Duocarns - Adam der Ägypter (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
trug lediglich eine graue, aus vielen Teilen zusammengestückelte Lederhose.
»Frierst du eigentlich nicht?«
»Nein, warum sollte ich? Ich stamme von einem sehr warmen Planeten mit einer roten Sonne. Im Verhältnis dazu ist Duonalia gemäßigt – aber ich komme gut klar.«
»Da wo ich herkomme, gibt es extreme Jahreszeiten. Im Sommer wird es eine Weile ganz heiß, dann kommt ein bunter Herbst und danach ein langer Winter mit viel Schnee und Eis«, berichtete Smu.
»Wirklich?« Arinon blieb stehen. »Lass uns einen Moment Pause machen und erzähle mir davon!«
Arinon setzte sich auf den Boden in einer Wandnische und deutete neben sich. Warum nicht. Der Mann war aufregend und attraktiv – außerdem hatte er Zeit.
»Die Vegetation der Erde ist an diesen Rhythmus gewöhnt«, begann Smu. »Die Bäume sind im Winter kahl. Sobald es wärmer wird, treiben sie Blüten. Aus diesen Blüten werden bis zum Sommer Früchte und Samen. Im Herbst verfärbt sich das Laub in rot, gelb und braun und fällt dann ab. Auch die Samen wehen weg. Sie ruhen den Winter über. Ihnen machen Schnee und Eis nichts aus.«
»Wie sieht Schnee aus?«, fragte Arinon gebannt.
»Ich habe keinen Stift, sonst würde ich es dir aufzeichnen.«
»Das macht nichts.« Arinon biss in sein Handgelenk. Das Blut quoll heraus. »Nimm das.«
Smu schluckte trocken. Er tupfte mit dem Finger auf Arinons Wunde und fing an auf dem weißen Steinfußboden einen roten Schneekristall zu zeichnen.
»So sehen die Kristalle aus, wenn man sie ganz nah betrachtet. Aber sie sind natürlich viel kleiner und so zahlreich wie Regentropfen. Es ist im Grunde gefrorener Regen.«
»Gefrorener Regen«, wiederholte Arinon sehnsüchtig. »Ich würde es gern einmal sehen.«
»Im Moment ist in Kanada Winter. Lass dich von Ulquiorra hinbringen.«
»Nein, Smu. Ulquiorras Tor ist nicht für neugierige Touristen. Eine Reise muss einem Zweck dienen. Ich würde mich schämen, ihn um so etwas zu bitten, bloß weil ich gern Schnee sehen möchte.« Das verstand Smu.
Arinon überlegte. »Wie lange bist du denn noch auf Duonalia? Willst du heute Abend mit mir auf ein Fest gehen?«
»Warum nicht?« Smu hatte sowieso keine große Lust schon wieder mit Maureen und Halia den ganzen Abend Rommé zu spielen.
»Gut, dann treffen wir uns am Hafen des westlichen Mondes, wenn sich der südliche und der nördliche Mond gegeneinander drehen.«
Smu nickte, obwohl er es nicht verstand. Er würde Ulquiorra danach fragen, wenn sie ihn endlich fanden. Sie bogen um eine weitere Ecke und standen wieder in der Eingangshalle.
»Uff!«, schnaufte Smu. Aber sie waren nicht mehr allein in der Halle. Trianora trat durch die Flügeltüren. Aha, dachte Smu. Du kommst mir gerade recht.
Trianora begrüßte sie freundlich und geleitete sie durch einige Gänge zu Ulquiorras Labor. »Mein Raum liegt direkt nebenan«, sagte sie. »Ich würde mich freuen dich später zu sehen, Smu.« Sie verschwand in der weißen Tür.
Smu nickte nur. Er bezweifelte, dass sie nachher noch über seinen Besuch erfreut sein würde.
Arinon hatte Ulquiorra seine Nachricht überbracht und war verschwunden.
Smu stand lächelnd vor dem Torwächter. »Du bist der Letzte auf meiner Rundreise in Duonalia, Ulquiorra. Ich war bei den Quinari, bei Solutosan, habe Halia und Maureen besucht.«
Ulquiorras Gesicht hellte sich augenblicklich auf. «Sie ist eine wunderbare Frau, Smu.« Er lächelte verträumt. »Ich überlege, ob wir uns nicht ein gemeinsames Haus in Duonalia-Stadt besorgen sollen. Ich muss für sie auch noch auf die Erde. Maureen hat leider durch das Dona einige Mangelerscheinungen. Ich werde Patallia bitten, ihr ein Präparat zu machen, das die einseitige Ernährung ausgleicht.« Er machte eine versonnene Pause. »Ich glaube, ich liebe Maureen, Smu.«
Beide Männer fuhren zusammen, denn etwas zerstob klirrend in der Tür. Trianora stand leichenblass im Türrahmen, vor ihren Füßen eine zerbrochene Petrischale. Ihre Hände zitterten. Sie drehte sich um und floh.
»Trianora?« Ulquiorras Stimme klang ungläubig.
Tja, dachte Smu. Das hat er wohl nicht gewusst. Er war offensichtlich die ganzen Jahre blind gewesen, was Trianora anging.
»Lauf ihr nicht nach, Ulquiorra«, sagte Smu schärfer als beabsichtigt und hielt ihn am Ärmel seines Gewands fest. »Lass sie jetzt lieber in Ruhe. Ich kläre das mit ihr. Ich habe sowieso mit ihr zu reden.«
»Sie ist – sie war …«, stotterte Ulquiorra fassungslos.
»Verliebt in
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