene Latexmaske, die ein lächelndes Gesicht zeigte, täuschend echt, nur die Augen verrieten Leben. Ein geteilter Riemen über Kopf und Nase hielt den darunter fixierten Ballknebel an seinem Platz. Die langen blonden Haare der Peruecken glänzten mit der Sonne um die Wette.
Es mussten über fünfzig dieser stummen Dienerinnen sein. Nur einen einzigen Unterschied konnte Mary erkennen: bei ungefähr einem Drittel der Mädchen reichte die Korsage bis zur Nase, bei den übrigen lagen die Brüste zur Hälfte frei, über den oberen Rand der Korsage in ausgearbeitete Körbchen gepresst. Sie hoben und senkten sich bei jedem Atemzug. Auch schien dieser Teil der fantastischen Dienerschaft durchweg kleiner, obwohl die steilen Stiletto Absätze der schwarzen Pumps eigentlich alle auf beachtliche Größe brachten.
"Guten Tag, meine Damen." Die Herrin war auf ein bereitgestelltes Podest getreten. "Ich habe heute die bewusste Nachrichtenkombination für Sie -- eine schlechte und eine gute. Die schlechte zuerst.
Eine Mitarbeiterin ist durch Nachlässigkeit unangenehm aufgefallen. Und das ist, wie Sie wissen, einer der Punkte, die in meinem Institut auf keinen Fall geduldet werden. Da es sich zwar um ein großes, aber doch erstes Vergehen handelt, habe ich nur eine weniger empfindliche Strafe vorgesehen. Sie wird sofort vollzogen: Caroline!"
Eines der Mädchen war mit winzigen Schritten aus den unbewegten Reihen hervorgetreten. Zwei weitere, fast identische Gestalten lösten sich und traten hinter die erste.
"Nehmt ihr die Maske ab!"
Langsam wurden die Riemen gelöst, die blonde Peruecke abgenommen. Dann folgte die hintere Verschnürung der Latexmaske und die Halskorsage, die bei der "Verurteilten" direkt in die weitere Bekleidung überging. Doch die restliche Schnürung blieb gerade soweit verzurrt, dass die Maske abgezogen werden konnte. Marys Ahnungen bestätigten sich: als die Latexmaske fiel, kam darunter ein verschwitztes Gesicht mit Kurzhaarfrisur hervor -- zweifellos ein junger, im Moment
nicht sehr gut aussehender Mann. Der Ballknebel in seinem Mund verzerrte die Gesichtszüge unvorteilhaft.
Seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, als eine der Dienerinnen mit einer
pistolenförmigen Apparatur auf ihn zutrat. Eine weitere hatte eine kleine, fahrbare Plattform herbeigerollt, aus der eine stabile Stahlstange emporragte, die an verschiedenen Stellen mit Riemen versehen war. Der Delinquent wurde auf die Plattform gestellt und festgeschnallt, an den Beinen, der geschnürten Taille, den Armen und Händen, am Hals und zuletzt mit einem breiten Band um
die Stirn. Bewegungslos aufgerichtet erwartete er sein Schicksal, das er offensichtlich zu kennen schien. Die Herrin deutete auf den Festgeschnallten:
"Wie Sie wissen, wird für jede Verfehlung ein Ring am Körper befestigt. Als ständige, anfangs recht schmerzhafte Erinnerung und Mahnung. Caroline wird den ersten in der Nase tragen ..."
Dann ging alles sehr schnell. Aus dem Mund des Geknebelten war nur ein unterdrücktes Stöhnen zu hören, als die Dienerin den technisch blinkenden Apparat wieder absetzte und einen glänzenden Goldring durch die Nase des jungen Mannes zog, der ohne sichtbare Fugen einrastete.
"Bringt sie jetzt wieder in Ordnung. Den nächsten Ring werden wir an einer weit unangenehmeren Stelle anbringen. Doch nun zu den guten Nachrichten. Meine anderweitigen Verpflichtungen haben mir nahe gelegt, die Leitung des Instituts abzugeben. Das wird für den einen oder anderen zunächst kein Grund zur Freude sein, doch ich warne sie -- meine Nachfolgerin ist mindestens genauso unerbittlich, wenn es um Disziplin und Gehorsam geht. Mary, darf ich Dich zu mir bitten?"
Wie durch einen dichten Nebel hatte Mary zugehört. Noch gelang es der Realität nicht, ihren innersten Wunsch als erfüllt zu betrachten.
"Diese, im Moment noch stumme junge Dame, habe ich außerdem zu meiner Lebensgefährtin erwählt. Ich darf Sie alle bitten, ihr den erforderlichen Respekt zu erweisen. Und nun zu Ihnen,
Weitere Kostenlose Bücher