Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich von dem Körper zu lösen, aber das war Florence wohl nicht möglich, denn immer, wenn sie sich in die Höhe schob, zerrte sie ihre Schwester mit.
    Fiona hatte den Kopf nach hinten gedrückt. Er zuckte trotzdem vor und zurück, sodass die langen blonden Haare wippten. Ihr Mund hatte sich wie zu einem Schrei geöffnet, aber aus ihm hervor drang nur ein jammervolles Stöhnen. Wie bei Menschen, die unter wahnsinnigen Schmerzen litten. Anders war es bei ihr auch nicht, obwohl Florence versuchte, sie anzuheben, was ihr nicht gelang, denn wenn sie sich erhob, dann zerrte sie Fiona mit, die sich allerdings dagegen sperrte.
    Ich hatte beide Frauen noch nicht berührt. Dann ging ich auf die andere Seite, um besser sehen zu können.
    Mich traf fast der Schlag!
    Ich wurde totenbleich, denn mit einer derartigen Lösung hatte ich nicht gerechnet.
    Man hatte die siamesischen Zwillinge getrennt, nun aber waren sie dabei, wieder zusammenzuwachsen...
    ***
    Gott!
    Ich tat nichts. Ich stand neben den Körpern und hatte mich so tief gebückt, dass ich alles genau sehen konnte. Dass Jane mich inzwischen erreicht hatte und ebenfalls zuschaute, nahm ich nur am Rande wahr.
    Ich wusste nicht, wo sie damals vor der Trennung zusammengewachsen waren, aber hier konnten sie nicht mehr die Vorderkörper voneinander lösen. Mit dem Ober- und Unterleib wuchsen sie zusammen und zogen dabei die Beine an, sodass sie immer mehr das Aussehen eines dicken Klumpens annahmen.
    Vor meinen Augen und in Griffweite erschien eine Hand. Zwischen den Fingern ragte das Kreuz hoch, das ich sofort an mich riss, aber auch diese Tat konnte den Fortgang weder stoppen noch rückgängig machen.
    Ich wurde abgelenkt, weil Jane mich anfasste und an der Schulter herumzog. Auch ihr Gesicht war blass, und sie hielt die Augen weit offen.
    »Es ist... ich... habe es nicht gewollt. Es war das Kreuz. Aber ich musste es einsetzen.«
    »Bitte, du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.« Ich wollte noch etwas hinzufügen, aber ein schreckliches Stöhnen hielt mich davon ab. Keiner von uns beiden wusste, ob es aus einem oder aus zwei Mündern gedrungen war. Was wir aber sahen, als wir uns gedreht hatten, war einfach schrecklich. Möglicherweise reicht dieser Begriff nicht aus, um das Unheimliche zu beschreiben, denn beide Körper waren jetzt regelrecht ineinander verknotet. Da hatten sich die Knie und der größte Teil der angewinkelten Beine in die Leiber geschoben, als bestünden diese nicht mehr aus Haut, sondern aus Teig.
    Und ein weiteres Phänomen trat auf. Wir sahen keinen Tropfen Blut fließen, obwohl es bei diesen Wunden eigentlich hätte sprudeln müssen.
    Da dieses Phänomen eingetreten war, hielt sich mein Mitleid in Grenzen, denn ich hatte es nicht mit normalen Menschen zu tun, sondern mit Wesen, die menschlich aussahen, aber durch die Macht der Hölle existierten.
    Auch die Arme waren jetzt innerhalb der Körper verschwunden, sodass sich aus der Masse immer stärker eine Kugel bildete. Aus ihr hervor schauten noch die Rückenknochen, die Schulterstücke und letztendlich die beiden Köpfe, wobei die unteren Teile der Hälse schon nicht mehr zu sehen waren.
    Was die übrigen Zuschauer mitbekamen und was nicht, das merkten wir nicht. Jane und ich wollten bis zum bitteren Ende dabei bleiben und möglicherweise den Rest zerstören, damit sich aus den Körpern nicht noch ein neues dämonisches Monstrum bilden konnte.
    Die Gestalt zuckte nicht mehr. Sie blieb jetzt starr liegen. Für mich sah das Gebilde schlimmer aus als ein Ghoul, nur sonderte es keinen Leichengestank ab.
    Es fügte sich auch nicht mehr weiter zusammen. Es hatte jetzt diese runde Masse gebildet, aus der nur noch die beiden Köpfe mit den verzerrten Gesichtern und den farblich unterschiedlichen Haaren hervorragten.
    Gesichter?
    Nein, das waren sie nicht mehr. Es waren Fratzen. Es waren Gebilde, die auch von einem Maler hätten erschaffen werden können, der in einem Wahn zum Pinsel gegriffen hatte.
    Und der Teufel oder in wessen Namen sie auch entstanden waren, wollte sie nicht mehr. Denn er sorgte dafür, dass auch ihre Gesichter zerstört wurden und damit ihre Gehirne.
    Wie war Marcia noch gestorben?
    Sie war innerlich verfault.
    Und hier im Englischen Garten, direkt am Ufer des Genfer Sees, erlebten wir das gleiche Phänomen. Unter der Gesichtshaut bewegte sich etwas. Wir konnten den Weg genau verfolgen, und plötzlich platzte die Haut an verschiedenen Stellen zugleich auf.
    Die Würmer hatten freie

Weitere Kostenlose Bücher