Duocarns - Die drei Könige (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Ohne zu zögern, folgte er ihr.
Er glitt aus der Hütte in das nachtschwarze Wasser. Sofort war das Weibchen an seiner Seite und drängte ihn, ihre Flosse zu ergreifen. Sie schwamm sehr schnell und zog ihn mit. Den Weg kannte er bereits. Es war der gleiche, den er mit Vena geschwommen war. Nun sah er das weiße Riff in der Dunkelheit.
Das Weibchen schwamm in eine der flachen Buchten. Ihre Augen waren unverändert. Sie begann sich zu verwandeln. Wurde größer, mächtiger, männlicher. Vollends geformt stand er vor ihm, leuchtend, den starken, goldenen Körper in ein weißes Gewand gehüllt, wie wehende, zarte Algen. Das schöne Gesicht alterslos, das Haar silberweiß über den Rücken fließend.
Wieso überraschte ihn das nicht? Langsam setzten sich die Puzzle-Stücke zusammen. Venas Überlieferung war kein Märchen und hatte sogar sehr direkt mit ihm zu tun.
Pallasidus betrachtete Solutosan mit seinen Sternenaugen. »Ich habe dein Zeichen erhalten.«
»Mein Zeichen?«, entgegnete er verwundert.
»Du schicktest Sternenstaub über das Meer.«
»In der Tat. Mir war nur nicht klar, dass dies jemand wahrgenommen hat.«
Pallasidus verschränkte die Hände. »So also siehst du aus. Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass du meinen Ruf hören und ihm folgen würdest.«
Es war Solutosan, als rasteten erneut zwei Puzzlesteine ineinander. »Ich hatte keine Wahl. Er hat mich aus der Anomalie herausgerissen. Ist Tervenarius ebenfalls hier auf Sublimar?«
»Tervenarius?«
Solutosan spekulierte. »Ja, der Sohn des Sumpffürsten.«
»Der Sumpffürst ist tot«, grollte Pallasidus.
Er hob die Hand und streckte sie in seine Richtung. Sternenstaub strömte aus seinem Gewand, bewegte sich auf Solutosan zu und hüllte ihn ein. Beide standen in der glitzernd kreisenden Wolke. Pallasidus Stimme dröhnte in der goldenen Flut: »Dein Kind! Gib mir dein Kind!«
Sein Vater wollte Halia? Wie sollte das gehen?
»Ich kann nicht zurück. Der energetische Ring ist ohne Kraft!« Solutosan versuchte, seine Stimme entschlossen klingen zu lassen. Er war im Nachteil und wusste es.
»Ich werde seine Kraft erneuern, wenn du dich entscheidest, mir dein Kind zu geben!«
»Nein!« Er schrie es heraus. Sternengott hin oder her – Halia würde er niemals hergeben.
»Du und das Kind ihr werdet eurem Schicksal nicht entkommen!« Pallasidus Stimme verdichtete sich zu einem Rauschen.
Er zwang sich zur Ruhe. Er musste dringend versuchen, mehr zu erfahren. »Welchem Schicksal?« Solutosan mischte seinen Sternenstaub mit dem seines Vaters – sandte ihn mit in die Wolke.
Die Stimme schallte: »Höre Sohn die Prophezeiung:
Der Abend wird sich senken mit Sternenstaub. Die vier Könige werden vereint. Friede und Glück werden Kampf und Krieg für immer beenden!«
Der Sternenstaub seines Vaters löste sich langsam von dem Seinen. »Gib mir das Kind – es wird ihm gutgehen!«
»Nein!«, brüllte Solutosan nochmals, aber die Wolke bestand nur noch aus seinem eigenen Staub.
Vor ihm in der Bucht schwamm das Squali-Weibchen ruhig hin und her. Solutosan kniete nieder und betrachtete sie. Sie blickte ihn mit ihren dunklen Augen freundlich lächelnd an. Keine Spur von Pallasidus.
Solutosan wurde wieder schlecht. Wie lange war er nun schon ohne Nahrung? Er wusste es nicht. Das Weibchen leitete ihn zurück durch das nächtliche Wasser bis zu Venas Hütte. Mit letzter Kraft zog er sich durch die Tür und sank zu Boden.
Vena erwachte und sah sofort nach Solutosan. Sie machte sich Sorgen. Sie kroch näher an ihn heran. Es war in Ordnung, dass er kaum atmete. Aber seine Haut schimmerte grünlich und sein Gesicht sah ungesund aus. Sein goldenes Haar war fahl und glanzlos. Er brauchte Nahrung.
Langsam plagte Vena das schlechte Gewissen. Sie hatte ihn bereits zu lange bei sich festgehalten. Vielleicht hatte er ja in Sublimar-Stadt eine Chance Milch zu bekommen, die er vertrug. Vena betrachtete ihn und kämpfte mit sich. Sie wollte nicht wieder alleine sein. Die neue Erkenntnis, dass er wahrscheinlich der Sohn Pallasidus’ war, machte ihn noch reizvoller für sie. Aber konnte sie ihn aus diesen Gründen an sich binden und riskieren, dass er dahinsiechte?
Sollte sie ihn in die Stadt begleiten, um ihn nicht zu verlieren? Sie hatte dort ihre winzige Wohnung in einem der großen Blocks, die sich zwischen den Klippen erhoben. Eines war auf jeden Fall klar. Sie würde ihm das Squali-Weibchen geben, das sich offensichtlich
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