Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Hafenviertel herum und suchte nach verlassenen Ecken und Winkeln. Bar entfernte sich dabei immer weiter vom Westend. Harbourview Park gefiel ihm. Er parkte und streunte zwischen den Industriehallen umher. Bingo! Da standen Hallen, die scheinbar lange nicht benutzt worden waren. Durch die fehlenden Fensterscheiben pfiff der Wind, die alten Türen schlugen und klapperten. Bar nahm eines der Gebäude genauer in Augenschein. Es hatte eine Art Maschinenpark beherbergt. Den Maschinenfragmenten konnte Bar keine Funktion zuordnen. Was ihm gefiel, waren etliche, miteinander verbundene Bodenbecken, die wie einzelne Zimmer in den Untergrund eingelassen waren. Wenn diese eine Abdeckung hätten, wären sie ideale Verstecke. Er überschlug im Kopf, wie viele Bretter er benötigen würde, um die Becken abzudecken. Das war eine Menge – er schätzte die Summe auf einige tausend Dollar. Neugierig inspizierte er das Objekt weiter. Metallplatten stapelten sich auf einem Haufen in einer Ecke des Gebäudes. Für seine Zwecke noch besser geeignet als Holzbretter – und schon vor Ort. Er beschloss, das Projekt im Auge zu behalten. Die Halle war ideal, um seine Pläne fortzuführen.
Er parkte den alten Ford in der Nähe des Geländes und machte es sich bequem, um zu schlafen. Am nächsten Tag würde er sich den Tagesbetrieb in der Gegend betrachten und am Abend nach dem dicken Säufer Ausschau halten. Professor, was bedeutete das? Er nahm sein Handy und ging online, googlete nach dem Wort. Ah, okay – nicht schlecht. Vielleicht war der Mann wirklich geeignet. Er brauchte einen korrupten Chemiker. Bar würde suchen, bis er ihn gefunden hatte.
Mit dem Hausverkauf plus seiner Zusage beim Umbau mitzuhelfen begann sein Desaster. Ja, dachte David und blickte zu Terv, der an einem improvisierten Schreibtisch aus zwei Blöcken und einer Platte saß und an seinem Laptop arbeitete. Das habe ich mir selbst zuzuschreiben. Er will nichts von mir und ich sitze nun hier und himmele ihn an. Warum habe ich mir das angetan?
David betrachtete Terv und nahm jedes Detail in sich auf: die eng sitzende Jeans und den eierschalfarbenen Strickpulli. Das zu einem Pferdeschwanz gebundene Haar hatte sich wie kleine silberweiße Schlangen auf dem Rücken in die groben Maschen des Pullovers verschlungen. Die sehnigen Hände auf der Tastatur, das konzentrierte, vorgeneigte Profil. Tervenarius bemerkte seinen Blick und wandte den Kopf. Er trug Kontaktlinsen, wie immer wenn sie auf der Baustelle waren. An diesem Tag waren sie braun. Nein, er lächelte nicht, sondern sah wieder zum Bildschirm.
Ja, selbst dran schuld. David traute sich nicht zu seufzen. „Ich gehe mal nachsehen, wie weit der Fliesenleger im Keller ist“, sagte er zu Terv, der lediglich nickte. Er erhob sich und verließ das Zimmer.
Nein, er wollte nicht in den Keller, sondern erst einmal nur fort. Er benahm sich peinlich – er wollte nicht schon wieder so nervig sein, sich unreif verhalten. David lehnte sich an die Wand im Flur. Wie werde ich diese rosarote Brille nur los?, fragte er sich. Er hatte sich derartig rettungslos in Tervenarius verliebt, dass ihm beim jedem seiner Blicke das Herz in die Hose rutschte. Ich muss cool bleiben. Ich muss mich wie ein Mann verhalten und nicht wie ein kleiner, dummer Junge. Das wird die einzige Möglichkeit sein, um ihn von mir zu überzeugen. Ich werde Kompetenz zeigen. Er nickte. Ja genau, Fachwissen wäre gut. Er beschloss, sich über Innenarchitektur gründlich schlau zu machen. Außerdem würde er versuchen Tervenarius zu Freizeit-Aktivitäten zu überreden. Was gab es denn in Vancouver in diese Richtung? Er hatte keine Ahnung, was die Touristen in seiner Heimatstadt gerne besichtigten. Er selbst kannte nur das Aquarium. Genau, das wollte er machen. Vom Aquarium wusste er, dass es um siebzehn Uhr schloss, also würde er Terv für den Nachmittag einladen mit ihm dorthin zu gehen. Da konnte er auf jeden Fall mit interessanten Informationen aufwarten.
Nun setzte er sich doch in Richtung Keller in Bewegung und warf einen Blick auf den Fußboden. Die Fliesenleger waren fleißig gewesen und hatten die Hälfte geschafft. Zufrieden stieg er die Treppen hinauf.
„Die Hälfte ist fertig“, verkündete er im Wohnzimmer angekommen. Terv drehte sich zu ihm und nickte. „Gut. Haben sie auch die Wände des Umkleideraums gemacht?“
Verdammt, da war er natürlich nicht gewesen. Das fing ja gut an mit seiner Kompetenz.
„Da war ich nicht“, antwortete er
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