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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann sind wir schon einen Schritt weiter. Und wo soll das passieren?«
    »Nicht hier.« Sie bewegte sich zum ersten Mal nach dem Kontakt und schaute sich um wie jemand, der in der Nähe nachforscht, ob er ein bekanntes Gesicht sieht.
    Auch ich blieb nicht starr sitzen. Ich wollte sehen, ob Jane die beiden Frauen fand, aber das war nicht der Fall. Die Gäste, die an den anderen Tischen saßen, bildeten eine internationale Gruppe, und an keinem Tisch saßen zwei Frauen allein.
    »Wo musst du denn hin, Jane?«
    »Weg«, flüsterte sie. »Ich muss weg. Ich kann nicht mehr länger bleiben.«
    »Dein Ziel!«, drängte ich.
    Es sah so aus, als wollte sie es mir sagen, und Jane hatte schon den Mund geöffnet, doch dann schüttelte sie nur hastig den Kopf. »Das will ich nicht...«
    »Du musst es aber!« Ich fasste nach ihrer Hand und merkte sehr schnell, dass die Haut die normale Wärme verloren hatte und auf mich sehr kalt wirkte. Es war eine trockene Kälte, die ich mir nicht erklären konnte. Es musste sie wirklich hart, intensiv und tief erwischt haben.
    »Ich gehe jetzt!«
    »Wohin?«
    »Sie warten auf mich!«
    »Aber sie müssen dir doch einen Ort genannt haben, Jane.«
    »Ja, das haben sie.« Sie zog ihre Hand zurück und schnellte plötzlich so heftig in die Höhe, dass der Stuhl beinahe umgekippt wäre. Sie holte tief Atem und flüsterte dann: »Ich muss ihnen folgen, John. Sie und ich, wir haben etwas gemeinsam, und das wissen sie. Sie wollen mit mir sprechen. Sie sind so stark – beide sind es. So stark wie die Mutter. Nein, noch stärker...«
    Der Kellner schaute zu, was an unserem Tisch ablief. Möglicherweise hielt er uns für Zechpreller, sodass er sicherheitshalber näher kam.
    Ich legte ihm zwei Scheine auf den Tisch, verzichtete auf das Wechselgeld und kümmerte mich zunächst um Jane Collins, die wirklich nicht mehr sie selbst war.
    Überhaupt nicht mehr locker. Bleich im Gesicht. Sie bewegte sich steif, und sie schien erst über einen Schritt nachzudenken, bevor sie ihn dann tat.
    Zum Glück war sie nicht hastig, und ich konnte bequem an ihrer Seite bleiben. Ich hakte mich bei ihr unter, was sie sich auch gefallen ließ, und wir näherten uns dem Ausgang.
    Um die Straße zu erreichen, mussten wir eine breite Treppe nach unten gehen, auf der kaum Betrieb herrschte. Jane hielt sich mit der rechten Hand am Geländer fest. Schon nach kurzer Zeit hatten wir das Hotel verlassen, standen auf dem Gehsteig und blinzelten in die Sonne. Wir machten den Eindruck eines Paars, das nicht so recht wusste, was es unternehmen sollte.
    »Wohin jetzt?«, fragte ich.
    Jane schaute mal zur rechten, dann zur linken Seite hin, gab aber keine Antwort.
    »Kennst du das Ziel nicht?«
    Jetzt bekam ich eine Antwort, aber die hörte sich ganz anders an, als ich erwartet hatte. »Geh weg!«
    »Bitte?«
    »Du musst gehen!«
    »Warum?«
    »Weil man es so will. Sie wollen mit mir allein sprechen, und das akzeptiere ich. Sie sind wieder in meinem Kopf, aber ich werde erst etwas unternehmen, wenn du nicht mehr bei mir bist. Hast du das verstanden, John? Es war ihre Mutter. Ich habe mich mit Marcia unterhalten, und sie wollen jetzt wissen, was geschehen ist. Das musst du doch begreifen und akzeptieren, denke ich.«
    Musste ich das?
    Ja, ich musste es, obwohl ich mich dagegen wehrte. Mein Gefühl sagte ja, mein Verstand nein. Aber wir waren hier, um einen Fall zu lösen, und wenn ich nicht unmittelbar bei Jane Collins war, hieß das nicht, dass ich sie aus der Kontrolle lassen würde.
    Ich löste meinen Arm aus ihrer Beuge und sprach sie leise von der Seite her an. »Du hast mich überzeugt, Jane, dass es besser ist, wenn du allein gehst. Es ist schließlich dein Fall gewesen, und so soll es auch bleiben. Ich bin nur Statist. Aber gib auf dich Acht.«
    »Sicher, John. Sie mögen mich wohl.« Plötzlich lächelte sie, was mir gar nicht gefiel. Es war wirklich nicht einfach, die Kontrolle über Jane Collins zu bekommen, auch wenn sie mal für lange Zeit auf der anderen Seite gestanden hatte. Sie war wieder erlöst worden, doch nun wurde sie wieder indirekt an diese alte und verdammte Zeit erinnert, denn die Macht der Schwestern war groß.
    Jane stand noch einige Sekunden auf der Stelle. Ich hatte mich in den Schatten einer Markise zurückgezogen, beobachtete sie und sah, dass sie nickte.
    Man »redete« wieder mit ihr!
    Ich war nur gespannt, auf was das hinauslief. Es lag auf der Hand, dass man ihr Informationen gab, wohin sie zu gehen hatte.

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